2024-04-25T08:06:26.759Z

Interview
Daniel Hopp freut sich auf den Harder13 Cup am 5. Januar in der SAP Arena. Foto: CWA-Czink
Daniel Hopp freut sich auf den Harder13 Cup am 5. Januar in der SAP Arena. Foto: CWA-Czink

"Jedes Jahr eine Herausforderung für sich"

Daniel Hopp zu den Planungen des Harder13 Cups +++ Veranstaltung steigt am 5. Januar

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Im ausführlichen FuPa Baden Interview mit SAP Arena Geschäftsführer Daniel Hopp haben wir mit ihm über den anstehenden Harder13 Cup, die mittlerweile elfjährige Geschichte der SAP Arena und die Besonderheiten im Veranstaltungsmanagement gesprochen.

Herr Hopp, in drei Wochen steigt der Harder13 Cup in der SAP Arena. Nach einem Jahr Pause ist die Vorfreude sicher groß bei Ihnen?

Daniel Hopp: Natürlich, vor allen Dingen ist es die zehnte Auflage. Es eine sehr erfolgreiche Veranstaltungsreihe in den letzten zehn Jahren trotz der zwei Pausen. Wir hatten ja im ersten Arena-Jahr keinen Harder Cup und im letzten Jahr. Aufgrund der kurzen Winterpause ist es immer schwierig und deswegen sind wir umso glücklicher auch dieses Jahr wieder ein gutes Teilnehmerfeld auf die Beine gestellt zu haben.

Wieso fand das Turnier im letzten Jahr nicht statt, lag es hauptsächlich an der kürzeren Winterpause?

Hopp: Ja, aber nicht nur. In einem Jahr, in dem eine Welt- oder Europameisterschaft ansteht, ist es nochmal ein bisschen schwieriger, da dann die Spielpläne nochmal kompakter sind. Aber wir brauchen ja einen Termin maximal innerhalb der ersten zehn Tage im Januar und dabei kommt es darauf an, auf was für einen Tag fällt der Freitag oder der Samstag.

Je früher der ist, desto schwieriger wird es für uns. Also wenn jetzt beispielsweise der 3. Januar ein Freitag wäre, dann ist das schon grenzwertig, weil die Vereine meistens ihre Spieler noch im Urlaub haben. Das heißt: Am besten ist immer so ein 6., 7., 8. Januar. Letztes Jahr war es eben so, dass die Vereine noch in der Winterpause waren oder teilweise schon im Trainingslager im Ausland.

"Nichtsdestotrotz Interesse am Hallenfußball"

Stirbt der Hallenfußball in Deutschland aus. Was kann man dagegen tun und wie sehen Sie diese Entwicklung?

Hopp: Das ist sicherlich keine Entwicklung, die ganz neu ist. Der Hallenfußball hat sicher nicht mehr die Wertigkeit wie in den 1990er Jahren, als der DFB noch die Deutsche Hallenmeisterschaft ausgeschrieben hat.

Ich glaube nichtsdestotrotz, dass es durchaus Interesse für Hallenfußball gibt. Das zeigen die Zuschauerzahlen der letzten Jahre, aber auch die Übertragungszahlen im Fernsehen. Wenn man dann so eine Nische besetzt, wie wir es tun, indem wir mit einem sehr regionalen Charakter an die Geschichte rangehen und erfolgreiche Teile der Veranstaltung immer wiederholen lassen, den Modus auch mal anpassen und das Ganze attraktiv gestalten, dann hat es auch eine Zukunftsperspektive, die wir in den nächsten Jahren nutzen möchten.

Wie sehen Sie die Zukunft der Profiturniere in der Halle? Die Länge bzw. Kürze der Winterpause ändert sich vorerst sicher nicht.

Hopp: Von der zeitlichen Struktur her ist man eingebunden. Wir wollen das Turnier weiter austragen, das ist unser erklärtes Ziel. Aber man muss eben jedes Jahr schauen, wie man mit den Gegebenheiten hinkommt und ein gutes Teilnehmerfeld an einem guten Datum auf die Beine stellt. Das wird jedes Jahr eine Herausforderung für sich sein.

Dabei stellen sich Fragen wie: Wie schafft man es ausreichend Sponsoren mit an Bord zu bekommen? Ist der Hauptsponsor noch dabei? Bekommt man einen TV-Partner? Das sind die Dinge, die im Vorfeld geklärt werden müssen.

