2024-03-28T15:56:44.387Z

Analyse
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstieg könnten sich Pascal Puttas (li.) Unterföhringer mit dem FC Pipinsried um Arbnor Segashi liefern - falls Primus Pullach im Falle des Erfolgs erneut auf die Regionalliga verzichten würde. F: Leifer
Ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstieg könnten sich Pascal Puttas (li.) Unterföhringer mit dem FC Pipinsried um Arbnor Segashi liefern - falls Primus Pullach im Falle des Erfolgs erneut auf die Regionalliga verzichten würde. F: Leifer

Ja, aber... - Viele Fragezeichen bei den Top-Teams im Süden

FuPa hat bei den potenziellen Aufstiegskandidaten der Bayernliga Süd nachgefragt, ob die Regionalliga ein Thema ist

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Nach der Sondierung der Lage an der Spitze der Bayernliga Nord hat FuPa diese Woche den Top-Teams der Süd-Staffel auf den Zahn gefühlt, ob im Erfolgsfall auch tatsächlich der Sprung in die Regionalliga gewagt werden soll. Bis zum 10. April, der Deadline für die Abgabe der Unterlagen beim Bayerischen Fußball-Verband (BFV), haben die Klubs noch Zeit, solide Finanzierungslösungen zu finden und sich zu positionieren.

SV Pullach (Platz 1, 50 Punkte)
Das Maß aller Dinge - und das nicht nur in der Süd-Staffel: Der SV Pullach ist als einziger Bayernligist immer noch ungeschlagen und thront mit neun Zählern Vorsprung an der Spitze. Sportlich dürfte also kein Weg an den Raben aus dem Isartal vorbeiführen, das Problem in Pullach liegt woanders - und ist nicht neu: Die Spielstätte an der Gistlstraße ist einfach nicht tauglich für die Anforderungen der Regionalliga. Manager Theo Liedl hat daher in den vergangenen Jahren alles Mögliche versucht, um eine Alternativspielstätte zu finden, was nicht gelungen ist. Die (letzte) Hoffnung der SVP-Verantwortlichen konzentriert sich nun auf das Grünwalder Stadion in München, alle anderen Möglichkeiten erwiesen sich in der Vorjahren als unrealistisch oder es gab Absagen. "Wir haben eine Anfrage an die Stadt München gestellt, ob es die Möglichkeit gibt, im Falle unseres Aufstiegs das Grünwalder Stadion zu buchen", informiert Liedl. Eine Antwort liegt aber noch nicht vor. "Das ist auch die einzige Möglichkeit, die wir haben. Alles andere haben wir ja in den Vorjahren schon probiert. Weitere Bemühungen wird es somit von unserer Seite auch nicht geben", bestätigt der Pullacher Manager.


FC Unterföhring (Platz 2, 41 Punkte)
Die Situation in Unterföhring ist der in Pullach sehr ähnlich: Das sportliche Rüstzeug für Liga vier würde der FCU durchaus mitbringen, allein es hakt an der Infrastruktur. "Die Vorstandschaft ist voller Tatendrang und fieberhaft auf der Suche nach einer Ausweichspielstätte. Es gibt einige Klubs in der unmittelbaren Umgebung, auf deren Anlage Regionalliga-Fußball möglich wäre. Im Moment ist nur eines klar: Bei uns an der Bergstraße wird`s definitiv nicht möglich sein", lässt Chefcoach Andy Pummer wissen, der im Moment mit dem Verein in Verhandlungen bezüglich seiner Vertragsverlängerung steht. Am kommenden Montag starten die Unterföhringer in die Vorbereitung und da sollen die Voraussetzungen für ein erfolgreiches Frühjahr gelegt werden. "Wir werden Vollgas geben und sportlich alles für den Aufstieg tun, alles andere haben wir als Mannschaft nicht in der Hand", kündigt Pummer an, der das neue Jahr sehr optimistisch in Angriff nimmt: "Wir haben ein sehr gutes Mannschaftsgefüge, einen großen Kader und mittlerweile die Reife, um zu wissen, wie wir erfolgreich sein können. Wir haben sehr gute Testspiel-Gegner und sind schon jetzt heiß auf den Auftakt zuhause gegen den FC Pipinsried. Das wird gleich ein richtiger Kracher." Personell großartig etwas ändern wird sich in Unterföhring nicht, Keeper Patrick Nothaft (22) hat sich in Richtung Grünwald verabschiedet, dafür ist Daniel Sturm (28) aus Planegg-Krailling gekommen. "Wir werden in der Vorbereitung den einen oder anderen Gastspieler bei uns haben. Aber wie heißt es so schön: Nur wenn uns der Mann zu 100 Prozent überzeugt und voll zu uns passt, werden wir da vielleicht was machen", erklärt Pummer.


