2024-03-28T15:56:44.387Z

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Franz Gerber (rechts) mit seinem Anwalt Horst Kletke. Foto: Scharf
Franz Gerber (rechts) mit seinem Anwalt Horst Kletke. Foto: Scharf

Jahn und Gerber werden sich nicht einig

Am Dienstag wurde die Verhandlung eröffnet - und wieder unterbrochen +++ Die Anwälte feilschten hinter verschlossener Tür, kamen aber zu keiner Lösung

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Der Rechtsstreit zwischen dem früheren Sportchef des SSV Jahn Regensburg, Franz Gerber, und seinem Ex-Klub geht weiter. Am Dienstag stand die Verhandlung vor dem Landgericht Regensburg an. Diese wurde bereits nach wenigen Minuten von Richterin Simone Knott für eine nichtöffentliche Beratung beider Parteien unterbrochen. Hier sollten die Möglichkeiten eines Vergleichs ausgelotet werden. Nach 90 Minuten wurde die Verhandlung fortgesetzt. Allerdings auch nur für einen kurzen Moment. Die Richterin erklärte lediglich, dass die Verhandlung vertagt wird.

Gerber hatte den Fußball-Drittligisten auf Wiedereinstellung und Fortzahlung seiner Bezüge verklagt, nachdem ihn der Verein Ende Mai beurlaubt und wenig später fristlos gekündigt hatte. Der 60-Jährige hat aber noch einen bis Sommer 2015 laufenden Vertrag. Bei der mit Spannung erwarteten Verhandlung sollte unter anderem über die Rechtmäßigkeit der fristlosen Kündigung entschieden werden. Gerber wird in dem Prozess von dem renommierten Frankfurter Rechtsanwalt Horst Kletke vertreten. Dieser hat schon öfters Mandate bei Streitigkeiten im Profifußball übernommen.

Für den SSV Jahn war der neue Sportchef Dr. Christian Keller mit dem Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Jacobi erschienen. Beide Anwälte sagten zu Beginn der Verhandlung, dass sie an einem Vergleich interessiert seien und diesen prinzipiell auch für möglich halten würden. Noch am Vorabend hatte es nach Angaben von Kletke ein persönliches Gespräch beider Parteien gegeben. Man liege nicht fundamental weit auseinander - eine Einigung konnte bislang allerdings nicht erzielt werden.

Dies gelang auch ich nicht in der nächsten Beratungsrunde am Dienstagvormittag. Richterin Knott hatte sich zuvor noch zuversichtlich geäußert. Vielleicht brauche es nur die Hilfe eines neutralen Verhandlers, um zu einer Lösung zu kommen. Augenzwinkernd fügte sie noch an, dass hier vielleicht nur ,,die nötige weibliche Hand" in Fußballfragen fehle.

Zu der internen Beratung eilte dann später auch noch der Jahn-Vereinschef Ulrich Weber, selbst Rechtsanwalt, herbei. Dieser hatte im Vorfeld der Verhandlung der MZ gesagt, dass er nicht glaube, dass für den Jahn ein beträchtlicher Schaden durch diesen Prozess entstehen werde. Gerbers Anwalt Kletke hielt da nach der gescheiterten Beratung entgegen. Er wolle nicht auf konkrete Zahlen eingehen, sagte er zur MZ. Er sei aber zuversichtlich, dass man zu einer Lösung komme, mit der auch sein Mandat zufrieden sein werde.

Dies dürfte nichts anderes heißen, dass er für Gerber zumindest einen großen Teil der ausstehenden zwei Jahresgehälter als Sport-Geschäftsführer erstreiten will. Ein Termin für den nächsten Verhandlungstag steht noch nicht fest. Sollten sich beide Parteien in den kommenden Tagen außergerichtlich einigen, bräuchte es ohnehin keinen Termin vor dem Landgericht mehr.

Aufrufe: 03.12.2013, 15:27 Uhr
Jürgen ScharfAutor