Gibt es auch noch ein Rahmenprogramm?

Hopp: Das ist ja ein langer Tag, es wird viel Fußball gespielt und wir wollen uns auf das Wesentliche konzentrieren. Es kommt auch kein Zuschauer mehr oder weniger, wenn da ein Musik-Auftritt dabei ist. Wir wollen es für die Mannschaften komfortabel und gut umsetzen und wollen den Zuschauern einen attraktiven Fußball bieten.

Vor allem im Jugendbereich wird häufig Futsal gespielt. Wäre das auch für den Harder13 Cup eine Alternative?

Hopp: Das ist für mich ganz schwer zu sagen. Ich hätte bei der Arena-Eröffnung 2005 auch nicht gedacht, dass ein Comedy-Künstler die Halle 20 Mal ausverkauft in fünf Jahren. Der Geschmack und das Interesse der Menschen im Veranstaltungsmarkt ändern sich unglaublich schnell. Es kommen Veranstaltungstypen schnell hoch, die verschwinden auch wieder, andere bleiben hingegen länger. Ich will es wirklich nicht ausschließen, dass Futsal in ein paar Jahren in einer Arena unserer Größenordnung durchaus ein Thema sein kann. Heute sicherlich noch nicht. Morgen oder übermorgen vielleicht.

"Gucke gerne in die alten Programmhefte"

Zum zehnten Mal findet der Harder13 Cup in der SAP Arena. Was sind Ihre Highlights der vergangenen neun Veranstaltungen?

Hopp: Ich gucke mir öfters mal die alten Programmhefte und Mannschaftsaufstellungen an und habe da ein gutes Archiv. Es haben echt schon super Leute hier gekickt. Lewis Holtby oder André Schürrle, beide damals für Mainz. Der VfB Stuttgart hat das Turnier im ersten Jahr gewonnen, damals unter anderem mit Thomas Hitzelsperger.

Die Premieren-Veranstaltung war mit Sicherheit unser bestes Feld. Da hatten wir den VfB Stuttgart, den FSV Mainz 05 und die TSG Hoffenheim. Wir hatten viele Erstligisten und ein komplett ausverkauftes Haus. Was mich ebenso freut, sind die vielen verschiedenen Sieger des Turniers. Es macht eben der bunte Mix aus und es war immer ein friedliches Fußballfest, obwohl wir auch viele interessante Partien mit Rivalität unter den Fans dabei hatten. Es ist aber immer alles ruhig geblieben und im fairen Bereich abgelaufen. Das ist heutzutage schon eine wichtige Sache.

Dieses Jahr ist der SV Darmstadt 98 zu Gast. Wie wichtig war es einen Bundesligisten für das Turnier zu gewinnen?

Hopp: Je attraktiver das Teilnehmerfeld ist, desto einfacher ist es mit der Vermarktung. Ob das Tickets oder ob das Sponsoren betrifft. Von daher war das nach der Absage von Eintracht Franktfurt, die uns ein bisschen überrascht hat, weil wir in den letzten Jahren sehr gut miteinander gearbeitet haben, sehr wichtig die Zusage aus Darmstadt zu erhalten.

Mit der TSG Hoffenheim fehlt ein wichtiger Klub aus der Region mal wieder. Kann man die TSG nicht für die Halle begeistern?

Hopp: Wir haben in den letzten Jahren da von beiden Seiten aus keine guten Erfahrungen gemacht, das sage ich ganz offen. Die Hoffenheimer sind mehr oder weniger mit einer verstärkten A-Jugend gekommen und das war auch sportlich nicht gut. Ich glaube dann ist es auch konsequent, wenn man sagt, ´man lässt es lieber´. Denn die Fans waren verärgert und ich fand es auch nicht gut. Dann überlassen wir den freien Platz lieber jemandem, der gerne und mit einer dementsprechenden Mannschaft kommt, um das Turnier zu gewinnen.

5 000 Tickets sind aktuell abgesetzt

Da haben auch die guten Kontakte nicht geholfen?

Hopp: Letztlich kommt es ja darauf an, was die sportliche Leitung möchte. Ralf Rangnick war damals total dagegen. Holger Stanislawski fand es hingegen gut und ist gerne gekommen.

