2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligabericht
Jahn-Coach Heiko Herrlich verbreitet Optimismus.  Foto: Nickl
Jahn-Coach Heiko Herrlich verbreitet Optimismus. Foto: Nickl

Jahn will in Fürth den Deckel draufmachen

Der erste Matchball für den SSV +++ Geipl operiert

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Es klingt so einfach: Der SSV Jahn nutzt gleich seinen ersten Matchball, macht den Deckel drauf, sorgt am 33. Spieltag der Fußball-Regionalliga Bayern für klare Verhältnisse und erspart sich eine Zitterpartie, wenn am Samstag darauf der 1. FC Nürnberg II in der Regensburger Continental Arena aufkreuzt. Doch ganz so einfach ist das Vorhaben am Pfingstmontag (14 Uhr) im Spiel bei der SpVgg Greuther Fürth II nicht umzusetzen. "Das ist eine richtig hohe Hürde. Fürth steht in der Rückrundentabelle auf Platz eins und hat nur zehn Gegentreffer kassiert, wir stehen auf Platz sechs", skizziert Jahn-Coach Heiko Herrlich die Schwere der Aufgabe. Zur Einordnung zieht er gleich noch das mit 1:0 gewonnene Duell mit dem großen Rivalen im Aufstiegsrennen heran: ?Das ist eine riesengroße Aufgabe, größer als in Burghausen.?
Thema verfehlt

Vier Zähler trennen aktuell den Jahn (61 Punkte) von Wacker Burghausen und der Club-Zweiten (beide 57). Diese Ausgangslage im Rennen um die Meisterschaft und - viel wichtiger noch - die beiden Aufstiegs-Relegationsspiele komfortabel zu nennen, geht laut Herrlich an der Sache vorbei. ,,Trügerisch" nennt er die Situation, und dass in Regensburg schon verhaltene Vorfreude auf die K.o.-Spiele gegen den Primus der Nord-Staffel herrscht, bringt ihn einigermaßen in Rage. ,,Genau das darf nicht das Thema sein", fordert der 44-Jährige kategorisch.

Wer sich also nicht einer Themaverfehlung schuldig machen will, der richtet den Blick erst mal nach Fürth. Tabellensechster ist die U23 der SpVgg. Die Namen Stefan Maderer und Daniel Steininger bürgen für offensive Qualitäten. Heiko Herrlich jedoch vertraut seiner Abwehr: ,,Wir sind stabiler geworden. Das ist unser Pfund." Der Ex-Nationalspieler legt in dieser Phase Wert darauf, sein Team so vorzubereiten, als ginge es nicht um den möglichen ,,finalen Punch". Business as usual, immer schön locker bleiben, so lautet die Devise. Eine ,,gelöste und sehr positive Stimmung" nimmt Heiko Herrlich im Training wahr. Der Grund ist einleuchtend: ,,Wir haben es ja selbst in der Hand." Dieser Umstand nährt das Selbstbewusstsein der Jahn-Akteure, das nach Einschätzung ihres Trainers in der Rückrunde enorm gewachsen ist. Und selbst wenn die erhoffte Entscheidung in Fürth vertagt würde, wäre der Flurschaden überschaubar. ,,Wenn wir es nicht schaffen sollten, geht die Welt nicht unter. Dann müssen wir es eben im nächsten Spiel schaffen", sagt Herrlich und fügt hinzu: ,,Klar wäre dann die Nervenbelastung größer."

Geipl operiert

Eine Hiobsbotschaft für den Jahn war beim 4:1-Sieg gegen Memmingen die Verletzung von Andreas Geipl. ,,Er war der Motor und das Herz der Mannschaft. Andi hat eine tolle Rückrunde gespielt", bedauert Herrlich den Ausfall, der ein ,,Riesenloch"hinterlasse. Geipl ist nach seinem schweren Nasenbeinbruch am Montag operiert worden. Wenn Anfang kommender Woche die Fäden gezogen werden, ist eventuell absehbar, ob der 24-Jährige in den restlichen Partien mit einer Schutzmaske auflaufen kann. Geipls Platz im Mittelfeld könnte in Fürth Oliver Hein einnehmen, der nach langer Verletzungspause selbst erst gegen Memmingen ins Jahn-Team zurückgekehrt war. Diese Option ergibt sich, weil Fabian Trettenbach auf der rechten Defensivseite wieder einsatzbereit ist. Auch André Luge steht Herrlich im Saisonendspurt zur Verfügung. Kevin Hoffmann laboriert derweil an Kniebeschwerden. Erst in der Sommerpause soll darüber entschieden werden, ob sein Meniskuseinriss eine Operation erforderlich macht.

Nach Thomas Paulus meldet sich unterdessen mit Sebastian Nachreiner ein weiterer langzeitverletzter Routinier im Training zurück. Laut Heiko Herrlich soll er betont vorsichtig an den Wettkampfbetrieb herangeführt werden, ein Einsatz noch in dieser Spielzeit stehe nicht zur Debatte. Frohe Kunde kam vom Bayerischen Fußballverband in München. Die Sperre für Robin Urban nach dessen Platzverweis im Spiel bei den Bayern-Amateuren ist nach einem Jahn-Einspruch von drei auf zwei Partien reduziert worden. ,,Der BFV hat offenbar auch ein Interesse daran, dass ein bayerischer Vertreter in die dritte Liga einzieht", scherzte Herrlich.

Aufrufe: 014.5.2016, 10:00 Uhr
Von Heinz Gläser, MZAutor