2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
F: Günther Pöpperl.
F: Günther Pöpperl.

Jan Iksal: Gegen Sand haben wir noch etwas gut zu machen

Youngster Iksal über die Ziele mit dem CSC, das Fazit der Hinrunde, die Gründe für seinen Wechsel +++

Der CSC 03 Kassel liegt in der Verbandsliga Nord als Aufsteiger nach der Hinrunde auf einen sehr guten siebten Platz. Jenseits aller Abstiegssorgen hat die Truppe, die mit drei Aufstiegen in Serie zuletzt auf sich aufmerksam gemacht hat, einige überzeugende Leistungen hingelegt und sich in der Verbandsliga etabliert. Am Wochenende steht gegen RW Erlinghausen der erste Test für die Rothosen an. Seit dem Sommer zum Team gehört Jan Iksal, der vom Nachwuchs des KSV Baunatal stammt und sich im Verlauf der Saison einen Stammplatz beim Alexi-Ensemble erkämpft hat. Wir haben ihn für ein Interview überzeugen können.

FuPa: Zur Winterpause liegt ihr mit 28 Punkten als Siebter im gesicherten oberen Mittelfeld der Tabelle. Mit Auf- und Abstieg habt ihr nichts zu tun. Da kann man als Aufsteiger zufrieden sein, oder hattet ihr euch mehr erhofft?

Jan Iksal: Nein, insgesamt kann man mit der Hinrunde absolut zufrieden sein. Wir haben nichts mit den Abstiegsrängen zu tun, was das grundlegende Ziel war.

FuPa: Du persönlich spielst seit dieser Saison für die Rothosen. Was hat dich im Sommer dazu bewegt, dich dem CSC 03 anzuschließen?

Iksal: Ich habe letztes Jahr schon einige Spiele von CSC gesehen und mir hat die Mannschaft und das Umfeld gefallen. Als dann die Anfrage von Tobias Klöppner kam, habe ich Rücksprache mit meinem Vater und meinem Cousin gehalten und mir war recht schnell klar, dass ich den Schritt zu 03 gehen würde. Einzig schwer gemacht hat es mir meine Vergangenheit in Baunatal, 15 Jahre in einem Verein - da ist es mir nicht leicht gefallen den Verein zu verlassen.

FuPa: Welche Rolle hat CSC-Trainer Lothar Alexi bei deinen Überlegungen für einen Wechsel gespielt? Was zeichnet ihn als Trainer aus?

Iksal: Ich habe Lothar vorher nur ein paar mal an der Seitenlinie gesehen und von ihm gehört und gelesen. Mein Cousin und Freunde die schon unter ihm gespielt haben, haben mir nur positives erzählt. Als ich dann das erste persönliche Gespräch mit Lothar hatte, hat mir die offene und ehrliche Art sehr gefallen. Er hat eine klare Vorstellung von dem Fußball, den er spielen lassen möchte und kann gut mit den Spielern umgehen. Er ist ein Kumpeltyp, aber weiß es auch in den richtigen Momenten die Zügel anzuziehen und kann auch mal lauter werden wenn ihm was nicht passt. Er findet da immer eine gute Mischung. Außerdem merkt man, dass er schon einige Jahre als Trainer auf dem Buckel hat und trifft mit seiner Erfahrung oft die richtigen Entscheidungen.

FuPa: Hättest du vor der Saison gedacht, dass du gegen Ende der Hinserie dich als Stammspieler etabliert hast?

Iksal: Ich habe es gehofft, bin aber nicht davon ausgegangen. Meine Mitspieler helfen mir viel und machen es mir somit auch einfacher.

FuPa: Wer war der unangenehmste Gegenspieler in der bisherigen Saison?

Iksal: Fabian Schaub vom SV Flieden. Er ist ein sehr robuster Spielertyp und wirft in jeden Zweikampf alles rein, was er zu bieten hat.

FuPa: Was sind deine Stärken und was kannst du noch an dir verbessern?

Iksal: Ich kann ein Spiel gut lesen und bin ziemlich Zweikampfstark. Mein linker Fuß und meine Schnelligkeit sind auf jeden Fall noch ausbaufähig.

FuPa: Du spielst ja gerade erst deine erste komplette Saison im Seniorenbereich und dann gleich in der Verbandsliga. Welche Liga traust du dir selber zu?

Iksal: Zunächst einmal möchte ich versuchen mich endgültig in der Verbansliga zu etablieren und so viele Spielminuten wie möglich sammeln. Wenn es für mehr reichen sollte, müsste man schauen, ob sich eine höhere Liga und der Beruf unter einen Hut bringen lassen.

FuPa: Was ist der größte Unterschied zwischen Jugend- und Seniorenfußball aus deiner Sicht? Hättest du erwartet, die Umstellung so schnell zu meistern?

Iksal: Es herrscht generell ein ganz anderes Klima auf dem Platz. Dazu gehört natürlich der deutlich körperbetonendere Spielstiel, aber auch der Umgang zwischen den Spielern ist ganz anders als in der Jugend. Dadurch, dass ich in der letzen Rückserie schon einige Spiele in der Verbandsliga machen durfte, war die Umstellung nicht mehr ganz so groß.

