„So kurios ist das gar nicht“, sagt Karl Merkl, Platzwart und Ehrenvorsitzender des ASV Michelfeld, im Gespräch mit den Nordbayerischen Nachrichten. „Wir hatten das Problem im letzten Spätherbst schon.“ Die Regenwürmer kommen nach oben und hinterlassen überall auf dem Spielfeld ein bis zwei Zentimeter hohe Häufchen. Der Dreck verfängt sich dann zwischen den Stollen der Spieler. Zudem wirken die Hinterlassenschaften der Würmer wie ein Schmierfilm, die Verletzungsgefahr ist groß. „An ein Spiel ist nicht zu denken“, sagt Merkl.
Betroffen von der tierischen Invasion sind zwei von drei Plätzen des ASV. Und zwar genau die, auf denen die erste und zweite Herrenmannschaft spielen. Der dritte Platz ist laut Merkl nur fürs Training da. Wegen seiner Größe und seines Zustands komme der nicht als Ausweichort für die anstehenden Spiele am Wochenende infrage. Bleibt also nur, den letzten Heimspieltag abzusagen. Merkl: „Es ist unrealistisch, dass das nächste Heimspiel stattfindet.“
Im vergangenen Jahr waren die letzten Begegnungen der Saison ohnehin auswärts angesetzt, der Verein musste also gar nicht mehr auf eigenem Rasen ran. Vor diesem und vergangenem Jahr habe es keine Probleme mit Würmern gegeben. Zwar waren immer ein paar da, aber „heuer ist es extrem“.
Schuld daran, dass sich die Regenwürmer auf den Sportplätzen so wohl fühlen, ist laut einem Experten, den der ASV zurate gezogen hat, der Dünger, den der Verein verwendet. „Da sind Nährstoffe drin, die den Würmern sehr munden“, so der Platzwart. Die Würmer kommen deshalb an die Oberfläche und hinterlassen dort ihre Häufchen. Deshalb wurde bereits auf organischen Dünger umgestellt. Anscheinend sei das noch zu wenig. Deshalb will der Verein nun noch einen anderen Dünger ausprobieren, um der Sache Herr zu werden. Eine Sofortlösung gibt es nicht.
Im kommenden März oder April, vor der nächsten Saison, wird der ASV Rasen nachsäen und Sand auf den Plätzen aufbringen. Eine Spezialfirma kommt dazu nach Michelfeld, bohrt kleine Löcher in die Spielfelder und lässt Sand in den Boden rieseln, erklärt Merkl. In der Vergangenheit seien die Plätze gewalzt worden, „das war nicht das Richtige“. Denn die Würmer verzogen sich nicht gerne wieder nach unten, wenn der Boden zu dicht ist. Die Maßnahmen, um die beiden Spielflächen wieder herzustellen, kosten den Verein einige Euro. „Das macht schon ein paar Tausend pro Platz aus.“ Erst wenn der Boden wieder gelockert ist, verschwinden die Würmer in den tieferen Untergrund. Und erst dann kann der ASV wieder seine Gäste empfangen.