2024-05-31T10:52:53.652Z

Ligabericht
Wohin führt der Weg von Jahn-Trainer Thomas Stratos? Bleibt er bei den Regensburgern oder verlässt er den Verein?  Foto: Eibner
Wohin führt der Weg von Jahn-Trainer Thomas Stratos? Bleibt er bei den Regensburgern oder verlässt er den Verein? Foto: Eibner

Jahn-Coach ist noch im Ungewissen

Der Regensburger Drittligist will erst konkret mit Thomas Stratos verhandeln, wenn die 45 Punkte unter Dach und Fach sind.

Nach nur vier Punkten aus den vergangenen sechs Spielen rückt die untere Tabellenregion für den SSV Jahn langsam wieder näher - zumal mit den kommenden zwei Gegnern, dem FC Rot-Weiß Erfurt (Samstag, 14 Uhr) und dem SV Wehen Wiesbaden, Mannschaften warten, deren Formkurve in den letzten Wochen eher nach oben zeigt.
Doch ist von Abstiegsangst, der Furcht vor einem abermaligen Absturz, bei dem mit 39 Punkten auf Platz 14 postierten Regensburger Fußball-Drittligisten (noch) nicht viel zu spüren. Das hat mehrere Gründe: Zum einen beträgt sein Vorsprung fünf Zähler auf den 18. Rang, dem ersten Abstiegsplatz. Zudem punktete der Jahn mit 16 Zählern in der Rückrunde bislang deutlich besser im Vergleich zu der SV Elversberg (elf Punkte) und der SpVgg Unterhaching (sieben Punkte). Die Konkurrenten stehen mit 36 beziehungsweise 34 Punkten derzeit auf den Rängen 17 und 18, ganz nahe oder schon unter dem Strich, der die Abstiegszone beinhaltet. Sechs Runden vor Saisonschluss liegt Kapitän Sebastian Nachreiner deshalb nicht falsch, wenn er in Bezug auf die Mitkonkurrenz die einfache Nichtabstiegs-Formel aufstellt: ,,Zwei Siege noch, dann sind wir auf der sicheren Seite."

Heiße Phase der Planungen

Was die Personalplanungen betrifft, ist derweil für Christian Keller die heiße Phase längst angebrochen. ,,Unsere Spieler wissen, woran sie sind", sagt der Sportchef wiederholt zum Thema Vertragsverlängerungen, das nach seiner Meinung der Jahn zeitlich nicht anders handhabe als die meisten anderen Vereine in der Liga. In dem Zusammenhang steht bei den Rot-Weißen jedenfalls schon mal fest, dass der Kontrakt von Mario Neunaber nicht verlängert wird. Arbeitspapiere über den Juni 2014 hinaus besitzen mit Oliver Hein, Azur Velagic, Gino Windmüller (alle Abwehr), Aias Aosman, Zlatko Muhovic (beide Mittelfeld) und Romas Dressler (Angriff) insgesamt sechs Akteure. Dagegen laufen die Spielerverträge von Bernhard Hendl, Patrick Wiegers (beide Tor), Sebastian Nachreiner, Thorben Stadler, Fabian Trettenbach (alle Abwehr), Andreas Güntner, Patrick Haag, Jonatan Kotzke, Thomas Kurz, Jim-Patrick Müller, Marius Müller, Markus Smarzoch (alle Mittelfeld), Abdenour Amachaibou, Daniel Franziskus, Ruben Popa und Benedikt Schmid alle Sturm) allesamt in diesem Sommer aus oder sind mit einer Option behaftet.

Wer fällt durchs Raster?

Wer verlängert - angeblich hat Fabian Trettenbach (MZ berichtete) bereits unterschrieben - oder wem ein Vertragsangebot vorliegt, darüber schweigt Keller sich aus. Darum ist auch noch nicht bekannt, wer aus dem Kreis dieser 16 Spieler durch das Raster fallen wird. Gleich ungewiss ist die Zukunft von Cheftrainer Thomas Stratos. Für den Coach gelte dasselbe, wie für die Spieler, so Keller, ,,erst wenn wir 45 Punkte und Planungssicherheit damit haben, kann man verbindlich miteinander verhandeln". Noch Fragen? Klar ist, dass das Aufschieben des Vertragsgesprächs den Trainer nicht glücklich macht. Es sei ziemlich ungewöhnlich, sagt Stratos, ,,dass mir noch kein Angebot vom Verein vorliegt". Falls er seinen Trainer halten will, spielt der Jahn mit dem Aufschieben dessen Vertragsverlängerung ein nicht ganz ungefährliches Spiel, weil inzwischen andere Klubs ein Auge auf den Coach geworfen haben, dessen Handschrift das fast allerorten gelobte Kurzpassspiel der Mannschaft prägt. Und so verneint der 47-jährige nicht die Frage, ob ihm Offerten vorliegen würden. ,,Ich hatte inmitten der Saison schon Angebote anderer Klubs, und auch jetzt bahnen sich welche an", bekennt der Ex-Profi. Indes sind einige, wenige Jahn-Spieler durchaus auch interessant für andere Vereine. So stehen dem Vernehmen nach Amachaibou und Kotzke im Monat April unter der Beobachtung von Zweitliga-Klubs, während Jim-Patrick Müller angeblich Angebote von Klassenkollegen aus der 3. Liga vorliegen sollen. Neuzugänge beim Jahn sind indes noch nicht spruchreif, jedoch sagt Keller: ,,Wir stehen mit vielen interessanten Kandidaten in Verhandlungen, um unseren Kader für die neue Saison zu verstärken."

Frische Gesichter beim SSV Jahn

Frische Gesichter gibt es beim Jahn seit dem 1. April dennoch schon – in der Administration. Mit Philipp Hausner wurde ein neuer Leiter für den Bereich „Vermarktung Geschäftskunden“ geholt. Der 32-Jährige diplomierte Sportwissenschaftler war für die Schörghuber Stiftung Co. Holding KG in verschiedenen Positionen tätig, zuletzt als Referent Marketing. In dieser Funktion verantwortete Hausner unter anderem das konzernweite Sponsoring und Spendenmanagemt der Schörghuber Unternehmensgruppe, zu der Marken wie Paulaner, Hacker-Pschorr, die Bayerische Hausbau oder die Arabella-Hotels zählen.
Für das Sponsoring fielen unter seine Tätigkeit konkrete Projekte, wie zum Beispiel die Neuausrichtung des Sponsoringengagements beim FC Bayern München sowie bei der Tölzer Eissport GmbH.
Unterstützt wird Philipp Hausner von Max-Julian Zinkl, der kurz vor dem Abschluss seines Masterstudiums Sportmanagement an der SRH Hochschule in Heidelberg steht und der bereits ein halbes Jahr im Bereich Sponsoring bei der Krombacher Brauerei tätig war.
Die Jahn-Administration verlassen haben derweil Simone Ludwig und Sören Nassner.

Aufrufe: 04.4.2014, 05:00 Uhr
Heinz Reichenwallner, MZAutor