2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Strategische Besprechung: Co-Trainer Harry Gfreiter, Chefcoach Christian Brand, Markus Palionis und Oliver Hein (von links) Foto: Nickl
Strategische Besprechung: Co-Trainer Harry Gfreiter, Chefcoach Christian Brand, Markus Palionis und Oliver Hein (von links) Foto: Nickl

Jahn hat den Startrekord im Visier

Gegen Bayreuth könnte es den achten Sieg im achten Spiel geben +++ Eine Serie, die bislang nur den kleinen Bayern gelang

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Der SSV Jahn ist nach seinem Megastart in der Regionalliga in aller Munde. Gegen die SpVgg Bayreuth dürfte am Freitagabend wieder hart an der 10000er-Zuschauermarke gekratzt werden. Trainer Christian Brand bleibt dennoch ganz cool. Etwas Euphorie gerne, Erbsenzählerei nein. Die Einstellung des Regionalliga-Startrekords von acht Siegen am Stück, den der FC Bayern II 2013 aufstellte, interessiere ihn ,,nun wirklich gar nicht", sagt er. Seine Gedanken konzentriert er einzig und allein auf ein Spiel - und das ist das nächste gegen Bayreuth. Hier soll seine Mannschaft gut und gerne auch erfolgreich Fußball spielen. Allerdings: Wenn dabei ganz nebenbei ein Rekord herausspringt, hätte er wohl auch wenig dagegen.

Der Jahn rollt wie eine zuverlässige Diesellok, die bei Bedarf auf Turbo schalten kann, von Sieg zu Sieg. In den bisherigen sieben Saisonpartien hat er schon frühe Rückstände oder späte Aufholjagden der Gegner erlebt, am Ende blieben die drei Punkte aber stets bei den Regensburgern. Dass das weitestgehend mit drittliga-erfahrenen Kräften bestückte Team für Regionalligaverhältnisse hervorragend besetzt ist, war schon vor der Saison klar. Da die Spieler heuer offensichtlich auch als Mannschaft funktionieren, thront der Jahn bereits jetzt mit großem Vorsprung einsam an der Tabellenspitze.

Gibt es wieder ein Schützenfest?

Folgt gegen Bayreuth nun das nächste Schützenfest in der neuen Arena? Jahn-Coach Brand zufolge könnte es ganz im Gegenteil eher eine ganz enge Kiste werden. Er habe die SpVgg am Dienstag bei der 1:2-Heimniederlage im Nachholspiel gegen Bayern II vor Ort beobachtet. ,,Die haben alles rausgehauen", erzählt er - und einen starken Eindruck bei ihm hinterlassen. Das Spiel am Freitag werde deswegen ,,sehr, sehr schwierig". Mindestens genauso schwierig dürfte es allerdings auch für die Bayreuther werden. ,,Wir sind am Dienstag ein Wahnsinns-Tempo gegen Bayern gegangen, das hat natürlich Kraft gekostet", erzählt SpVgg-Sprecher Peter Glaser. Der hätte sich dennoch nicht unbedingt gewünscht, dass die Partie gegen die Münchner bereits wie regulär angesetzt am zweiten Spieltag über die Bühne gegangen wäre. ,,Bayern wollte verlegen und hat deswegen bei uns angefragt. Wir haben dadurch das Heimrecht für die Hinrunde erhalten. Ansonsten hätten wir im November gegen Bayern zu Hause gespielt, da hätten wir sicher nicht die 6000 Zuschauer gehabt", sagt er. Vor dieser imposanten Kulisse habe es ein ,,richtig tolles Fußballspiel" gegeben: ,,Wir hoffen, dass da etwas hängen bleibt, dass die Leute wiederkommen und eine gewisse Begeisterung entsteht."

Nun heißt es für die SpVgg also Augen zu und durch. In vier Tagen gegen die beiden Spitzenteams der Liga - ein sattes Programm. Die kleinen Bayern hatten die Bayreuther zumindest schon mal am Rande eines Unentschiedens. In Regensburg ist es Glaser zufolge ,,natürlich eine besondere Motivation, das erste Team zu sein, das hier was holt. Aber wir müssen erst einmal schauen, wie das Spiel läuft und ob wir überhaupt in Punktereichweite kommen." In der Endabrechnung der Saison sieht sich die SpVgg ohnehin in ganz anderen Sphären als Bayern II oder Regensburg. Vergangene Saison landete Bayreuth zwar auf einem starken sechsten Platz, ,,aber für uns geht es auch dieses Jahr zunächst darum, so schnell wie möglich so viele Punkte zu sammeln, um mit dem Abstiegskampf nichts zu tun zu haben". Die nötigen Punkte für den Klassenerhalt wird der Jahn wohl bereits im Spätherbst eingefahren haben. Brand muss sich derzeit mit ein paar wenigen Luxusproblemen herumschlagen. Die erste Elf scheint sich zuletzt festgespielt zu haben. Deswegen gebe es den einen oder anderen ,,Härtefall", erzählt Brand, wie etwa Ali Odabas. Der Innenverteidiger war zu Saisonbeginn Stammkraft, fiel dann aber wegen einer Schulterverletzung mehrere Wochen aus - und muss sich nun erst einmal wieder hinten anstellen.

Hofrath leicht angeschlagen

Odabas wird wohl auch nicht ins Team rücken, wenn Marcel Hofrath, der leicht angeschlagen ist, gegen Bayreuth ausfällt. Für die Außenverteidigerposition steht mit Fabian Trettenbach schließlich ein exzellenter Ersatz bereit. Der Konkurrenzkampf im Team nimmt ohnehin langsam an Fahrt auf, da auch Thomas Paulus kurz vor seiner Rückkehr in den Kader steht. Lange fiel er wegen einer Leistenverletzung aus. Die komplette Woche habe er voll mittrainieren können, erzählt Brand. Das Spiel gegen Bayreuth komme zwar einen Tick zu früh, aber der Ex-Bundesligaspieler bringe die Mannschaft mit seiner Präsenz schon jetzt im Training voran: ,,Es tut der Gruppe gut, wenn da jemand dabei ist, der schon was gesehen hat."
Aufrufe: 027.8.2015, 20:00 Uhr
Jürgen ScharfAutor