2024-05-02T16:12:49.858Z

Halle
Im "Fenerbahce-Block": Die Sitzplätze im Sindelfinger Glaspalast wurden entfernt Foto: Zvizdic
Im "Fenerbahce-Block": Die Sitzplätze im Sindelfinger Glaspalast wurden entfernt Foto: Zvizdic

Istanbuler Ultras stürmen den Fanblock

Unruhe am ersten Turniertag in Sindelfingen - Sitzplätze werden entfernt

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Die Liebe zu einem Verein treibt hin und wieder seltsame Blüten. Beim 25. Mercedes-Benz Junior Cup sorgten die Fans des türkischen Spitzenklubs Fenerbahce Istanbul für mächtig Stimmung im Sindelfinger Glaspalast. Aber auch für den ein oder anderen Ärger.

Zum ersten Mal überhaupt in der Turniergeschichte gingen alle Sitzplatzkarten im Glaspalast durchnummeriert in den Verkauf. Das Gros der Fenerbahce-Fans hatte sich daraufhin in einem Block zusammengefunden und entfachte mit seinen Schlachtgesängen eine tolle Stimmung im Sindelfinger Sporttempel. Einige angereiste Ultras des Vorjahresfinalisten interessierte der Umstand der durchnummerierten Sitzplätze aber recht wenig. Sie drängten in den Fenerbahce-Block, ohne Karten für selbigen erworben zu haben, was in der Folge für Unmut im Lager der neutralen Fans sorgte. „Die Kartenbesitzer haben sich verständlicherweise beschwert, da sie nicht mehr auf ihre Plätze kamen“, sagte Turnierorganisator Roland Eitel.

Protest gegen die eigene Vereinsführung

Das Pikante an der Situation: Die Ultras von Fenerbahce Istanbul, die sich zum größten Teil aus ganz Deutschland zu den Turnieren einfinden, nutzen jedwede Möglichkeit, um aus verschiedenen Gründen gegen die eigene Vereinsführung zu protestieren. Das führte beim Junior-Cup unter anderem dazu, dass die Nachwuchsmannschaft des 19-maligen türkischen Rekordmeisters nach den Spielen nicht mehr zu den eigenen Fans vorbeischaute, was der Unzufriedenheit im Fenerbahce-Fanlager weitere Nahrung gab.

Im nächsten Jahr zwei Stehplatz-Bereiche?

Das führte schließlich so weit, dass sicherheitshalber eine Hundertschaft Polizisten im und um den Glaspalast Position bezog. Offene Randale gab es keine, allerdings wurden die Sitzplatzreihen im Block der türkischen Fans nachhaltig in Mitleidenschaft gezogen. Am Ende des ersten Turniertages entschied Glaspalast-Geschäftsführer Claus Regelmann, den Block komplett von den Sitzplätzen zu befreien. „Das ist nicht das erste Mal, dass das passiert. Die Fans stehen auf den Sitzplätzen und das halten diese eben nicht aus“, nahm Regelmann die demolierten Sitzreihen nüchtern zur Kenntnis. „Ähnliches hat sich schon vor ein paar Jahren im Block der Fans von Dinamo Zagreb abgespielt.“ Nun überlegt Claus Regelmann, für die nächste Ausgabe des Junior-Cups im kommenden Jahr in zwei Teilabschnitten ausnahmslos nur Stehplätze zur Verfügung zu stellen. „Das würde aus jetziger Sicht und den aktuellen Geschehnissen durchaus Sinn machen.“

Aufrufe: 06.1.2015, 14:00 Uhr
Edip Zvizdiç, GäuboteAutor