FuPa: Wer ist dein fußballerisches Vorbild?

Iksal: Meine Vorbilder sind Bastian Schweinsteiger und Miroslav Klose.

FuPa: Was ist in der zweiten Halbserie noch für euch drin? Nach oben und nach unten seit ihr ja eigentlich abgesichert oder könnt ihr deiner Meinung nach nochmal nach oben angreifen?

Iksal: Wenn wir das ein oder andere enge Spiel aus der Hinrunde in der Rückrunde für uns entscheiden können, können wir sicher noch den ein oder anderen Platz nach oben klettern. Für ganz oben wird es aber nicht reichen.

FuPa: In der Rückrunde habt ihr zunächst ein Auswärtsspiel gegen Bad Soden und dann ein Heimspiel gegen den SSV Sand vor der Brust. Wie schätzt du eure beiden Auftaktgegner ein und was für Spiele erwartest du?

Iksal: Ich denke,dass beides Spiele auf Augenhöhe werden. Bad Soden ist unser unmittelbarer Tabellennachbar und gegen Sand haben wir was aus dem Hinspiel gut zu machen.

FuPa: Ihr habt eine Mannschaft mit einer guten Mischung aus jungen Talenten und einigen Routiniers, die schon höherklassig gespielt haben. Wie wichtig sind die älteren Spieler für Euch junge Akteure?

Iksal: Enorm wichtig. Sie führen uns junge Spieler in jedem Spiel und Training. Wir können viel von den Erfahrungen solcher Spielern profitieren. Als junger Spieler blickt man immer mit einem Auge auf die älteren Spielern und versucht sich das ein oder andere abzugucken.

FuPa: Wie siehst du den CSC 03 kurz- und mittelfristig vom Umfeld her aufgestellt?

Iksal: Drei Aufstiege in den letzten drei Jahren sind beeindruckend. Es ist nicht einfach vom Umfeld her so schnell mit zu wachsen, aber ich denke das der Verein auf einem guten Weg ist. Es gibt mittlerweile mehrere Jugendmannschaften und die zweite Mannschaft spielt auch um den Aufstieg in die Kreisoberliga mit. Kurzfristig sehe ich uns in der Verbandsliga gut angesiedelt. Mittelfristig ist vielleicht auch noch eine Liga höher möglich.

FuPa: An der Tabellenspitze liegt mit Sand eine weitere Mannschaft aus dem FuPa Gebiet Nordhessen. Schafft es der SSV auch am Ende der Saison ganz oben zu stehen oder wen siehst du am Ende vorne?

Iksal: Ich denke Sand wird auch am Ende der Saison auf einem Aufstiegsplatz stehen. Ob es für ganz oben reicht, wird man sehen. Ich vermute es wird auf einen Zweikampf zwischen Flieden und Sand hinaus laufen.

FuPa: Dein Cousin Lukas war im Vorjahr noch für den CSC am Ball und hat die Rothosen mit seinen Toren in die Verbandsliga geschossen. Hat er dir zu dem Wechsel zum CSC geraten? Wusstest du schon, dass er den Verein verlässt, als du deine Zusage für den Wechsel gegeben hattest?

Iksal: Als ich ihm von dem Interesse von CSC erzählt habe, hat er mir sofort zu einem Wechsel geraten. Er selbst hat sich dort ebenfalls sehr wohl gefühlt und sportlich sei es auch der genau richtige Schritt.
Ja leider schon. Da wir neben dem Platz viel zusammen unternehmen und uns sehr gut verstehen, wäre es nicht nur für mich persönlich schön gewesen noch eine Saison mit ihm zusammenzuspielen. Auch für den Verein wäre er eine echte Verstärkung gewesen. Da wir meistens Sonntags spielen schaue ich mir aber viele seiner Spiele an und mich freut es zu sehen, dass er es eine Liga höher auf Anhieb zum Stammspieler geschafft hat.

FuPa: Dein Ex-Verein der KSV Baunatal hat im Verlauf der Saison mit Kim Sippel einen Sportmanager installliert. Die erste Mannschaft ist von den drei nordhessischen die beste und auch die Jugendarbeit beim KSV hat einen sehr guten Ruf. Wie intensiv verfolgst du noch das Geschehen rund ums Parkstadion?

Iksal: Ich habe 15 Jahre für den Verein gespielt und habe auch noch viele Freunde, die dort spielen. Ich verfolge eigentlich alles was im und um den Verein passiert. Insbesondere bei der U23 schaue ich noch öfter vorbei.

FuPa: Der CSC 03 Kassel landet am Ende auf Platz

Iksal: Auf Platz fünf, weil wir hoffentlich den ein oder anderen Verletzen weniger zu beklagen haben und die engen Spiele in der Rückserie für uns entscheiden werden.

FuPa: Danke, dass du dir die Zeit genommen hast. Wir wünschen Dir und dem CSC 03 Kassel ein erfolgreiches Fußballjahr 2017!

Aufrufe: 01.2.2017, 08:00 Uhr
Florian DiehlAutor