2024-04-25T08:06:26.759Z

Ligavorschau
Philip Wesner (links) ist "heiß" auf die letzten Wochen der Landesliga-Saison.  F: Wolff
Philip Wesner (links) ist "heiß" auf die letzten Wochen der Landesliga-Saison. F: Wolff

»Jeder will Traum weiterleben«

Phil Wesner schwärmt nach der siebenmonatigen Pause vom Teamgeist der Mannschaft

ALZEY. Mit der Entscheidung von Tino Häuser war nicht unbedingt zu rechnen: Der Trainer des Fußball-Landesligisten RWO Alzey brachte beim 3:0-Sieg über den SVW Mainz nach sieben Minuten für den verletzt ausscheidenden Philipp Hornung Phil Wesner. Einen Spieler, der sieben Monate lang wegen des Kreuzbandrisses kein Spiel mehr bestritten hatte. Aber der 22-Jährige dankte das in ihn gesetzte Vertrauen. Mit großem Einsatz und der Vorarbeit fürs 1:0 von Yannik Wex.

Beim Gastspiel in Grünstadt am Samstag um 15.30 Uhr wird Innenverteidiger Philipp Hornung wieder fehlen. Ob Phil Wesner abermals in die Lücke rutscht, entscheidet Häuser wie üblich kurzfristig. Wesner stünde auf jeden Fall wieder parat: „Nach so langer Abwesenheit hat man keine Erwartungen. Wenn es so ist, dass man eingesetzt wird, dann freut man sich“, sagt er.

Gemischte Gefühle vor der Feuertaufe

Grundsätzlich aber mache es viel Spaß, im Team zu sein. „Man merkt, jeder will den Traum weiterleben und gibt einen Tick mehr“, schildert Wesner. Der Traum, das ist die Meisterschaft, der Titel, der Aufstieg in die Verbandsliga. Neun Spieltage vorm Saisonende, vier Punkte Vorsprung vorm schärfsten Verfolger Wormatia Worms II, spürt jeder, dass er Wirklichkeit werden könnte.

Sein letztes Spiel bestritt Wesner für RWO Alzey gegen TuS Altleiningen. Das war 20. August, als dem Mittelfeldspieler kurz vorm 7:2 das Kreuzbandriss. Seitdem hat er an seinem Comeback gearbeitet, mit allem, was dazugehört: OP, Reha, Einzeltraining und Mannschaftstraining. Die Feuertaufe am vergangenen Sonntag erlebte er „mit gemischten Gefühlen“. Der erste Einsatz nach so langer Pause habe ihn gefreut, ob er aber auch erfolgreich verliefe? 83 Minuten später war Phil Wesner klüger: „Das Knie hat gehalten. Und alles hat super geklappt“.

Ball erobert, gefoult, Freistoß und Tor

Die entscheidende Szene hatte der hochmotivierte Bankangestellte kurz vorm 1:0. Den Ball hatte er verloren, aber nicht verloren gegeben. Spritzig und giftig eroberte der Alzeyer das Leder zurück, woraufhin ihn ein Mainzer foulte. Der Rest ist bekannt: Marcel Schumann zirkelte den Freistoß auf Yannik Wex, der mit dem Pausenpfiff das 1:0 besorgte.

Wieder Teil der Mannschaft zu sein, fühlte sich prima an, schildert Phil Wesner. Sie habe in den vergangenen sieben Monaten einen Sprung nach vorne gemacht. „Sie ist enger zusammengewachsen. Jeder kämpft für jeden. Das merkt man auch an den Ergebnissen“, meint der Fußballer. Er spielt darauf an, dass RWO in diesem Jahr in vier Spielen immer als Sieger vom Platz ging. Und dass erst ein Gegentreffer gefangen wurde. Mit dem Anspruch auf weiteren Erfolg geht es nun nach Grünstadt. Der VfR hat einen ähnlich guten Lauf: 3:0 gegen Herxheim (A), 1:0 gegen Bodenheim (H) und 2:0 gegen Altleiningen (A). Wenigstens eine Serie muss reißen.



Vllaznim Dautaj Vielleicht Dabei

Nach zwei Spielen Verletzungspause könnte RWO Alzeys Torjäger Nummer eins, Vllaznim Dautaj, beim VfR Grünstadt am Samstag, 15-30 Uhr, dabei sein. Trainer Tino Häuser: „Hinter seinem Namen steht noch ein kleines Fragezeichen“.

Ebenfalls noch unsicher ist, ob er Oliver Rapp einsetzen kann. Der Sechser laboriert an einer Muskelverhärtung und fehlte beim 3:0 gegen den SVW Mainz.

Mit Sicherheit ersetzen muss Tino Häuser Innenverteidiger Philipp Hornung. Er war gegen den SVW Mainz frühzeitig nach einem Zweikampf mit einer Zahnverletzung ausgeschieden.

Der VfR Grünstadt rangiert derzeit auf Platz vier, Tendenz steigend. Häuser überrascht es nicht: „Das war in der Hinrunde eine der stärksten Mannschaften, gegen die wir spielten.“

Mit einem Sieg über Alzey hätten die Grünstädter eine realistische Hoffnung, wenigstens Zweiter zu werden. Von dieser Aussicht angetrieben, könnten sie offensiv ausgerichtet starten.

Aufrufe: 024.3.2017, 15:00 Uhr
Claus RosenbergAutor