2024-04-25T14:35:39.956Z

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Die 3:5-Pleite gegen Kirchehrenbach am letzten Spieltag wird das vorerst letzte Saisonspiel einer SpVgg Jahn Forchheim-Reserve sein. F: Berny Meyer
Die 3:5-Pleite gegen Kirchehrenbach am letzten Spieltag wird das vorerst letzte Saisonspiel einer SpVgg Jahn Forchheim-Reserve sein. F: Berny Meyer

Jahn Forchheim stampft Reserve ein

Neue Chaostage beim Bayernligisten +++ Folgen für den Kader?

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Beim Bayernligisten SpVgg Jahn Forchheim kehrt im Sommer des Umbruchs keine Ruhe ein. Nun musste der Verein vermelden, dass er in der kommenden Saison keine Reserve für den Spielbetrieb melden wird. Die Entscheidung dürfte kurz- und mittelfristig personelle Konsequenzen nach sich ziehen.

Schweren Herzens musste Sportvorstand Uwe Schüttinger aufgeben: "Wir haben alles versucht, aber es wäre nur noch mit erheblichem finanziellen Aufwand gelungen, eine Mannschaft zusammenzustellen. Das können und wollen wir uns nicht leisten." Nach dem Abstieg in die Kreisklasse verabschiedete sich das im Winter als Führungsduo geholte Brüderpaar Yusuf/Ercan Öntürk genauso wie ein halbes Dutzend anderer Akteure.

Zunächst planten die Verantwortlichen eine weitere Verjüngungskur ihrer U23, um noch näher an die Jugendabteilung zu rücken. Abteilungsleiter Besnik Avdiji wäre nach einem halben Jahr beruflich bedingter Pause wieder als Teamchef eingestiegen und sollte von Kapitän Tuncay Özgür als verlängertem Arm auf dem Platz unterstützt werden. Schüttinger selbst übernimmt das Traineramt der U19-Junioren. "Der eine oder andere hätte im Laufe der nächsten Spielzeit sicher schon seine Chance bei den Herren bekommen", so Schüttinger, der festgestellt hat: "Der sportliche Abstand zwischen Bayernliga und Kreisliga ist zu hoch. Da würden Abstellungen nach unten jetzt noch weniger Sinn ergeben." Doch diese Überlegungen sind Makulatur, nachdem gar kein Grundgerüst mehr existiert und die Suche nach externen Interessenten weitgehend erfolglos verlief.

"Uns ist zwei Jahre zu früh die Luft ausgegangen", konstatiert Schüttinger, der nach dem Ende der gemeinsamen JFG Franken mit dem VfB Forchheim maßgeblich am Neuaufbau des eigenen Nachwuchses beteiligt war. Für ihn bedeutet das Aus der Reserve "nicht nur einen Imageschaden für den Verein, sondern auch eine persönliche Niederlage für mich. Damit ist die Arbeit mehrerer Jahre zerstört." Nicht nur das, Schüttinger sieht außerdem die Gefahr, dass er seinen A-Jugend-Jahrgang in zwei Jahren mangels Perspektive ebenso an andere Klubs in der Gegend verlieren könnte.

Bayernliga-Kader zu groß

Unmittelbare Folgen hat die Misere auch für das Bayernliga-Team, dessen aufgeblähter Kader nun auf maximal 18 Spieler ausgedünnt werden muss. "Von dem einen oder anderen, für den wir aufgrund der Entwicklungen kaum Einsatzzeiten sehen, müssen wir uns noch trennen", erklärt der Sportvorstand.

Am Wochenende bekamen betroffene Kandidaten in zwei Testspielen immerhin noch einmal die Chance, sich zu präsentieren. Beim TSV Sack zeigte eine ersatzgeschwächte Auswahl gegen den Regionalligisten SpVgg Greuther Fürth II zumindest defensiv eine konzentrierte Leistung, wenngleich ein Ballverlust im Vorwärtsgang kurz vor der Pause zum späteren 0:1-Endstand führte. Tags darauf sah Co-Trainer Christian Michl beim SV Merkendorf eine ordentliche erste Hälfte, ehe sich die vier intensiven Trainingseinheiten der vergangenen Woche in den Beinen bemerkbar machten. Forchheim behielt mit 3:1 (Tore: Bajric, Becker, Roas) die Oberhand.

Aufrufe: 030.6.2015, 10:03 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor