2024-04-24T13:20:38.835Z

Relegation
Die SpVgg Jahn Forchheim wahrte sich in Würzburg die Chance auf den Klassenverbleib. F: Scheuering (NN Forchheim)
Die SpVgg Jahn Forchheim wahrte sich in Würzburg die Chance auf den Klassenverbleib. F: Scheuering (NN Forchheim)

Jahn Forchheim hält Chancen auf den Klassenerhalt am Leben

Relegation zur Bayernliga - Hinspiel: SpVgg trennt sich auswärts 1:1-Unentschieden von den Würzburger Kickers II +++ Eigentor kostet Sieg

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Die SpVgg Forchheim hat sich im Relegations-Hinspiel um den Bayernliga-Klassenverbleib gegen den FC Würzburger Kickers II gut verkauft und ein 1:1-Remis mit nach Hause genommen. Ob die Forchheimer die erste Hürde der Entscheidungsrunde bestehen, zeigt sich beim Wiedersehen am Samstag.

Während in der Innenstadt die rauschende Aufstiegsfeier mit Fans und Spielern stieg, waren die Amateure der Würzburger Kickers ein paar Kilometer weiter auf der südöstlichen Erhebung Sieboldshöhe auf sich alleine gestellt. Auf dem Gelände des Kreisligisten Post SV Sieboldshöhe trägt die zweite Garde des unterfränkischen Emporkömmlings, dessen Infrastruktur um das altehrwürdige Dallenberg-Stadion - in dem in diesen Tagen der Einbau einer Rasenheizung beginnt - dem rasanten sportlichen Aufstieg um Längen hinterherhinkt, seine Heimspiele aus.

Ohne Hilfe von den Profis, bei denen der gefürchtete Torjäger Christopher Bieber am Nachmittag verabschiedet wurde, durfte der Landesliga-Vizemeister dennoch als Favorit gelten. Ihre Forchheimer Kontrahenten waren froh, nach einer kleinen Extra-Runde um die Anlage mit allen derzeit verfügbaren gesunden Kräften rechtzeitig vor Ort eingetroffen zu sein.

Vor einer - verglichen mit den Massen auf der Würzburger Partymeile - beschaulichen Kulisse wussten sich die Gäste in den ersten Minuten erstaunlich schnell zu orientieren. Die Hintermannschaft zeigte sich unbeeindruckt von zwei humorlos mit langen Pässen eingeleiteten Angriffsversuchen der Kickers. Der fokussiert auftretende Jahn kam bei einem Freistoß erstmals in den Strafraum, Strohmer wurde wegen Handspiel zurückgepfiffen.

Doch das Glück verfolgt die Forchheimer in dieser Spielzeit nicht. Überstand Güngör gleich nach wenigen Sekunden ein hartes Einsteigen noch unverletzt, musste Keeper Tugay Akbakla kurz nach einem Pressschlag mit lädierten Sprunggelenk von Marcus Kredel ersetzt werden. Die Schrecksekunde brachte die Mannen von Michael Hutzler nicht aus dem Konzept. Im Mittelfeld wurden auch nach der Wechsel-Unterbrechung die Zweikämpfe entschlossen bestritten und nach vorne blitzten spielerische Ideen auf. Aus einem Vorstoß resultierte ein Freistoß, den Güngör aus 20 Metern mit links gefühlvoll über die Mauer zur 1:0-Führung (23.) schlenzte. Obwohl dem Jahn in einem bis dato intensiven, jedoch wenig hochklassigen Duell, bei Klärungs-Aktionen sowie Passstafetten nicht alles gelingen mochte, kamen die Hausherren, die immer wieder ihre schnellen Spitzen suchten, nur bei Eckstößen in Tornähe. Aufatmen war allerdings in der Nachspielzeit der ersten Hälfte angesagt, als Daniele Bruno mit einem strammen Schuss aus der Distanz knapp am rechten Pfosten vorbeizielte.

Als mit Christopher Bieber zu Beginn des zweiten Durchgangs erwartungsgemäß doch noch die Verstärkung aus dem Drittliga-Kader den Platz betrat, konnte Würzburg den Druck erhöhen. Das lag nicht an Bieber, den Gästen fehlte der für einige Minuten Zugriff im Halbfeld. Zwei ordentlich vorgetragene Möglichkeiten erspielte sich die SpVgg trotzdem. Eine Kombination über vier Stationen schloss Strohmer überhastet in Rückenlage ab (52.), Adem Selmanis Linksschuss am Sechzehner wurde geblockt (57.). Die Partie wurde ruppiger und bekam unter den Rufen aufgeheizter Heimfans und den freudetrunkenen Gesängen aus dem benachbarten Biergarten die bis dato vermisste Relegations-Note. Heiß wurde es in der 65. Minute. Gumbrecht stoppte seinen durchgebrochenen Gegenspieler an der Strafraumkante und provozierte einen Freistoß, den der eingewechselte Bieber in der Mitte prompt mit der hohen Stirn über die Querlatte beförderte. Keine 120 Sekunden später jubelte Würzburg über den Ausgleich; entstanden allerdings durch ein Eigentor von Özdemir, der einen halbhohen Querpass an seinem herausgeeilten Torwart Kredel vorbeiköpfte.

Die Spannung steigerte sich mit Vorteilen der Gastgeber, die nach dem 1:1 körperlich präsenter wirkten, in die Schlussphase hinein. Ein Paukenschlag lag in der Luft, als Güngör bei seinem letzten Antritt links von der Grundlinie Bajric bediente, der haarscharf neben den Pfosten abtropfen ließ. In der 88. Minute zog Selmani wuchtig ab - wieder daneben. Auf der anderen Seite striff ein Kopfball nach Freistoß Zentimeter neben Kredels Tor. Dann war Schluss.

Schiedsrichter: Potemkin (Kronach) - Zuschauer: 275
Tore: 0:1 (23.) Güngör, 1:1 (67., Eigentor) Özdemir
Aufrufe: 025.5.2016, 21:46 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor