Der SSV Jahn ist nach seinem Megastart in der Regionalliga in aller Munde. Gegen die SpVgg Bayreuth dürfte am Freitagabend wieder hart an der 10000er-Zuschauermarke gekratzt werden. Trainer Christian Brand bleibt dennoch ganz cool. Etwas Euphorie gerne, Erbsenzählerei nein. Die Einstellung des Regionalliga-Startrekords von acht Siegen am Stück, den der FC Bayern II 2013 aufstellte, interessiere ihn ,,nun wirklich gar nicht", sagt er. Seine Gedanken konzentriert er einzig und allein auf ein Spiel - und das ist das nächste gegen Bayreuth. Hier soll seine Mannschaft gut und gerne auch erfolgreich Fußball spielen. Allerdings: Wenn dabei ganz nebenbei ein Rekord herausspringt, hätte er wohl auch wenig dagegen.
Der Jahn rollt wie eine zuverlässige Diesellok, die bei Bedarf auf Turbo schalten kann, von Sieg zu Sieg. In den bisherigen sieben Saisonpartien hat er schon frühe Rückstände oder späte Aufholjagden der Gegner erlebt, am Ende blieben die drei Punkte aber stets bei den Regensburgern. Dass das weitestgehend mit drittliga-erfahrenen Kräften bestückte Team für Regionalligaverhältnisse hervorragend besetzt ist, war schon vor der Saison klar. Da die Spieler heuer offensichtlich auch als Mannschaft funktionieren, thront der Jahn bereits jetzt mit großem Vorsprung einsam an der Tabellenspitze.
Nun heißt es für die SpVgg also Augen zu und durch. In vier Tagen gegen die beiden Spitzenteams der Liga - ein sattes Programm. Die kleinen Bayern hatten die Bayreuther zumindest schon mal am Rande eines Unentschiedens. In Regensburg ist es Glaser zufolge ,,natürlich eine besondere Motivation, das erste Team zu sein, das hier was holt. Aber wir müssen erst einmal schauen, wie das Spiel läuft und ob wir überhaupt in Punktereichweite kommen." In der Endabrechnung der Saison sieht sich die SpVgg ohnehin in ganz anderen Sphären als Bayern II oder Regensburg. Vergangene Saison landete Bayreuth zwar auf einem starken sechsten Platz, ,,aber für uns geht es auch dieses Jahr zunächst darum, so schnell wie möglich so viele Punkte zu sammeln, um mit dem Abstiegskampf nichts zu tun zu haben". Die nötigen Punkte für den Klassenerhalt wird der Jahn wohl bereits im Spätherbst eingefahren haben. Brand muss sich derzeit mit ein paar wenigen Luxusproblemen herumschlagen. Die erste Elf scheint sich zuletzt festgespielt zu haben. Deswegen gebe es den einen oder anderen ,,Härtefall", erzählt Brand, wie etwa Ali Odabas. Der Innenverteidiger war zu Saisonbeginn Stammkraft, fiel dann aber wegen einer Schulterverletzung mehrere Wochen aus - und muss sich nun erst einmal wieder hinten anstellen.