FC Pipinsried (Platz 3, 38 Punkte)
Als bislang einziger Klub hat sich der FC Pipinsried positioniert: Ja, es soll raufgehen in Liga vier! "Unser Klubchef Konrad Höß, unser Spielertrainer Fabian Hürzeler und ich haben dasselbe Ziel: Wir würden gerne in die Regionalliga aufsteigen. Druck haben wir aber nicht, wir müssen am Ende dieser Saison nicht aufsteigen. Wir werden es aber versuchen", betont Teammanager Roman Plesche. Die Unterlagen liegen vor und werden auch eingereicht. Das Prozedere ist in Pipinsried aufgrund der zweimaligen Relegationsteilnahme schon bestens bekannt. Sportlich sieht es nach Anlaufschwierigkeiten mittlerweile richtig gut aus. Zudem hat der FCP noch zwei Nachholspiele in der Hinterhand. Bei optimalem Verlauf könnte die Truppe aus dem Dachauer Hinterland den FC Unterföhring überflügeln und auf Rang zwei vorstoßen. Brisant: Gleich zum Auftakt stehen sich die beiden Kontrahenten in Unterföhring gegenüber.


TSV Dachau (Platz 4, 38 Punkte)
Neue Erfahrung für die Dachauer: Musste der TSV in den beiden vorangegangenen Spielzeiten den Blick zumeist in den Rückspiegel werfen, so darf die Truppe aus der Kreisstadt in dieser Saison nach oben schielen. "Wir haben die Unterlagen beantragt und werden uns mit diesem Thema ganz nüchtern befassen. Denn es könnte ja sein, dass Pullach und Unterföhring für die Regionalliga nicht melden können", lässt sich Dachaus Abteilungsleiter Marcel Richter alle Optionen offen. Die Verantwortlichen wollen zunächst prüfen, ob es möglich wäre, die Auflagen zu erfüllen. "Wir haben zum Beispiel genügend Parkplätze und auch sonst können wir mit unserem Stadion viele Vorgaben erfüllen", meint Richter. Abgabetermin ist aber erst im April wird. "Dann werden wir sehen, ob es Sinn macht, dass wir den Antrag auch abgeben. Aber auf jeden Fall werden wir uns mal damit befassen", so Richter weiter.


TSV Schwabmünchen (Platz 5, 34 Punkte) Eine ganz starke Saison absolviert der TSV Schwabmünchen. Das eigentlich angestrebte Saisonziel Klassenerhalt sollte angesichts von bereits 34 eingesammelten Zählern nur noch eine Frage der Zeit sein. Doch der Sportliche Leiter Werner Muth tritt auf die Euphoriebremse: "Wie schnell es abwärts gehen kann, hat Landsberg in der Vorsaison gezeigt." Trotzdem darf man ja mal ein wenig träumen und so haben die Verantwortlichen die Bewerbungsunterlagen für die Regionalliga angefordert. "Es wäre töricht, das nicht zu tun", so Werner Muth. "Wir wollen wissen, was für diese Liga alles notwendig ist", ergänzt der sportliche Leiter. Wenn es sportlich so weiter läuft, könnte es durchaus sein, dass der Beinahe-Absteiger sich innerhalb eines Jahres zum Aufstiegskandidaten mausert. Zumal auch die Finanzen der Fußballabteilung richtig gut aussehen. Das noch im November vorhergesagte leichte Bilanz-Defizit hat sich zum Jahresende in ein kleines Plus gewandelt. "Es zeichnet sich ab, dass der Weg den wir gehen, der richtige ist", erklärt Muth nicht ohne Stolz.


SV Heimstetten (Platz 6, 32 Punkte)
Obwohl der SV Heimstetten nur auf Platz sechs steht, so hat der Verein aus der Gemeinde Kirchheim im Osten der Landeshauptstadt München gute Chancen noch in den Aufstiegskampf einzugreifen. Nämlich dann, wenn Pullach und Unterföhring passen und Heimstetten seine beiden Nachholspiele gewinnt. Dann wäre die Truppe von Trainer Heiko Baumgärtner bei der Musik, könnte ernsthaft um die beiden Aufstiegsplätze mitmischen. "Für uns ist die Regionalliga immer ein Thema. Unser Ziel ist es, oben mitzuspielen. Wenn es für uns reichen würde, dann würden wir sicher nicht Nein sagen", lässt der Sportliche Leiter Michael Matejka wissen.








Aufrufe: 017.1.2017, 14:42 Uhr
M.Willmerdinger/D.Meier/ckAutor