2024-04-16T09:15:35.043Z

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Foto: Manhattan College
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Jenny Bitzer spielt im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Mit 19 Jahren machte Jenny Bitzer den großen Sprung an ein US-amerikanisches College, um Fußball zu spielen. Bereut hat die Unterdigisheimerin ihren Karriereweg nicht. Dreieinhalb Jahre später gehört die 22-Jährige zu den besten Spielerinnen der Metro Atlantic Athletic Conference in der NCAA I.

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Das fußballerische Talent von Jenny Bitzer zeigte sich bereits beim SV Unterdigisheim, wo sie als Siebenjährige mit dem Sport begann. Mit 16 ging es ans Sportinternat der TSG Hoffenheim, mit 19 in die Vereinigten Staaten.

Bereits der Wechsel nach Hoffenheim, weg von der Familie und das Fußballspielen auf einem höheren Niveau, sei eine große Herausforderung gewesen, erinnert sich Bitzer doch sie bestand sie erfolgreich, spielte mit Hoffenheim in der Oberliga und in der badischen Landesauswahl.

Doch Bitzer wagte den nächsten Schritt, bewarb sich für ein Sportstipendium an einer Hochschule in den USA und kam zur Louisiana Tech im Süden des Landes. Nach zwei Jahren folgte der Wechsel an die Ostküste zum Manhattan College in New York. „Der Fußball in den USA ist physischer als in Deutschland, es geht viel mehr zur Sache“, erinnert sich die Unterdigisheimerin an die ersten Monate in den Staaten. Gerade in ihrer ersten Saison sei es eine große Umstellung gewesen, da sie als 1,57 Meter große Spielerin auch gegen größere und kräftigere Akteure antrat. „Dazu kam, dass ich mich an eine neue Kultur gewöhnen und mit der Sprache zurechtkommen musste . . .“

An der Louisiana Tech habe es ihr damals zwar an der Universität gefallen, der Weg nach New York war jedoch sportlich sinnvoll. „Unser Trainer in Louisiana war nicht besonders freundlich und hat sich wenig für uns Spielerinnen interessiert“, erklärt Bitzer. Da sie nach zwei Jahren nicht mehr der Meinung war, sich bei den „Lady Techsters“ sportlich weiterentwickeln zu können, bewarb sie sich in New York. Beide Teams spielen in der höchsten Hochschulliga der NCAA I.

Am Manhattan College, das in der Regionalstaffel „Metro Atlantic Athletic Conference“ spielt, avancierte die Unterdigisheimerin, die meist in der Defensive eingesetzt wird, aber auch immer wieder in den Angriff vorstößt, zur Stammspielerin. In ihrer ersten Saison bei den „Jaspers“ wurde Bitzer zur Defensivspielerin des Jahres gewählt der ganzen Liga. „Für mich war das eine ganz besondere Auszeichnung, da sie von allen Trainern der Liga durchgeführt wird“, sagt Bitzer. Auch in der Saison 2016 wurde die Unterdigisheimerin, für das zweite „Allstar-Team“ der Liga nominiert.

Auch abseits des Rasens hat Jenny Bitzer den Wechsel von der Kleinstadt Ruston in Louisiana an die Ostküsten-Metropole nie bereut. „Ich liebe die Stadt, sie ist immer ein Ort, an den ich hinwollte, und für mich ist es eine großartige Gelegenheit, hier zu spielen und zu studieren.“ Ein Studium in den Vereinigten Staaten ist teuer und für viele unbezahlbar. Bitzer wird als Sportlerin jedoch von einem Stipendium gefördert. „Das war für mich natürlich die Grundvoraussetzung, anders würde es nicht gehen“, so Bitzer, die „Business Administration and Management“ ein Betriebswirtschaftslehre-ähnlicher Studiengang studiert und im Mai ihren Abschluss macht.

Wie geht es für die 22-Jährige, die sich aktuell auf Heimaturlaub bei der Familie in Unterdigisheim und Meßstetten befindet, weiter? „Es steht noch alles offen“, sagt Bitzer, die sich sowohl vorstellen kann, in den USA zu bleiben und dort weiter mit dem Fußball zu machen als auch nach Deutschland zurückzukehren. Um bei einem professionellen Team in den Staaten unterzukommen, müsse man Eigeninitiative zeigen und zu Probetrainings-Wochenenden fahren. „Das Land ist groß und die Scouts können nicht überall sein“, erklärt Bitzer. Doch egal, wo es hingeht, eines steht für die 22-Jährige fest: „Ich will auf jeden Fall weiterhin hochklassig spielen.“

Aufrufe: 03.1.2017, 15:05 Uhr
John WarrenAutor