2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Max Fritzsching ist Macher, Gründer und Herzstück des Fußball-Blogs DIAGO. Foto: Fritzsching.
Max Fritzsching ist Macher, Gründer und Herzstück des Fußball-Blogs DIAGO. Foto: Fritzsching.

"Interessante und polarisierende Meinung"

Gründer des Fußball-Blogs "DIAGO" Max Fritzsching im Interview +++ Autor des Artikels "Welcher Kreisliga-Typ bist du ?"

Max Fritzsching ist Macher, Gründer und gleichzeitig das Herzstück des Fußball-Blogs „DIAGO“, mit dem er seine Leser in diversen Stories über die schönste Nebensache der Welt versorgt. Als Fußballer ist der 25-jährige seit frühesten Tagen für den Rot-Weiß Lintorf aktiv, für dessen zweite Mannschaft er momentan in der Kreisliga B Düsseldorf die Schuhe schnürt. Im Gespräch mit FuPa klärt uns Fritzsching über seinen Blog, seine Meinung zu FuPa und auch seine kommenden Projekte auf.

FuPa: Seit wann gibt es den Blog und wie bist du darauf gekommen?

Fritzsching: Den Blog gibt es seit Ende Juni. Ich habe während der WM damit angefangen für eine sehr begrenzte Auswahl an Leuten, einem relativ kleinen Kreis. Ich habe natürlich auch vorher im Internet viele Blogs oder andere Seiten gelesen und hatte dann die Idee es selbst zu machen. Und es besser zu machen, da ich mich auch an einigen Artikeln gestört habe. Außerdem hatte ich schon immer ein Faible für das Schreiben und den Journalismus an sich. Mittlerweile bin ich froh, dass mein Blog so gut läuft und ich meine zwei bis vier Artikel pro Woche online stellen kann, um meine immer größer werdende Leserschaft mit entsprechendem Content zu versorgen.

FuPa: Wie bist du auf den Namen DIAGO gekommen? Das ist ja ein Wort, was man immer wieder auf Fußballplätzen hört…

Fritzsching: Ich fand dieses Wort schon immer ganz lustig, manchmal bleibt einem eben nichts anderes übrig, als den Ball nach einem Dribbling diagonal über den Platz zu treten. Zudem war es eh eine Art Insider in unserer Mannschaft.

FuPa: Von was handeln deine Texte und wen willst du damit hauptsächlich ansprechen?

Fritzsching: Thematisch gesehen gibt es da jetzt keine bestimmte Richtung. Es ist viel Bundesliga dabei, aber auch internationaler Fußball wie zum Beispiel Champions League. Ansonsten habe ich auch seit drei Wochen eine Kreisliga-Serie am Laufen, in der nach Möglichkeit an jedem Sonntag ein Artikel rauskommen soll. Mit dieser Serie sollen natürlich auch vor allem Amateurkicker angesprochen werden, die es ja auch reichlich gibt. Zumal ich ja auch selbst als Kreisligafußballer viel erlebt habe. Ansonsten gibt es keine Sparte in der mein Blog einzuordnen wäre.

FuPa: Gibt es irgendwelche Vorbilder, nach denen du dich stilistisch orientierst? Viele deiner Artikel erinnern den Leser an das Magazin „11 Freunde“…

Fritzsching: Ja das stimmt, die „11 Freunde“ habe ich immer gerne gelesen, mittlerweile sind die ja auch sowas wie eine Institution geworden. Vom Stil her sind deren und meine Texte etwas anderes, aber es gibt jetzt nichts Spezielles woran ich mich daran orientiere.

FuPa: Einer deiner Texte über die unterschiedlichen Kreisliga-Typen ist zuletzt als Gastbeitrag auf FuPa erschienen und wurde mittlerweile über 20.000 Mal geklickt. Was sagst du zu solchen Klickzahlen?

Fritzsching: Eine beeindruckende Zahl! Hinzu kommen nochmal etwa 15.000 Klicks für den Artikel, die direkt auf meinen Blog gingen. Ist schon eine witzige Vorstellung, wie dieser Artikel durch die WhatsApp-Gruppen von Tausenden Kreisligatruppen gegangen sein muss. Teilweise haben mir wildfremde Leute bei Facebook geschrieben, die meinen Namen aus dem Artikel kannten. Mit überragendem Feedback!

FuPa: Wie nimmst du persönlich unser Portal wahr?

Fritzsching: Ich bin auf FuPa gekommen, weil ich ja auch selbst Fußball spiele und wir bei unserem Verein einen sehr aktiven Vereinsverwalter haben. Am zweiten Spieltag wurde ich auch einmal in die Elf der Woche gewählt, womit meine Mitspieler aber eher die Absicht verfolgt haben, dass ich der Mannschaft eine Kiste ausgeben muss. Ich finde es ist eine coole Sache und deutlich anschaulicher als andere Portale.

