2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Ein Tropfen Blut gibt Auskunft über den Fitnessstand: Markus Palionis und seine Teamkollegen unterziehen sich dem obligatorischen Laktattest. Foto: Brüssel
Ein Tropfen Blut gibt Auskunft über den Fitnessstand: Markus Palionis und seine Teamkollegen unterziehen sich dem obligatorischen Laktattest. Foto: Brüssel

Jahn-Profis starten in die Vorbereitung

Nach einem Laktattest nimmt der Regensburger Drittligist das Training für die Rückrunde auf +++ Neuzugänge sind nicht geplant.

Verlinkte Inhalte

Oliver Hein war mit seiner Lebensgefährtin in Tirol beim Paragliden und auf Skitouren, Sportchef Christian Keller entspannte auf einer Kreuzfahrt, Torhüter Philipp Pentke reiste mit seiner Freundin Maura Visser in deren Heimat Holland – und Mittelfeldspieler Andreas Geipl hat geheiratet! Am Montagnachmittag kamen sie auf dem tief verschneiten Trainingsgelände am Kaulbachweg alle wieder zusammen. Mit einem Laktattest läutete der Fußball-Drittligist SSV Jahn Regensburg nach rund dreiwöchiger Winterpause die Vorbereitung auf die Rückrunde ein.

Zweimal täglich bittet Coach Heiko Herrlich seine Spieler nun zu Übungseinheiten, fünf Testspiele sind geplant. Ihre Runden für den Laktattest drehten die Jahn-Profis auf der Tartanbahn auf einem schmalen Band, das vom Schnee befreit worden war. Der Kunstrasenplatz wird aktuell noch geräumt.


Eine Frage der Einstellung

„Natürlich müssen wir ein bisschen improvisieren. Und natürlich gibt es einen Plan B, falls alle Stricke reißen. Aber ich bin grundsätzlich eher dafür, hierzubleiben. Es ist nur eine Frage der Einstellung. Statt drei Wochen über die Bedingungen zu meckern kann man sie einfach annehmen und sich darauf einstellen“, kommentiert Heiko Herrlich die vorherrschenden Wetterverhältnisse.

Den Gedanken an ein Trainingslager im sonnigen Süden, wie es der Jahn in früheren Zeiten mal bezogen hatte, kann auch Keeper Pentke wenig abgewinnen: „Die Vorbereitungszeit ist relativ kurz. Es wäre Quatsch, wenn wir jetzt nur unterwegs wären.“ Olli Hein sieht’s ähnlich: „Es ist besser, dass wir uns hier zu akklimatisieren. In Rostock wird’s ja auch nicht viel anders sein.“ An der Ostseeküste beginnt für den Tabellenelften am 28. Januar mit dem Auswärtsspiel des 20. Spieltags beim zwei Ränge schlechter platzierten FC Hansa die Rückrunde. „Die Mannschaft wird in einer Top-Verfassung sein“, verspricht Herrlich, der seine Schützlinge mit individuellen Trainingsplänen und Fitness-Trackern, deren Daten nun ausgelesen werden, in die Pause entlassen hatte. Für den Jahn kommt es in Rostock zum Wiedersehen mit Ex-Trainer Christian Brand.


Knoll und Hyseni verschnupft

23 Akteure standen Herrlich am Montag beim Start in die Vorbereitung zur Verfügung. Marvin Knoll und Haris Hyseni plagen sich mit grippalen Infekten herum und werden voraussichtlich erst im Laufe der Woche einsteigen. Gedulden muss sich auch Mittelfeldmann Kolja Pusch, der an Sprunggelenksproblemen laboriert. Auf der längerfristigen Ausfallliste steht lediglich noch Patrik Dzalto (Außenbandriss im Knie). In der Innenverteidigung lichtet sich das Lazarett derweil zusehends. Ali Odabas und Robin Uran sollen in dieser Woche wieder voll mittrainieren. Markus Palionis absolviert Laufeinheiten.

Mit Blick auf die personellen Alternativen stützt Herrlich die bereits vor Weihnachten von Keller formulierte Marschroute, voraussichtlich auf Neuzugänge in der Winterpause zu verzichten. „Unseren Kader weiter zu vergrößern, hätte wenig Sinn. Wir hatten schon in der Hinrunde Situationen, in denen Spieler auf die Bank mussten, obwohl sie sich eigentlich für einen Einsatz aufgedrängt hätten“, sagt Herrlich. Keller unterstreicht derweil, dass aktuell keine Neuzugänge geplant sind. Am kolportierten Interesse des SSV Jahn an Merveille Biankadi, einem 21-Jährigen Mittelfeldspieler vom Viertligisten SV Elversberg, sei nichts dran, versichert der Sportchef. Auch in der Mannschaft sieht man nach den zumeist ansprechenden Leistungen der Vorrunde wenig Veranlassung, über personelle Verstärkungen nachzudenken. „Wir haben bewiesen, dass wir die Qualität für diese Liga haben“, betont Oliver Hein und fügt hinzu: „Im nächsten Schritt geht es darum, dass wir kontinuierlich die Leistung abrufen und uns weniger Einbrüche erlauben. Dann bin ich für die Rückrunde sehr optimistisch.“


Konstanz ist das Zauberwort

Konstanz ist auch für Pentke das Zauberwort. „Wir sind schwer zu schlagen, aber wir haben auch schon diverse Punkte liegengelassen.“ Dass ihn das Fachmagazin „Kicker“ in der Winterpause auf seiner Rangliste der besten Torhüter der dritten Liga führt, kommentiert der Jahn-Torhüter mit diesem Worten: „Das freut mich persönlich schon. Aber das heißt nicht, dass ich mich darauf ausruhen kann.“ Fürs Ausruhen war jetzt drei Wochen lang Zeit. Mit dem Trainingsstart geht es für Philipp Pentke & Co. wieder in die Vollen.

Aufrufe: 09.1.2017, 20:15 Uhr
Heinz Gläser, MZAutor