2024-04-24T13:20:38.835Z

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Jannik Drews : "Grandios, dass ich dabei war"

Drews ist erst seit ein paar Wochen beim Regionalligisten ETSV Weiche Flensburg - und hat in kurzer Zeit schon viel erlebt

17 Stunden war er unterwegs - für acht Minuten Fußball. Jannik Drews, Winter-Neuzugang beim ETSV Weiche Flensburg, hatte am Sonntag in Hildesheim seinen ersten Regionalliga-Einsatz für den Tabellendritten. ,,Tolles Gefühl", schwärmt der 20-Jährige, der nach eigener Aussage ,,schon den ganzen Tag aufgeregt" war. ,,Versuch', das Ding reinzumachen", hatten ihm die Trainer mit auf den Weg gegeben, als er in der 84. Minute für Tim Wulff eingewechselt wurde.

Die Anzahl seiner Ballkontakte beim Debüt war überschaubar, aber jubeln durfte der Stürmer, der vom Verbandsligisten SV Frisia 03 Risum-Lindholm nach Weiche gekommen war, noch: Kapitän Marc Böhnke erzielte in der Nachspielzeit den Ausgleich zum 2:2. ,,Erstes Spiel nach langer Pause, dazu ein tiefer Platz, und ein Gegner, der richtig heiß war - da muss man nach 0:2-Rückstand mit einem Punkt zufrieden sein", analysiert Drews.

Am Sonntag (14 Uhr) erwartet Weiche den FC Eintracht Norderstedt zum ersten Heimspiel seit dem 22. November. ,,Wäre schön, wenn ich wieder ein paar Minuten kriegen würde", sagt der Mann mit der Rückennummer zehn, schränkt aber im selben Atemzug ein: ,,Aber wichtig ist, dass wir gewinnen." Der erste Auftritt im heimischen Manfred Werner-Stadion - das wäre etwas Besonderes für Jannik Drews, den schon die Kulisse in Hildesheim (820 Zuschauer) beeindruckte: ,,Für mich total ungewohnt."

In seiner kurzen Zeit beim ETSV hat das Frisia-,,Eigengewächs" - der Wechsel nach Flensburg war der erste überhaupt - schon eine Menge erlebt. Beim Hallenturnier um den ,,team-Cup" in Flensburg zu Jahresbeginn gab er seine Premiere für den neuen Verein und nur sechs Tage später holte er schon seinen ersten Titel, feierte mit dem ETSV den Sieg beim Hallen-Masters in Kiel. ,,Ein Highlight, vor 9000 Zuschauern zu spielen. Und es war grandios, dass ich dabei war, damit hätte ich nie gerechnet", schwärmt Drews.

Bei den ,,Eisenbahnern" fühlt er sich rundum wohl. ,,Eine prima Truppe, alle sind sympathisch", stellt er fest. Im Training gibt's zwar manchmal einen Spruch, doch das stört ihn nicht. Im Gegenteil: ,,Das pusht mich eher." Vor der Partie in Hildesheim sprach ihm Routinier Christian Jürgensen Mut zu. ,,Er hat gesagt, dass ich einfach mein Ding machen soll", erinnert sich der 20-jährige Nordfriese.

Wohnsitz in Risum, Training in Flensburg, die Arbeit als Zimmermann auf der Insel Föhr - Jannik Drews ist derzeit viel unterwegs. Die Fahrten zum Training absolviert er gemeinsam mit dem ebenfalls in Nordfriesland wohnenden Timo Carstensen. ,,Am Sonntag bin ich um 4.30 Uhr aufgestanden, um 6.15 Uhr fuhr der Bus ab, um 21.30 Uhr war ich wieder zu Hause. Zum Glück hatte ich am Montag frei", sagt Weiches Neuer. An derartige Wochenenden wird sich der Mann mit der Rückennummer zehn gewöhnen müssen.

Nummer zehn - wie kam's dazu? Drews klärt auf: Bei der Vertragsunterzeichnung hatte er gefragt, welche Rückennummern denn noch frei wären: ,,Die Zehn, die 25 und die 26 hat Harald Uhr (Geschäftsführer der ETSV Weiche Liga GmbH - Red.) gesagt. Da hab' ich die Zehn genommen."
Aufrufe: 011.2.2016, 16:00 Uhr
SHZ / Ulrich SchröderAutor