Jahn II verspielt Sieg in letzter Minute

,,Es ist enttäuschend", resümierte ein geknickter Mersad Selimbegovic, der den erkrankten Chefcoach Ilija Dzepina an der Seitenlinie vertrat: ,,Wir haben jetzt in beiden Spielen einen 2:0-Vorsprung verspielt. Daran merkt man, wie unerfahren die Jungs noch sind. Ich hoffe, wir ziehen unsere Lehren daraus." Dabei begann für den Jahn alles wie erhofft. Bereits nach zwölf Minuten gelang den aggressiven Gastgebern durch Michael Faber der Führungstreffer nach einem Weidener Ballverlust. Und dieser Treffer zeigte bei den favorisierten Gästen Wirkung. Die SpVgg SV kämpfte im Anschluss mit vielen unnötigen Ballverlusten und die Jahn-U23 kam durch Kevin Hoffmann und wiederum Faber zu guten Möglichkeiten (14./19.). Und kurz darauf auch zum hochverdienten 2:0: Hoffmann brach halbrechts durch die Gästeabwehr und versenkte den Ball unhaltbar im Netz (27.).

,,Wir haben anfangs mit zwei Stürmern und einer Raute im Mittelfeld gespielt. Das hat nicht so funktioniert", analysierte Weidens Trainer Tomas Galasek: ,,Aber das entschuldigt natürlich nicht die vielen Fehler." Dennoch stellte der Trainer seine Mannschaft um und das Spiel gestaltete sich schnell ausgeglichener. Feldvorteile konnten sich die Gäste aber nicht erarbeiten, daher war es umso überraschender, als Josef Rodler nach einem ungestümen Zweikampf im Strafraum zu Fall kam und Schiedsrichter Florian Fleischmann (Burglengenfeld) auf den Punkt zeigte. Michael Riester trat an und verwandelte sicher zum 2:1-Halbzeitstand (37.)

In Durchgang zwei legten beide Teams aggressiv los. Jahn-Verteidiger Dejan Szubotity setzte das Leder per Kopf knapp über das Tor (46.), Weiden-Akteur Stefan Graf jagte seinen Freistoß über die Mauer, aber auch knapp über das Tor (53.). In der Folgezeit wurden die Gäste zunehmend stärker. Ralf Egeter (63./76.), Michael Busch (63.), Christoph Hegenbart (67.) scheiterten mit besten Möglichkeiten am stark reagierenden SSV-Keeper Daniel Hanke (63.). Die Jahn U23 spielte ihre Konter dagegen zu schlampig aus.,,Wir hätten das Spiel vorher schon entscheiden müssen, haben aber zu viele Möglichkeiten liegen gelassen", sagte Selimbegovic: ,,Weiden hatte aus dem Spiel heraus kaum Torchancen." Und so war es in der dritten Minute der Nachspielzeit folgerichtig eine Standardsituation, die zum Ausgleich führte: Der Ball schien nach einem Eckball bereits geklärt, doch eine Bogenlampe in den Strafraum erreichte Rodler, der eiskalt zum umjubelten Ausgleich einnetzte.