Vor der Saison, so erzählt es Christian Keller, habe er sich um eine Position in der Mannschaft überhaupt keine Sorgen gemacht. Der SSV Jahn Regensburg startete schließlich mit vier starken Innenverteidigern in die Saison - für nur zwei zu vergebende Plätze in der Startelf. Von reicher Auswahl konnte aber schon bald keine Rede mehr sein. Ein zentraler Abwehrmann nach dem anderen fiel den Regensburgern aufgrund einer Verletzung aus. Nun, in der Winterpause, handelt der Verein: Robin Urban wird bis zum Saisonende vom Halleschen FC ausgeliehen.
Mit Markus Palionis, Sebastian Nachreiner und Thomas Paulus konnte der Jahn bei der Kaderplanung auf drei erfahrene Top-Leute für die Innenverteidigung verweisen. Mit Ali Odabas wurde zudem ein vielversprechender junger Spieler verpflichtet, der den Platzhirschen Konkurrenz machen sollte. Doch es sollte ganz anders kommen. Mit Thomas Kurz musste bereits nach ein paar Spieltagen ein Mittelfeldspieler nach hinten gezogen werden, um überhaupt zwei fitte Innenverteidiger zu haben. Kurz vor der Winterpause half mit Marvin Knoll ein weiterer Mittelfeldmann im Abwehrzentrum aus.
Zumindest Ende Januar könnte Ali Odabas wieder auf dem Platz stehen und voll ins Teamtraining einsteigen. Odabas wurde im November an der Schulter operiert. Er sei auf einem guten Weg, müsse aber noch vorsichtig aufgebaut werden, erzählt Keller. Mit Markus Palionis und dem dauerhaft umfunktionierten Thomas Kurz hatte der Jahn zuletzt zumindest noch zwei einsatzfähige Innenverteidiger. Mit dem 21 Jahre alten Urban kommt jetzt ein dritter hinzu. Der sei keineswegs als Ergänzungsspieler verpflichtet worden, erzählt Keller. Er traue es Urban natürlich zu, von Beginn an eine ernsthafte Option für die Startelf zu sein, meint der Sportchef.
Urban spielte in der Jugend unter anderem bei Fortuna Düsseldorf und wurde dort in die U23 übernommen. Einmal kam er auch für die erste Mannschaft in der zweiten Liga zum Einsatz. Im Sommer wechselte Urban dann zum Halleschen FC in die dritte Liga. Nachdem er dort in der Hinrunde aber nur auf einen Einsatz kam, möchte er nun beim SSV Jahn Spielpraxis sammeln. ,,Ich habe mich entschieden, nach Regensburg zu wechseln, weil ich glaube, dass wir mit dem tollen Umfeld des SSV in der Rückrunde viel erreichen können, und weil ich denke, dass ich mich hier persönlich bestmöglich weiterentwickeln kann", erklärt Urban in einer Pressemitteilung. In Halle steht Urban, den Keller nach eigener Aussage bereits im Sommer verpflichten wollte, noch bis 2017 unter Vertrag. Das Leihgeschäft mit dem SSV Jahn endet am 30. Juni 2016.
Neuzugang Robin Urban Foto: Frank Wagner