2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der frührere Ravensburger Sebastian Kerk (rechts) bekam bereits in seiner ersten Profisaison 5 Einsätze in der Europe-League. Foto: Patrick Seeger (dpa)
Der frührere Ravensburger Sebastian Kerk (rechts) bekam bereits in seiner ersten Profisaison 5 Einsätze in der Europe-League. Foto: Patrick Seeger (dpa)
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Interview mit Sebastian Kerk aus Bad Wurzach

"Applaus ist für mich Ansporn, noch härter zu arbeiten"

Jungprofi Sebastian Kerk will sich in seinem zweiten Jahr einen Stammplatz beim SC Freiburg erkämpfen - Stürmer aus Bad Wurzach kam über den FV Ravensburg zum SC Freiburg

RAVENSBURG - - Mit Sebastian Kerk hat nach Ömer Toprak wieder ein Spieler aus Ravensburg den Sprung ins Profiteam des SC Freiburg geschafft. Kerk stammt aus Bad Wurzach, spielte von 2005 bis 2008 für die Jugend des FV Ravensburg und wechselte dann ins Jugendinternat der Breisgauer. Der offensive Mittelfeldspieler durchlief die U 17 und die U 19 beim SCF und erhielt dann einen Profivertrag. Im ersten Jahr bekam er 20 Einsätze in der Bundesliga und fünf in der Euro-League. Nach einem Testspiel gegen den VfR Aalen (1:1) am vergangenen Freitagabend in Ravensburg sprach SZ-Redakteur Alexander Tutschner mit dem 20-Jährigen.

Wie war es für Sie, wieder nach Ravensburg zurückzukommen, wollten Sie besonders gut spielen?

Es war ein super Erlebnis, meine ganzen Freunde waren da, im heimischen Stadion mal wieder aufzulaufen, war eine tolle Sache. Klar wollte ich da auch was zeigen, aber das will ich in jedem Spiel. Es geht darum, den Trainer zu überzeugen.

Als früherer FV-Spieler bekamen Sie ja schon vor dem Spiel großen Applaus...

Das ist der Lohn für die harte Arbeit als Profi, es ist schön, wenn man dafür Anerkennung bekommt. Für mich ist das aber auch Ansporn, in Zukunft noch mehr zu machen, noch härter zu arbeiten und noch mehr erreichen zu wollen.

Waren Sie mit Ihrer Leistung zufrieden?

Nicht wirklich. Weil ich weiß, ich kann mehr. Aber heute war es ein Testspiel, wir hatten ja auch morgens vor dem Spiel eine harte Trainingseinheit. Wir sind dabei viel gesprintet und haben Standardsituationen trainiert. Das hing uns schon ordentlich in den Knochen. Ich glaube, das hat man auch gesehen.

Die ersten zwei, drei Wochen der Vorbereitung sollen ohnehin recht hart gewesen sein...

Ja, genau. Wir waren jeden Morgen laufen und nachmittags waren wir auch laufen. Verschiedene Läufe, 1000-Meter-Läufe, 800-Meter-Läufe und so weiter, aber es haben alle gut mitgezogen, keiner hat sich verletzt.

Wie waren Sie mit Ihrer ersten Saison in Freiburg zufrieden, Sie hatten 25 Einsätze, meist von der Bank, in der Bundesliga und in der Euro-League...

Für das erste Jahr war das zufriedenstellend. Natürlich habe ich immer den Anspruch, zu spielen. Für die erste Saison kann ich aber zufrieden sein. Ich bin dem Trainer dankbar, dass er mir oft das Vertrauen geschenkt hat.

Was sind die Ziele für die neue Saison?

Natürlich ein Stammplatz, jeder will von Anfang an spielen. Ich versuche, mein Bestes zu geben, sodass der Trainer nicht um mich herumkommt. Ich mache mir aber keinen Druck, auch nicht, was die Anzahl von Toren betrifft. Zunächst einmal will ich vor allem gesund bleiben und dann dem Trainer zeigen, was ich kann. Die Tore kommen von alleine.

Wie man an Matthias Ginter sieht (wechselt nach Dortmund, d. Red.), ist Freiburg ein gutes Sprungbrett für junge Profis...

Das ganze Umfeld und die Jugendarbeit sind in Freiburg familiär. Das tut einem jungen Spieler einfach gut. Man kann in Ruhe reifen, ohne Druck. Das hat man auch in der abgelaufenen Saison gesehen. Ausschlaggebend für unseren Erfolg im Abstiegskampf war auch, dass das Umfeld ruhig geblieben ist.

Sie sind in der Jugend über eine Kooperation zwischen dem FV Ravensburg und dem SC Freiburg zum SCF ins Internat gekommen. Für den Nachwuchs eine große Chance...

Für junge Spieler ist das eine super Gelegenheit, zu einem Bundesliga-Verein zu kommen. Es ist eine perfekte Adresse, es sind ja schon einige Spieler aus Ravensburg nach Freiburg gekommen. Allen voran ist Ömer Toprak zu nennen (jetzt Bayer Leverkusen, d. Red.), aber auch Dennis Russ, der momentan in unserer zweiten Mannschaft in der Regionalliga spielt.

Wie geht es weiter in der Vorbereitung beim SCF?

Wir sind jetzt neun Tage in Schruns im Trainingslager. In vier Wochen steht bereits der DFB-Pokal an und dann geht schon die Bundesliga los.

Wie oft besuchen Sie Ihre oberschwäbische Heimat in Ziegelbach/Bad Wurzach?

Ich versuche es, immer mal wieder vorbeizuschauen, um meine Freunde und die Familie zu sehen, wenn es die Zeit erlaubt. Aber die Strecke Freiburg - Bad Wurzach ist ja nicht gerade die Leichteste.

Aufrufe: 023.7.2014, 20:45 Uhr
szAutor