2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines

Jakobs: "Ein Spieler sollte beidfüßig sein"

Der Trainer des SC Leichlingen im Interview.

Tobias Jakobs ist der Trainer des SC Leichlingen - und ein sehr langes Mitglied des Vereins. Anlass genug für den "SCL-Report", um den 29-Jährigen einmal konkret vorzustellen.
Tobias Jakobs, in welchem Alter hast du mit dem Fußball begonnen - und wie kam es zu deiner Begeisterung?

Jakobs: Angefangen habe ich in der F-Jugend hier beim SC Leichlingen. Zum Fußball bin ich natürlich durch meinen Vater gekommen. Er spielte selber für den SCL und war danach noch Jahre lang im Vorstand als Schatzmeister tätig.

Kannst du dich noch an dein erstes Spiel als Spieler erinnern - in welcher Liga und in welcher Jugend?

Jakobs: Wie zuvor schon beschrieben war es in der F-Jugend. Erinnerungen habe ich daran allerdings nicht mehr. In der E-Jugend habe ich für zwei Jahre ausgesetzt und dann in der D-Jugend wieder angefangen. Mein erstes Spiel hatten wir auf dem heimischen Rasenplatz. Dort gelang es mir, zwei Tore selbst zu erzielen und ein weites vorzulegen!

Und was machst du beruflich?

Jakobs: Ich bin Elektriker für Energie- und Gebäudetechnik.

Irgendwann reichte es dir nicht mehr, nur Spieler zu sein. Und du hast angefangen, eine eigene Mannschaft zu trainieren. Wie kam es dazu - und was war deine Motivation?

Jakobs: Zu diesem Zeitpunkt wohnte ich mit meiner Familie direkt am Sportplatz. Der damalige Jugendleiter, Mike Budde, sprach meinen Vater an, ob er nicht eine Mannschaft übernehmen möchte. Er lehnte dankend ab und verwies dabei auf mich. Von daher war es eher Zufall, dass ich Trainer geworden bin.

Hast du denn ein Trainer-Vorbild, an dem du dich orientierst?

Jakobs: Nein, das habe ich nicht. Jeder hat seine eigenen Ideen im Kopf, Fußball umzusetzen und spielen zu lassen.

Wie würdest du deinen Trainer-Stil beschreiben?

Jakobs: Spaß ist ein Faktor, der nie zu kurz kommen darf. Allerdings muss die Härte auch stimmen. Es ist ein schmaler Grat, auf dem man wandert, um die Balance nicht zu verlieren - was mir auch nicht immer gelingt. Man muss allerdings auch bedenken, dass wir in der Kreisliga spielen!

Du hast ja bereits vor einigen Jahren deine damalige Jugendmannschaft in den Senioren-Bereich geführt und dort für ziemliche Furore gesorgt. Erzähl doch einmal: Was war das Geheimnis dieser Mannschaft, mit der du letztendlich in die Kreisliga B aufgestiegen bist?

Jakobs: Es war der bedingungslose Zusammenhalt. Und auch die Klasse einzelner Spieler, die der SC Leichlingen um den Jahrgang 1992 herum ausgebildet hat. Des Weiteren darf man aber auch nicht vergessen, dass im Winter der Saison unsere damalige zweite Mannschaft aufgelöst wurde. Ohne die Unterstützung der gebliebenen Spieler wäre es wohl nicht dazu gekommen.

Die Wege trennten sich vor einigen Jahren leider. Aber du bist zum SCL zurückgekommen. Bedeutet dir der Verein etwas Besonderes?

Jakobs: Leider wurde diesem Team vom damaligen Vorstand keine Unterstützung zugesagt. Aufgrund dessen trennten sich die Wege. Es ging uns allen der Spaß verloren. Beim VfL Witzhelden habe ich persönlich den Spaß und die Leidenschaft wiederentdeckt. Diese neu gewonnene Kraft wollte ich in den Verein wieder einbringen.

Der Weg hat dich wieder zum SC Leichlingen geführt. Erst als Spieler, und im Januar 2015 dann die Beförderung zum Trainer. Musstest du lange darüber nachdenken, als man dir das Angebot machte?

Jakobs: Ich musste erst einige Kontakte abklopfen, bevor ich dem Verein meine Zusage geben habe. Dies war auch dringend notwendig, da der Kader der ersten Mannschaft zu diesem Zeitpunkt gerade einmal zehn Spieler aufwies.

Wodurch zeichnet sich die Mannschaft denn besonders aus?

Jakobs: Durch den Umbruch haben wir ein extrem junges Team, desen Durchschnittsalter kaum 21,5 Jahre überschreitet.

Wo siehst du Schwachstellen im Team, und was wünschst du dir von deinen Spielern?

Jakobs: Durch das geringe Alter haben wir eine geringe Erfahrung im Team. Diese wird sich allerdings von Saison zu Saison verbessern. Durch den Umbruch im Verein muss natürlich auch am Zusammenhalt gearbeitet werden.

Was ist für dich als Trainer bei der Ausbildung der Spieler besonders wichtig und worauf sollte in der Entwicklung der Spieler mehr geachtet werden?

Jakobs: Definitiv sollte ein Spieler heutzutage mit beiden Füßen spielen können! Mir persönlich kommt die taktische Ausbildung zu kurz. Hier muss vor allem im Amateurbereich einiges getan werden.

Was sind für deine Ziele als Trainer für das neue Jahr?

Jakobs: In der ersten Jahreshälfte die Einbindung unserer A-Jugend-Spieler. Was nächste Saison passiert, müssen wir noch abwarten. Das werden wir in den nächsten Wochen mit dem Vorstand besprechen. Sollte ich die Mannschaft auch nächste Saison betreuen, dann wären die Ziele für die Hinrunde der nächsten Saison: Konstanz im eigenen Spiel und eine Platzierung unter den ersten fünf Teams!

Wie weit möchtest du als Trainer noch kommen?

Jakobs: Hier sind keine Ziele gesetzt.

Kommen wir nun mal zu deiner Selbsteinschätzung. Wo - würdest du sagen - liegen deine Stärken als Trainer und wo sind deine Schwächen?

Jakobs: Im taktischen Bereich und in der Motivation der Spieler liegen meine Stärken! Schwächen habe ich im konditionellen Bereich . und das sowohl als Trainer, als auch als Spieler.

Zur Person:
Name: Tobias Jakobs
Geboren: 02.06.1986
Trainer seit: Saison 2005/2006
Werdegang als Trainer:
15/16 SC Leichlingen 1. Mannschaft
14/15 Rückrunde Trainer 1. Mannschaft
12/13 Trainer SC Leichlingen 2. Mannschaft
11/12 Trainer SC Leichlingen 3. Mannschaft
10/11 Trainer SC Leichlingen 3. Mannschaft
09/10 Trainer SC Leichlingen A-Jugend
08/09 Trainer SC Leichlingen A-Jugend
07/08 Trainer SC Leichlingen D-Jugend
06/07 Trainer SC Leichlingen C-Jugend
05/06 Trainer SC Leichlingen C-Jugend

Aufrufe: 029.1.2016, 16:34 Uhr
David BlaskowitzAutor