Wie läuft der Ticket-Vorverkauf für den Harder13 Cup?

Hopp: Wir stehen bei knapp 5 000 verkauften Karten. Das ist ein bisschen unter dem Schnitt aus den vergangenen Jahren, aber nicht beängstigend. Ich bin mir sicher, dass wir irgendwo auf die 8 000 kommen. Die Zeiten, in denen wir die Halle mit einem Rutsch ausverkaufen, sind leider vorbei. Aber wir bleiben dran und kämpfen um die Veranstaltung, investieren viel und versuchen es für die Leute attraktiv zu gestalten. Man muss aber dazu sagen, es ist immer noch eine gute Besucherzahl für ein Hallenfußballturnier und wir sind da insgesamt wirklich auf einem sehr guten Weg.

Im Januar sind außerdem sehr viele Sportveranstaltungen. Wir haben das DEL-Wintergame, Ende Januar ist das Volleyball-Pokalfinale und die Bundeliga fängt bald wieder an.

Kann man das Turnier auch zuhause am Fernseher verfolgen?

Hopp: Es läuft dieses Jahr leider „nur“ online ab. Wir sind in Gesprächen mit Laola1.tv, um den Harder13 Cup zu streamen und somit frei zugänglich im Internet zu übertragen. Mit Sport1 und Eurosport hat es leider nicht geklappt. Deshalb ist es einfach am besten in die Halle zu kommen, denn da herrscht die beste Atmosphäre und das ist besser als zuhause auf der Couch.

Helene Fischer und Elton John kommen nächstes Jahr

Die SAP Arena geht nächstes Jahr in ihr 13. Jahr. Welche Highlights stehen an?

Hopp: Mit dem Harder13 Cup geht es los. Dann kommt das Pokalfinale im Volleyball, was letztes Jahr eine sehr erfolgreiche Premiere hatte mit einem ausverkauften Haus. Konzertmäßig sind wir richtig gut gebucht und werden eine sehr gute Saison vor uns haben. Elton John, Helene Fischer, Greenday, Marius Müller-Westernhagen oder auch Neil Diamond, also eigentlich alles was Rang und Namen hat, kommt nächstes Jahr zu uns.

Wir haben ein sehr buntes Programm. Und hoffentlich auch mit langen Playoffs im Eishockey (schmunzelt).

In München sollen Uli Hoeneß und Dietrich Mateschitz eine Multifunktionsarena für Basketball (FCB) und Eishockey (Red Bull) planen. Was halten Sie davon?

Hopp: Das ist gut, wenn die Arenen-Infrastruktur weiter wächst, gerade in München. Mit Sicherheit haben gerade die Basketballer dort einen super Zuschauerzuspruch und würden so eine große Halle auch gut füllen können. Eine große Konkurrenzsituation sehe ich nicht, da heute schon viele große Konzerte in der Münchner Olympiahalle stattfinden.

Kein drittes Home-Team möglich

2015 wurden die Adler Meister im Eishockey, 2016 die Rhein-Neckar-Löwen im Handball? Wäre der USC Heidelberg als Basketball-Mannschaft ein mögliches drittes Home-Team für die Arena?

Hopp: Nein, das ist kein Thema für uns. Erstens werden die Heidelberger in Heidelberg bleiben und da soll ja auch eine Großsporthalle hinkommen, wo der USC Heidelberg seine neue Heimat finden soll. Für uns ist es einfach kein Thema, weil wir die Samstage in den Herbst-, Winter- und Frühjahrsmonaten für Konzerte brauchen. Wir sind schließlich angetreten ein multifunktionales Programm anzubieten. Also nicht nur Sport, sondern viele Konzerte und Shows, daher würde sich das mit einem dritten Home-Team nicht ausgehen.

Rund 100 Veranstaltungen finden jedes Jahr in der SAP Arena statt. Bei wie vielen sind Sie schätzungsweise zugegen?

Hopp: Auf jeden Fall bei so gut wie bei jedem Eishockey-Spiel und auch bei den meisten Konzerten. Beim Handball bin ich eher selten da, das sage ich ganz ehrlich. Also insgesamt so bei 70 bis 75 Veranstaltungen.

Aufrufe: 021.12.2016, 12:00 Uhr
red.Autor