Jahn feiert den neunten Streich

Regensburgs Trainer war nach dem Spiel entsprechend zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: „Das war eine der besten ersten Halbzeiten, die wir bisher abgeliefert haben“, lobte der Coach sein Team. „In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass die Belastung in den vergangenen Wochen sehr hoch war“, sagte Brand, dessen Team im zweiten Durchgang einen einen Gang runterschaltete, den Sieg aber locker unter Dach und Fach brachte.

Trettenbach erhält eine Pause

Getreu dem Motto „Never change a winning team“ schickte Brand mehr oder weniger dieselbe Elf wie beim Gastspiel bei den jungen Münchner Löwen aufs Feld. Lediglich Ali Odabas rutschte für den verletzten Jann George ins Team. Fabian Trettenbach, der sich zuletzt erst nach langer Verletzungspause wieder zurückgemeldet hatte, erhielt vom Regensburger Trainer dagegen eine Pause und stand gar nicht erst im Kader.

In einer weitgehend ausgeglichenen Anfangsphase setzten die Gastgeber das erste Ausrufezeichen: Marc Lais sah den mitgelaufenen Marcel Hofrath, der den Ball direkt auf Markus Ziereis weiterleitete. Aber der Topgoalgetter des SSV zielte drüber (9.). Nur zwei Minuten später setzte der Regensburger Anhang schon zum Torjubel an. Oliver Hein bediente Ziereis, aber Buchbachs Keeper Maximilian Weber reagierte glänzend.

Nicht nur auf dem Platz, sondern auch auf den Rängen entwickelte sich derweil ein spannender Schlagabtausch. Auch die SSV-Fans wurden am zehnten Spieltag mal so richtig gefordert. Rund 600 Buchbacher waren eigens mit einem Sonderzug angereist – die Blaskapelle der Marktgemeinde, die ihr Team mit Pauken und Trompeten nach vorne peitschte, war da natürlich auch mit an Bord.

In der 15. Minute war der prall gefüllte Gästeblock dann aber plötzlich verstummt. Kolja Pusch schlenzte einen Freistoß platziert zur Regensburger Führung ins Tor. Doch die Gäste ließen sich vom frühen Gegentreffer nicht aus der Ruhe bringen. Stefan Alschinger tankte sich in den Strafraum des SSV, Regensburgs Odabas konnte seine Hereingabe aber gerade noch zur Ecke abwehren (18.).

In der Folge zeigte Buchbachs Schlussmann Weber, der in der vergangenen Saison noch für die SpVgg Lam in der Landesliga Mitte zwischen den Pfosten stand, dass er ein starker Keeper ist. Erst entschärfte er einen Schlenzer von Hofrath (20.), gleich darauf parierte der 21-Jährige einen Kopfball von Lais (21.).

Regensburger Offensivfeuerwerk

Dann musste der junge Torhüter aber erneut hinter sich greifen. Buchbachs Moritz Löffler holte Marvin Knoll im Strafraum von den Beinen. Schiedsrichter Marco Achmüller zeigte auf den Punkt. Thomas Kurz verwandelte sicher zum 2:0 (27.). Der Jahn krönte sein Offensivfeuerwerk mit dem nächsten Treffer – und was für einem: Ziereis mit einem Zuckerpass auf Hofrath, der seinem Gegenspieler und Weber keine Chance ließ und mit dem dritten Regensburger Treffer schon nach einer halben Stunde für klare Verhältnisse sorgte (33.).

Für Regensburgs Keeper Philipp Penkte war es bis dahin ein sehr ruhiger Nachmittag. Bei der besten Chance der Gäste – Löffler hielt einfach mal drauf – war der 30-Jährige aber auf dem Posten.

Im zweiten Durchgang erhielt Thomas Paulus, der lange Zeit an muskulären Problemen laborierte, etwas Spielpraxis. Der 33-Jährige ersetzte Odabas. Nach der Pause machten die Regensburger da weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten, und spielten weiter munter nach vorne. Der agile Hofrath probierte es mal mit seinem eigentlich schwächeren rechten Fuß – zielte aber knapp vorbei. Aber auch die Gäste aus Buchbach, die jetzt allmählich frechen wurden, versteckten sich nicht. Markus Grübl flankte auf Aleksandro Petrovic, doch dessen Kopfball entschärfte Pentke (53.). Gab es im ersten Durchgang zeitweise noch Chancen im Minutentakt, verflachte die Partie nach der Pause immer mehr. Mit Daniel Schöpf für Ziereis brachte Jahn-Coach Brand nochmal einen frischen Offensivmann (72.).

Ehrentreffer per Elfmeter

Ganz ohne Ehrentreffer wollten sich die Buchbacher nicht aus Regensburg verabschieden. Maximilian Drum probierte es mit einem Freistoß-Schlenzer, aber Pentke war auf dem Posten (75.). In der Schlussviertelstunde durfte Regensburgs Kevin Hoffmann für Lais ran. Der eingewechselte Schöpf hätte dann nochmal eins drauflegen können. Weber ließ einen Schuss von Pusch abprallen, aber der Österreicher brachte den Ball nicht im Tor unter (79.). In der Schlussphase wagte sich auch Markus Palionis mal nach vorne. Doch der Jahn-Kapitän zielte zu ungenau (86.). Kurz vor dem Abpfiff durften die Gäste dann doch noch einen Ehrentreffer bejubeln: Palionis legte Thomas Breu im Strafraum. Der Gefoulte trat gleich selbst an und traf zum 3:1-Endstand.