2024-04-25T14:35:39.956Z

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Jahn-Sportchef Christian Keller (l.) begrüßt Stephan Loboué in Regensburg. Foto: SSV Jahn
Jahn-Sportchef Christian Keller (l.) begrüßt Stephan Loboué in Regensburg. Foto: SSV Jahn

Jahn-Keeper: Loboué kommt, Hendl weg

Der 32-Jährige wechselt vom SV Wacker Burghausen zum Regensburger Drittligisten +++ Bernhard Hendl verabschiedet sich +++ Amachaibou schließt sich Preußen Münster an

Beim SSV Jahn Regensburg nimmt die Mannschaft für die kommende Saison mehr und mehr Gestalt an. Am Montag stellte der Drittligist Stephan Loboué als neuen Torwart vor. Der 33-jährige Deutsch-Ivorer kommt vom SV Wacker Burghausen und erhält einen Zweijahresvertrag. Die bisherige Nummer 1, der Österreicher Bernhard Hendl, wird den Jahn verlassen.

Jahn-Sportchef gab den Neuzugang bei einer Pressekonferenz im Funkhaus Regensburg bekannt. Dass der Jahn an Loboué interessiert ist, hatte die MZ schon mehrfach berichtet. Nun ist es offiziell. Keller zufolge ist Loboué genau der Spieler, den er gesucht hahe. „Unsere junge Mannschaft braucht einen Führungsspieler wie ihn“, sagte Keller. Loboué sei bei seinen letzten Vereinen stets im Mannschaftsrat oder Spielführer gewesen. Er sei eine „Persönlichkeit, die uns helfen wird, unsere Ziele zu erreichen“, meinte Keller. An der sportlichen Klasse Loboués gebe es dem Sportchef zufolge sowieso nichts zu deuteln: „Er war der beste Torwart der 3. Liga. Und wenn er das ist, dann heißt das auch, das er Zweitligaformat hat.“ Und in eben diese 2. Liga will der der Jahn mittelfristig aufsteigen. Deswegen habe Loboué auch einen Zweijahresvertrag mit Option erhalten, „weil wir ihn langfristig als Säule unserer Mannschaft sehen“.

Loboué wurde in Pforzheim geboren. Seine Mutter ist Deutsche, der Vater stammt von der Elfenbeinküste. Für die Ivorer absolvierte Loboué auch vier Länderspiele. In der abgelaufenen Saison war er die Nummer eins in Burghausen und absolvierte 35 Partien. Den Abstieg von Wacker konnte aber nicht verhindern. In bisherigen Verlauf seiner Karriere war der neue Jahn-Keeper bereits für die SpVgg Greuther Fürth, den SC Paderborn 07, Rot-Weiß Oberhausen, Golden Arrows (Südafrika) und Eintracht Trier aktiv. Beim Jahn wird Loboué fortan zudem im Nachwuchs als Torwarttrainer arbeiten. „Das hat der Stephan explizit angeboten, was uns natürlich sehr freut“, erklärte Keller. Der Torwart selbst ist sich der Bürde der Vorschusslorbeeren bewusst. Nicht zuletzt kommt er auch vom von den Jahn-Fans bekanntlich ungeliebten Rivalen Wacker Burghausen: „Natürlich habe ich Druck, das weiß ich auch, aber das spornt mich an und belastet mich nicht“, sagte er.

Des einen Freud, des anderen Leid: Da der Jahn voll auf Loboué setzt, ist offensichtlich kein Platz mehr im Kader für Bernhard Hendl. Der war zuletzt Stammtorwart. Keller zufolge hätte der Klub den Österreicher zwar „gerne als Perspektivspieler im Kader gehalten. Er schlug ein Vertragsangebot jedoch aus“. Auf MZ-Nachfrage präzisierte Keller, dass man sich unter anderem beim Geld nicht einig geworden sei. „Wir sind deswegen auch gar nicht soweit gekommen, mit Bernhard darüber zu sprechen, ob er die Rolle als Nummer zwei angenommen hätte.“ Da auch der Vertrag des bisherigen Ersatzkeepers Patrick Wiegers vom Verein nicht verlängert wurde, muss der Jahn mindestens noch einen Torwart fürs Profi-Team holen. Hier hat Keller zufolge aber der Keeper der U23, Alexander Heep, gute Chancen: „Er hat eine starke Saison in der Bayernliga gespielt und hätte sich dieses Bonbon durchaus verdient.“

Diese Woche soll übrigens eine weitere Vertragsverlängerung und ein Neuzugang präsentiert werden. Nach MZ-Informationen steht der Jahn kurz vor Einigungen mit Mittelfeld-Allrounder Thomas Kurz und Stürmer Benedikt Schmidt. Bei Marius Müller, Ruben Popa und Markus Smarzoch scheint dagegen völlig offen, ob sie bleiben. Genauso wie bei Flügelspieler Jim-Patrick Müller. Der hat vom Verein noch überhaupt kein Angebot bekommen. Keller sagte der MZ, dass ihm von Müllers Berater Michael Kopold mitgeteilt wurde, dass der Spieler noch zwei Wochen abwarten wolle. Ganz anders sieht das Müllers Vater Bernd. Der ist nach eigener Aussage sehr überrascht, dass der Jahn kein Angebot gemacht hat. „Ich bin vom Verein enttäuscht“, sagte er der MZ.

Den Verein definitiv verlassen wird Abdenour Amachaibou. Wie am Montag bekannt wurde, schließt sich der Deutsch-Marrokaner Preußen Münster an. Der beste Torschütze der Rot-Weißen in der abgelaufenen Saison unterzeichnete beim Ligakonkurrenten des Jahn einen Zweijahresvertrag.

Aufrufe: 012.5.2014, 11:13 Uhr
von Jürgen Scharf, MZAutor