Jahn-Profi Nachreiner besuchte die MS Neutraubling

Insbesondere Achtklässler waren bei der Podiumsdiskussion über das Thema Motivation mit dabei. Schon bald stellten die Schüler fest, dass Sport und Schule in Bezug auf Motivation große Parallelen aufweisen. Natürlich durften die Teilnehmer auch Fragen zum aktuellen Geschehen des SSV stellen. Anschließend holten sich rund 300 Fußballfans in der Mensa ein Autogramm von Sebastian Nachreiner ab. Jener unterschrieb geduldig die Karten, versah sie auf Wunsch auch mit einer Widmung und stand ferner für Selfies und Fotos zur Verfügung. Danach machte er sich auf in die Turnhalle. Dort warteten rund 40 fußballbegeisterte Schüler auf eine Trainingseinheit unter der Leitung von Nachreiner. Der Jahn-Profi beobachtete genau, zeigte sich engagiert, gab auch so manchen Tipp. Zu guter Letzt wurde ein Turnier ausgespielt. Dabei gab es je zwei Erst-, Zweit- und Drittplatzierte, die mit einem Preis aus der aktuellen Jahn-Fanartikel-Kollektion bedacht wurden. Die Stimmung in der Turnhalle war bestens, denn das bunte Treiben am Hallenparkett wurde von mehreren hundert Zuschauern beobachtet.

Besonders interessant war die Podiumsdiskussion mit Martin Koch, der die Moderation übernahm, und Sebastian Nachreiner. Jener erläuterte, dass Motivation, ein innerer Antrieb, für Sport und Schule gleichermaßen von Bedeutung seien. Jeder Schüler müsse Kraft und Motivation aufbringen, um den Herausforderungen gewachsen zu sein, sich darauf zu fokussieren, auch wenn neben der Schule natürlich noch andere Interessen vorhanden seien.

Fußball bereitete Nachreiner schon von klein auf große Freude. „Ich wuchs in der Nähe von Dingolfing auf. Ab der B-Jugend spielte ich dort in der Junioren-Bayernliga, die Erste Mannschaft gehörte damals der Landesliga Mitte an. Der Profifußball war eigentlich weit weg. Es war nicht abzusehen, dass ich mein Geld einmal mit meinem liebsten Hobby verdienen würde“, so Nachreiner, der im Zuge seines Studium zur U23 des SSV Jahn wechselte. „Schon bald wurde Trainer Markus Weinzierl auf mich aufmerksam, ließ mich bei den Profis mittrainieren. Und eines Tages, ein paar Spieler waren verletzt, stellte er mich in die Anfangsformation. Und diese Chance habe ich genützt“, erklärte der sympathische Defensivspieler, der seit 2010 für den Jahn am Ball ist.

Es sei wichtig Träume zu haben, sein Ziel nie aus den Augen zu verlieren – auch und vor allem im schulischen Bereich. „Auch bei sehr talentierten Fußballern darf die schulische Leistung nicht zu kurz kommen. Es gibt keine Garantie, dass der Sprung in eine Profimannschaft gelingen würde. Vereine wie der Jahn schauen auf die schulische Situation, sie unterstützen ihre Spieler, egal ob im Jugend- oder im Seniorenbereich!“ Nachreiner ist ein sehr gutes Beispiel dafür. Am vorigen Donnerstag legte der Jura-Student seine letzte mündliche Prüfung ab, darf nun das erste Staatsexamen sein eigen nennen. „Meine jeweiligen Trainer und der Verein unterstützten mich dabei. Termine wurden abgestimmt, es wurde Rücksicht genommen. Natürlich war die Doppelbelastung in machen Phasen enorm, aber nach der Fußball-Karriere muss es ja irgendwie weitergehen“, so Nachreiner, der sogar im Bus bei Auswärtsfahrten oder in Hotels für sein Examen gebüffelt hatte.

Sowohl im sportlichen als im schulischen Bereich müsse man auch mit Rückschlägen zurechtkommen. „Ich beispielsweise zog mir einen Kreuzbandriss zu. Egal ob im Falle einer Niederlage oder im Falle einer Verletzung muss man sich mit der Situation abfinden. Es gilt die aktuelle Lage zu analysieren, nach Lösungen zu suchen, diese zu finden und sich dann mit Disziplin und Ausdauer an die Umsetzung zu machen.“

Als es Nachreiner unter Trainer Markus Weinzierl in den Jahn-Profi-Kader geschafft hatte, ging für ihn ein Traum in Erfüllung. „Es ist ein Geschenk, sein Hobby zum Beruf machen zu dürfen!“ Und diesen Traum lebt er weiter. Beim Jahn hat er noch einen Vertrag bis Juni 2017! Wichtige Faktoren in punkto Motivation seien ferner Fans, die bedingungslos hinter dem Team stehen würden. Zudem gebe die neu errichtete Continental-Arena, die für eine tolle Atmosphäre sorgen würde, einen weiteren Schub. Nach wie vor möchte der Jahn natürlich zurück in die Dritte Liga. Am Freitag zeigte sich der SSV Jahn in Person von Sebastian Nachreiner und Martin Koch von seiner besten Seite. Dem sympathischen und wortgewandten Defensiv-Spezialisten ist es zu wünschen, dass er verletzungsfrei bleibt und den Jahn zurück in die Dritte Liga katapultieren kann. Den Schülern gab er noch wichtige Motivationstipps mit auf den Weg. Und wer diese beherzigt, dem kann sicherlich in seiner weiteren Schullaufbahn nicht mehr viel passieren.