2024-06-14T14:12:32.331Z

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Die SpVgg Jahn Forchheim startet in die Rückrunden-Vorbereitung. F: Athina Tsimplostefanaki
Die SpVgg Jahn Forchheim startet in die Rückrunden-Vorbereitung. F: Athina Tsimplostefanaki

Jahn bringt sich in Form fürs Titelrennen

Forchheimer Trainer will oben angreifen +++ Clausnitzer tritt kürzer

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Eine weiche Schneeschicht bedeckt den matschigen Rasen hinter der Soccerhalle. Die Bedingungen sind nicht ideal, aber die Fußballpause ist endgültig vorbei. Die Bayernliga-Kicker der SpVgg Jahn Forchheim sind in die Vorbereitung gestartet.

Gut gelaunt dreht ein in blau gekleideter Pulk von rund 20 jungen Männern seine ersten Aufwärmrunden des Jahres, gefolgt vom klassischen Affentretzen im Eckchen. In den vergangenen acht Wochen verzichtete kaum einer komplett auf den Fußball, doch endlich trifft man sich wieder regelmäßig zum gemeinsamen Üben.

Am meisten auf den Trainingsauftakt hat sich wohl Max Bauernschmitt gefreut, der drei Tage nach seinem 25. Geburtstag ein nachträgliches Geschenk darstellt. Der defensive Mittelfeldspieler darf nach ausgeheiltem Kreuzbandriss wieder mittun. Ein paar Meter daneben steht Kapitän Florian Clausnitzer und blickt neidisch auf die Kollegen: „Ich hätte schon Bock, im Eckchen ein bisschen mitzuspielen. Aber das geht nicht“, erklärt der 27-Jährige. Vor knapp drei Wochen musste sich der Flügelflitzer einem Eingriff am Meniskus unterziehen und tritt noch einige Tage kürzer. Für Clausnitzer steht nach dem Besuch bei der Mannschaft, die beim lockeren zweistündigen Aufgalopp auch noch ein bisschen spielen darf, eine Einheit auf dem stationären Fahrrad auf dem Programm.

Liegestütze mit Michl

Die ersten zwei von insgesamt fünf Vorbereitungswochen gehören beim Jahn traditionell Christian Michl. Der Co-Trainer des Bayernligateams und mittlerweile auch Chefcoach der Reserve ist für den Athletikteil zuständig. Grundlagen der Ausdauer und Kraft will er mit Sequenzen des trendigen Freeletics-Programms schaffen. Damit seinen Schützlingen beim Laufen also nicht langweilig wird, baut er Liegestütze mit Strecksprung ein. Weitere Fitness-Termine stehen in den kommenden Tagen an. Montag trifft sich der Jahn in Gräfenberg zum berüchtigten Kraftzirkel in der Halle, am Mittwoch zum Piloxing und am Donnerstag zum Spinning.

Am spielerischen Feinschliff will Trainer Michael Hutzler in der zweiten Vorbereitungshälfte und an den Wochenenden in den Testspielen auf Kunstrasen gegen hochkarätige Gegner feilen: „Viel verändern werden wir nicht. Die Spieler haben unser System verinnerlicht. Wir wollen dahin, wo wir nach einer Schwächephase im letzten Spiel vor der Pause gegen Ansbach wieder waren. Den Gegner nach Ballverlust direkt unter Druck setzen und schnell umschalten.“ Dabei will Hutzler sowohl im 4-5-1 als auch mit der 4-4-2-Variante und zwei Stürmern agieren.

Personell sieht Michael Hutzler, dessen Vertragsgespräche mit Teammanager Uwe Schüttinger wie üblich noch im Frühjahr geführt werden, keinen Handlungsbedarf und vertraut seinem Kader. Nach einem halben Jahr Eingewöhnungszeit traut er Perspektivspielern wie Klaus Faßold, Timo Noppenberger, Andreas Martin oder Artan Selmani zu, den nächsten Entwicklungsschritt zu machen. „Als Vorbilder können sie sich einen Tobias Eisgrub, Sven Becker oder Mergim Bajrami nehmen, die alle den Sprung geschafft haben“, sagt der Trainer.

Von der Gefahr, in der Restrunde Motivationsprobleme zu bekommen, will man beim Tabellenfünften, der aus finanziellen und infrastrukturellen Gründen nicht aufsteigen darf, nichts wissen. „Wir sind drei Punkte hinter dem Tabellenführer und hungrig nach Siegen. Die anderen am Ende hinter sich zu lassen muss unser Ziel sein“, spricht Jahn-Coach Hutzler offen von der Meisterschaft. Wenn sich dadurch Spieler für einen Regionalligaverein empfehlen und Angebote bekommen, so Hutzler, sei das Lohn und Bestätigung der eigenen Arbeit. Die beginnt mit einer kurzen, aber intensiven Vorbereitung.

Aufrufe: 02.2.2015, 05:27 Uhr
Kevin Gudd (NN Forchheim)Autor