FuPa: Das freut uns doch zu hören. Du sagst auf deiner Webseite, dass du einen „nicht unerheblichen Teil“ deiner Freizeit zusätzlich zum Beruf in diesen Blog investierst. Wie viel ist das genau?

Fritzsching: Im Schnitt so eine Stunde am Tag, meist ist es immer Stückwerk, das sich am Ende zusammenfügt. Wenn ich beispielsweise in der Bahn sitze und mir was einfällt, schreibe ich schnell ein paar Zeilen. Ich nehme mir das Schreiben von Artikeln nicht vor, sondern mache es eher so nach Lust und Laune. Natürlich ist aber jeder Artikel auch irgendwo gut, da haben die Leute logsicherweise auch mehr, was sie anklicken können. Mittlerweile unterstützt mich bei den Blogs auch mein Kumpel Michael Strohmaier, der auch in der Kreisliga viel erlebt hat und sich bestens auskennt.

FuPa: In einigen Texten sprichst du noch so ein bisschen über die gute alte Zeit oder auch, warum der Hartplatz nicht aussterben sollte. Bist du ein Fußballromantiker?

Fritzsching: Beim Fußball bin ich auch durchaus emotional dabei. Allerdings bin ich jetzt nicht so ein Hardliner der sagt „früher war alles besser“ oder „heute ist alles scheiße“. Der moderne Fußball hat schon auch seine positiven Begleiterscheinungen.

FuPa: Hand aufs Herz: Liegt deine Stärke eher beim Schreiben oder auf dem Fußballplatz?

Fritzsching (lacht): Ich würde sagen, dass ich besser schreiben als spielen kann. Den Fußball will ich natürlich trotz alledem nicht aufgeben.

FuPa: Hast du selbst eine persönliche Anekdote auf Lager aus deinen persönlichen Kreisliga-Erlebnissen ?

Fritzsching: Sicher einer der emotionalsten und beeindruckendsten Momente meiner Kreisligakarriere war ein Spiel, was etwa 3 Jahre her ist. Wir spielten die ganze Saison in der Tabelle oben mit, ohne aber je auf einem Aufstiegsplatz zu stehen. Am drittletzten Spieltag waren wir dann punktemäßig erstmals in Schlagdistanz und es kam zum Showdown mit einem unserer Lokalrivalen. Die Zweiter, wir Dritter (es gab zwei Aufstiegsplätze). Man muss dazu sagen, wir waren damals eher einer Truppe aus Kumpels, die Bock hatten zu kicken und hatten uns erst am Anfang der Saison so gegründet.
Als wir dann in dieses extrem wichtige Spiel gingen, lagen wir recht schnell 2:0 zurück. Zur Halbzeit waren wir praktisch tot. Nicht ins Spiel gefunden, Fehler gemacht, schlichtweg versagt. Der Aufstieg in weite Ferne gerückt. Doch in dieser Halbzeit nahmen wir uns vor nochmal alles zu versuchen, alles rauszuhauen. Mit Erfolg, wir drehten das Ding tatsächlich auf 3:2 für uns, gewannen das Spiel, zogen in der Tabelle vorbei und ließen uns das nicht mehr nehmen. Am Ende stand ein nie für möglich gehaltener Aufstieg.
Alles in allem ein gutes Beispiel dafür wie Kleinigkeiten zwischen Erfolg oder Misserfolg entscheiden können.

FuPa: Was für Artikel können wir in Zukunft von dir erwarten?

Fritzsching: In Planung ist momentan Wörterbuch, wo wir Ausrufe, die auf dem Fußballplatz gerufen werden katalogisieren wollen. So nach dem Motto: „Deutsch-Kreisliga, Kreisliga-Deutsch“. Generell sind wir natürlich auch offen, was für Geschichten uns von Vereinen aus ganz Deutschland zugetragen werden. Dementsprechend kann man den DIAGO auch auf diversen sozialen Kanälen wie zum Beispiel Facebook oder Twitter verfolgen und kontaktieren.

FuPa: Zum Abschluss: In Deutschland gibt es Tausende Blogs, nicht wenige davon befassen sich mit Fußball – warum sollte man ausgerechnet DIAGO lesen?

Fritzsching: Weil man DIAGO nicht in eine bestimme Sparte einordnen kann. Wir schreiben über alles und bieten zudem interessante Geschichten über Kreisliga-Fußball. Dargestellt in einer interessanten, polarisierenden, aber auch stets sachlichen Meinung. Es lohnt sich auf jeden Fall, bei uns mal vorbeizuschauen.

FuPa: Danke für das Gespräch !

Aufrufe: 029.10.2014, 12:15 Uhr
Philipp DurilloAutor