2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Markus Ziereis (links) erzielt das Siegtor gegen Rain. Foto: Brüssel
Markus Ziereis (links) erzielt das Siegtor gegen Rain. Foto: Brüssel

Jahn erkämpft knappen Sieg gegen Rain

Die Regensburger tun sich gegen den Tabellenletzten lange schwer, gewinnen vor 3165 Zuschauern am Ende aber mit 1:0.

Verlinkte Inhalte

Mit einem mühsam erkämpften Pflichtsieg haben die Spieler des SSV Jahn Regensburg auf harte Kritik aus den eigenen Reihen reagiert. Gegen den Tabellenletzten der Fußball-Regionalliga Bayern, den TSV Rain/Lech, kam der Spitzenreiter am Freitagabend vor 3165 Zuschauern über einen knappen 1:0-Erfolg nicht hinaus und musste sich dabei zeitweilig sogar Pfiffe der Besucher anhören.

Beim SSV Jahn hatte es zuletzt kräftig im Gebälk geknirscht. Nach drei Spielen ohne Sieg war Sportchef Christian Keller und Trainer Heiko Herrlich der Kragen geplatzt. Keller bezeichnete die Leistung bei der 0:1-Auswärtsniederlage in Buchbach am vergangenen Wochenende als „indiskutabel“. Herrlich kündigte unverhohlen Konsequenzen zum Saisonende an. Falls sich nichts ändere, müsse sich der eine oder andere Spieler dann einen neuen Verein suchen.

Trainer forderte eine Reaktion

Für das Spiel gegen Rain hatte der Coach eine eindeutige Reaktion der Mannschaft gefordert. Eine gute Leistung und ein klarer Sieg gegen den Tabellenletzten – das war die Vorgabe. Der große Sturmlauf des Spitzenreiters blieb zunächst aber aus. Vorsichtig, fast ängstlich wirkend tastete sich der Jahn in das Spiel hinein. Erst einmal die Kontrolle über Ball und Gegner gewinnen, das war das Motto. Den ersten zaghaften Torschuss gaben die Regensburger in der 15. Minute ab. Jann George zog aus der Drehung ab, seinen Schuss wehrte der Rainer Schlussmann Dominik Jozinovic jedoch ohne Probleme ab. Nach 20 Minuten war es dann Jahn-Stürmer Markus Zieres, der sich ein Herz fasste und aus 18 Metern abzog. Der Ball segelte aber über das Tor.

Kurz danach gaben die Rainer ihr erstes Lebenszeichen im Regensburger Strafraum ab. Christian Doll scheiterte mit seinem Schuss am gut reagierenden Jahn-Keeper Philipp Pentke. Die Gäste hatten aber eine noch weitaus bessere Chance: Nach einem völlig unnötigen Ballverlust von Andy Geipl im Mittelfeld lief Doll frei aufs Jahn-Tor zu. Dort versagten ihm aber die Nerven, Pentke wehrte seinen Schlenzversuch locker ab (27. Minute). Der Jahn hatte in der Folge seinerseits noch zwei Fernschüsse von Kolja Pusch und Geipl zu bieten – das war’s dann aber schon. Die Regensburger Fans wurden nach einer halben Stunde ungeduldig und skandierten „Wir wolln euch kämpfen sehen“. Und wie, als ob sie sich diese Forderung sofort zu Herzen nehmen wollten, kamen die Regensburger zu Ende der ersten Halbzeit besser ins Spiel. Die Kombinationen wurden endlich zielstrebiger. Mehr als zwei schöne Schüsse von Hesse und Pusch sprangen aber nicht heraus. Mit Pfiffen wurde der Jahn in die Pause verabschiedet.

Im zweiten Durchgang taten sich die Regensburger zunächst weiter schwer. Erst in der 65. Minute kombinierten sie sich bis in den Strafraum der Gäste. Stürmer Haris Hyseni wurde im letzten Moment gestoppt – allem Anschein nach durch ein Foul. Schiedsrichter Markus Pflaum ließ jedoch weiterspielen. Dies wirkte aber wie ein Weckruf. Hysenis Sturmkollege Ziereis bekam kurz danach an der Strafraumkante den Ball und schlenzte ihn wunderschön ins Tor: 1:0 (67.).

Wenig Selbstvertrauen

Die ersehnte Führung gegen den Tabellenletzten war nun also da. Vor Selbstvertrauen strotzen die Regensburger aber auch danach nicht. Vielmehr hatte der Rainer Stürmer Doll nur gleich eine große Möglichkeit, zum Ausgleich zu treffen, zielte aber knapp neben das Tor. Zumindest hatte der Jahn die Partie danach weitestgehend im Griff. Die Gäste, die lange aufopferungsvoll gekämpft hatten, konnten nicht mehr zulegen. Sechs Minuten vor Schluss hatte dann Marcel Hofrath die Riesenchance, auf 2:0 zu erhöhen, schloss aber zu ungenau ab. Und genauso wurde George wenig später bei seinem Schuss im letzten Moment noch abgeblockt. Für einen Sieg reichte es aber auch ohne das zweite Tor, da die Gäste bei ihrer Schlussoffensive kaum Gefahr versprühten.

Aufrufe: 08.4.2016, 21:15 Uhr
Jürgen ScharfAutor