2024-06-14T06:55:53.576Z

Ligavorschau
Am Sonntag ist es wieder soweit: Dergahspor (links mit Oktay Yumak beim letzten Derby am 16. Mai) und der TSV Buch (mit Fabian Schreiner) kreuzen die Klingen (Foto: Zink).
Am Sonntag ist es wieder soweit: Dergahspor (links mit Oktay Yumak beim letzten Derby am 16. Mai) und der TSV Buch (mit Fabian Schreiner) kreuzen die Klingen (Foto: Zink).

"Irgendwas passiert immer bei diesem Derby"

Vorschau 8. Spieltag: Bei Dergahspor und dem TSV Buch ist es auffällig ruhig, vor dem Duell rechnen beide Trainer fest mit einem Sieg

Dergahspor gegen Buch. Drei Worte, die für den Nürnberger Amateurfußballer mittlerweile bereits traditionell ein heißes Duell erwarten lassen. Das Match der beiden seit einigen Jahren etablierten Landesligisten ist das Duell der beiden stärksten Vereine der Halbmillionenmetropole hinter dem Club. Und gleichzeitig ist es immer auch ein Duell der Systeme. Auf der einen Seite die Kicker aus dem dörflich geprägten Knoblauchsland, auf der anderen die Internationalität vermittelnde Auswahl des deutsch-türkischen Vereins. Am Sonntag treffen sie um 15 Uhr wieder aufeinander. Im Vorfeld haben die Nürnberger Nachrichten beide Trainer zum Interview gebeten.

Dergahspor Nürnberg - TSV Nürnberg-Buch (So 15:00)

Herr Rahner, Ihre Mannschaft steht auf Platz 2 der Tabelle, sie haben noch nicht verloren – allerdings viermal Remis gespielt. Fehlt dem TSV Buch heuer die Siegermentalität?
Helmut Rahner: Da kann ich nichts mit anfangen, wir sind seit zwölf Spie­len ungeschlagen, haben seit Novem­ber auswärts nicht verloren. Wir machen unsere Chancen derzeit nicht.

Wenn Dergahspor seine Nachhol­spiele gewinnt, steht es vor Buch in der Tabelle.
Rahner: Mit Dergah haben wir uns noch nicht so groß beschäftigt. Es ist ruhig geworden dort, das spürt man. Offenbar machen sie wieder einen guten Job.

Wie lange dauert es diesmal, bis Sie auf die Tribüne geschickt werden?
Rahner: Das wird es diesmal nicht geben, die Jungs machen ihre Sache gut, ich muss keine Reizpunkte set­zen. Wir werden auch so unseren Drei­er setzen, auch wenn die Ausgangs­lage bei 50/50 liegt.

Das klingt nach einem langweiligen Derby.
Rahner: Ich glaube, weil Dieter Rebel fehlt: das Feindbild, die Angriffsflä­che. Wir sind auf einem rein sportlichen Niveau angelangt.

Jetzt haben Sie die Möglichkeit, noch einmal Öl ins Feuer zu gießen, wenn Sie möchten.
Rahner: Das brauchen wir nicht. Die Tabelle ist zerwürfelt, wir arbei­ten ruhig, Dergah arbeitet ruhig – es ist nicht der Zeitpunkt, um auf die Kacke zu hauen.

Dann werden sich viele Zuschauer fragen, ob sich das lohnt, zum Derby zu gehen.
Rahner: Das lohnt sich doch immer, es wird auch diesmal eskalieren: Ob beide Teams zu elft zu Ende spielen, ob es ein Phantomtor gibt – irgendwas passiert immer bei diesem Derby.

Herr Koc, Ihre Mannschaft, Dergah­spor, hat derzeit noch zwei Spiele weniger als der TSV Buch absolviert. Wenn die gewonnen werden, steht Dergah über Buch. Wie oft haben Sie daran schon gedacht?
Taner Koc: Noch gar nicht. Die Tabelle ist momentan fatal, man sollte gar nicht draufschauen – auch wenn es eine schöne Momentaufnahme ist. Deshalb bleibt die Partie gegen den TSV Buch aber trotzdem nur ein Spiel wie jedes andere auch.

Da müssen Sie etwas falsch verstan­den haben: Es ist das Derby schlecht­hin im Nürnberger Amateurfußball.
Koc: Das ist genau das Problem dieses Spiels: Dass mehr dar­über geschrie­ben wurde in den vergange­nen Jahren, als gespielt. Natür­lich wollen wir gewinnen, aber das wol­len wir gegen andere Verei­ne auch.

Wie erklären Sie das Ihren Spie­lern?
Koc: Ach, wissen Sie, vor der Saison hätte niemand gerechnet, dass wir mit dieser jüngsten Mannschaft der ge­samten Landesliga überhaupt so gut starten würden. Uns ist wichtiger, dass nach den vielen Negativschlagzei­len es jetzt wieder aufwärtsgeht, der Spaß zurück ist.

August ist die Hauptreisezeit – wie viele Spieler fehlen Ihnen, weil sie in der Heimat sind?
Koc: Drei, einer kommt am Sams­tag. Aber wer weiß, in welchem kör­perlichen Zustand. Wir sind ja Ama­teure, das darf man nicht vergessen.

Er kommt extra fürs Derby?

Koc: Nein.

Es soll Fußballer geben, die danach den Urlaub legen.
Koc: Noch mal: Wir freuen uns auf das Spiel, aber nicht mehr oder weni­ger als auf jedes andere auch.

Schiedsrichter: Sven Bode (Eibach)

Aufrufe: 021.8.2015, 09:58 Uhr
Christoph BeneschAutor