Dergahspor Nürnberg - TSV Nürnberg-Buch (So 15:00)
Herr Rahner, Ihre Mannschaft steht auf Platz 2 der Tabelle, sie haben noch nicht verloren – allerdings viermal Remis gespielt. Fehlt dem TSV Buch heuer die Siegermentalität?
Helmut Rahner: Da kann ich nichts mit anfangen, wir sind seit zwölf Spielen ungeschlagen, haben seit November auswärts nicht verloren. Wir machen unsere Chancen derzeit nicht.
Wenn Dergahspor seine Nachholspiele gewinnt, steht es vor Buch in der Tabelle.
Rahner: Mit Dergah haben wir uns noch nicht so groß beschäftigt. Es ist ruhig geworden dort, das spürt man. Offenbar machen sie wieder einen guten Job.
Wie lange dauert es diesmal, bis Sie auf die Tribüne geschickt werden?
Rahner: Das wird es diesmal nicht geben, die Jungs machen ihre Sache gut, ich muss keine Reizpunkte setzen. Wir werden auch so unseren Dreier setzen, auch wenn die Ausgangslage bei 50/50 liegt.
Das klingt nach einem langweiligen Derby.
Rahner: Ich glaube, weil Dieter Rebel fehlt: das Feindbild, die Angriffsfläche. Wir sind auf einem rein sportlichen Niveau angelangt.
Jetzt haben Sie die Möglichkeit, noch einmal Öl ins Feuer zu gießen, wenn Sie möchten.
Rahner: Das brauchen wir nicht. Die Tabelle ist zerwürfelt, wir arbeiten ruhig, Dergah arbeitet ruhig – es ist nicht der Zeitpunkt, um auf die Kacke zu hauen.
Dann werden sich viele Zuschauer fragen, ob sich das lohnt, zum Derby zu gehen.
Rahner: Das lohnt sich doch immer, es wird auch diesmal eskalieren: Ob beide Teams zu elft zu Ende spielen, ob es ein Phantomtor gibt – irgendwas passiert immer bei diesem Derby.
Herr Koc, Ihre Mannschaft, Dergahspor, hat derzeit noch zwei Spiele weniger als der TSV Buch absolviert. Wenn die gewonnen werden, steht Dergah über Buch. Wie oft haben Sie daran schon gedacht?
Taner Koc: Noch gar nicht. Die Tabelle ist momentan fatal, man sollte gar nicht draufschauen – auch wenn es eine schöne Momentaufnahme ist. Deshalb bleibt die Partie gegen den TSV Buch aber trotzdem nur ein Spiel wie jedes andere auch.
Da müssen Sie etwas falsch verstanden haben: Es ist das Derby schlechthin im Nürnberger Amateurfußball.
Koc: Das ist genau das Problem dieses Spiels: Dass mehr darüber geschrieben wurde in den vergangenen Jahren, als gespielt. Natürlich wollen wir gewinnen, aber das wollen wir gegen andere Vereine auch.
Wie erklären Sie das Ihren Spielern?
Koc: Ach, wissen Sie, vor der Saison hätte niemand gerechnet, dass wir mit dieser jüngsten Mannschaft der gesamten Landesliga überhaupt so gut starten würden. Uns ist wichtiger, dass nach den vielen Negativschlagzeilen es jetzt wieder aufwärtsgeht, der Spaß zurück ist.
August ist die Hauptreisezeit – wie viele Spieler fehlen Ihnen, weil sie in der Heimat sind?
Koc: Drei, einer kommt am Samstag. Aber wer weiß, in welchem körperlichen Zustand. Wir sind ja Amateure, das darf man nicht vergessen.
Er kommt extra fürs Derby?
Koc: Nein.
Es soll Fußballer geben, die danach den Urlaub legen.
Koc: Noch mal: Wir freuen uns auf das Spiel, aber nicht mehr oder weniger als auf jedes andere auch.
Schiedsrichter: Sven Bode (Eibach)