2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview

Interview mit Ingo Glashoff (Trainer Eimsbütteler TV)

Der Daumen zeigt nach oben. Koray Gümüs (Liga-Manager, li.) und Trainer Ingo Glashoff sind mit dem Eimsbütteler TV auf einem guten Weg.

Skandalfrei geht es zu am Lokstedter Steindamm 75. Neuerdings auch erfolgreich. Ein ungemein fleißiger Manager, der den ETV lebt, ein ambitionierter Coach und das passende Umfeld machen sich bezahlt. Wohin führt der Weg des Traditionsvereins? Cheftrainer Ingo Glashoff stellte sich nach dem Derbysieg gegen den FC Alsterbrüder unseren Fragen.

Ingo Glashoff, Glückwunsch zum Derbysieg. Bist du nicht nur mit dem Ergebnis, sondern auch mit der Leistung deiner Mannschaft zufrieden?

Ingo Glashoff (42): Ja, das kann man so sagen. Wir wussten, dass die Alsterbrüder auch nach unserer Führung immer in der Lage sind, zurückzukommen. Dann bekommen wir so ein doofes Tor, bedingt durch Unaufmerksamkeiten meiner Abwehrspieler. Dann haben wir natürlich versucht, unser Team von außen weiter anzufeuern, hatten aber auch im Hinterkopf Spiele gegen gestandene Mannschaften wie BU II (1:3), wo unsere junge Truppe da schon mal den Faden verliert. Aber heute haben wir es gut gemacht. Auch die Älteren, mit Socki (Zoran Pecelj, Anm. d. Red.) und Sven (Hellmund, Anm. d. Red.), die die Jungen geführt haben. Dementsprechend haben wir uns dann auch lösen können von der Umklammerung der Alsterbrüder und haben uns zum Schluss auch noch gute Chancen herausgespielt, um höher zu gewinnen.

Falls es mit ganz oben nicht mehr klappen sollte, ist es dann umso schöner ausgerechnet diese Partie gewonnen zu haben? Immerhin wurde sie im Vorfeld über die sozialen Netzwerk ganz schön hochgepusht.

Sicherlich. Das ist ein Derby, wie 1860 gegen Bayern, Dortmund gegen Schalke, Inter gegen AC – das bringt natürlich Bock. Heute können die Jungs feiern, bis der Arzt kommt. Für mich als Trainer ist es auch gut, aber ganz besonders freue ich mich für die Mannschaft. Die Alsterbrüder wohnen gefühlte 50 Meter von uns entfernt. Dann noch die Kulisse, die nicht überall gegeben ist. Unsere jungen Spieler waren schon baff, was sie hier erlebt haben außerhalb des Platzes. Klar war es ein Highlight, aber kommende Woche haben wir ein weiteres gegen den tus Berne.

Du hattest es vor dem Spiel kurz angesprochen. Die Mannschaft besteht ursprünglich als ETVern, Ex-Teutonen und diversen jungen Spielern. Wie lange braucht man, um aus dieser Konstellation ein Team zu formen, das an alte erfolgreiche Zeiten anknüpfen kann.

Wir sind auf einem guten Weg. Ab und zu kommt noch ein Rückschlag, wenn die Jungen etwas verrückt spielen und die Alten es nicht schaffen, sie zu zügeln. Es dauert noch ein bisschen, wir haben noch Luft nach oben.

Ist der Landesliga-Aufstieg, wenn nicht in dieser Saison, dann in der darauf folgenden Spielzeit, möglich?

Das ist unser Ziel. Dafür bin ich Trainer. Der ETV gehört eine Etage höher. Was wir hier gegeben bekommen, mit dem Umfeld und dem Clubwirt, der alles gibt und die Bude abreißt, das bringt Spaß. Die Zuschauer kommen wieder, weil sie merken, da ist kein Techtelmechtel, das läuft wieder. Und dementsprechend, klar, wollen wir eine Liga höher.

Wie sieht es aus mit deiner Vertragsverlängerung? Bleibst du beim ETV?

Gespräche gab es noch keine. Ich denke, dass passiert in der Winterpause, wenn wir uns gemeinsam an einen Tisch setzen und analysieren.

Würdest du denn weitermachen wollen?

Ich sage mal: Es bringt Spaß mit der Truppe.

Interview: Seweryn Malyk

Aufrufe: 014.11.2016, 17:14 Uhr
Seweryn MalykAutor