2024-04-24T13:20:38.835Z

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Zeigt jetzt den Mommenheimern, in welche Richtung es geht: der ehemalige Schornsheimer Spielertrainer Marvin Dollman.	Archivfoto:pa/Schmitz
Zeigt jetzt den Mommenheimern, in welche Richtung es geht: der ehemalige Schornsheimer Spielertrainer Marvin Dollman. Archivfoto:pa/Schmitz

In Schornsheim immer ein gern gesehener Gast

Ex-Coach Marvin Dollmann schaut mit seinem neuen Klub TSV Mommenheim beim Sparda-Cup an der alten Wirkungsstätte vorbei

Schornsheim/Undenheim. Seine Rückkehr lässt nicht lange auf sich warten. Schon Mitte Juli wird Marvin Dollmann wieder auf dem Sportplatz in Schornsheim stehen. Diesmal erscheint der Fußballtrainer allerdings zum ersten Mal seit fünfeinhalb Jahren nicht in der Montur des gastgebenden Vereins. Stattdessen trägt er die Kleidung des Mainzer A-Ligisten TSV Mommenheim. Er folgt nämlich lediglich der Einladung seines Ex-Klubs zum Sparda-Cup. Das macht er gerne. Denn wer weiß, wie oft die Möglichkeit besteht, sich im laufenden Saisonbetrieb in Schornsheim blicken zu lassen. ,,Da kann man nochmal gut quatschen", meint der 32-Jährige und ist heiß auf seine neue Aufgabe. Es soll nicht nur ein kurzes Intermezzo werden. Dollmann hat Lust, beim Mainzer A-Ligisten TSV Mommenheim einiges zu bewegen. ,,Es macht wenig Sinn, für ein Jahr dahinzugehen. Ich hoffe, dass wir das erfolgreich gestalten können." Die Hoffnung von ihm ruht auch so ein bisschen auf das niedrige Durchschnittsalter in der Mannschaft. ,,Junge nehmen in der Regel viel an. Dadurch kann man mehr machen", sagt er. Jedenfalls findet er sehr gute Strukturen vor. Mit breitem Kader hat er die ,,Qual der Wahl" und mit Hybridrasen in Mommenheim und Kunstrasenplatz im benachbarten Hahnheim sind auch die Trainingsmöglichkeiten optimal.

Ab dem Vorbereitungsstart am 2. Juli möchte er da möglichst viel an der Taktik feilen. 75 Gegentore in 30 Spielen sind für den Defensivfetischisten nämlich absolut inakzeptabel. Das soll jedoch ohne Druck geschehen. Durch die ,,hohe Fluktuation" schließt er gewisse Startschwierigkeiten nicht aus. ,,Das muss zusammenwachsen. Die Zeit in der Vorbereitung ist zu knapp, um zu vermitteln, wie wir Fußball spielen sollen." Besonders wichtig sind ihm da die Tests, in denen ,,jeder Fehler Gold wert" sein kann. Denn: ,,Ein Spiel ist ein Spiel. Ein Training ist ein Training." Letztendlich hofft er aber, in der Premierensaison zumindest auf einem ,,einstelligen Tabellenplatz" zu landen.

Mit diesem verlässt Dollmann den Bezirksligisten SG Schornsheim/Undenheim. Zum Abschied seines eineinhalbjährigen Engagements als SG-Coach landeten die Schornsheimer auf dem sechsten Platz. Wie Abteilungsleiter Klaus Hassinger bemerkte, war der Rang zwar eigentlich ein bisschen zu gut, so ,,haben wir die ganze Saison gegen den Abstieg gespielt und sind kein Spitzenteam der Bezirksliga." Aber es zeigt wunderbar, dass Dollmann das Team vorangebracht hat.

Einmal erreichte er das mit seinem fachlichen Know-how. Der zuerst ,,defensiv denkende" Dollmann schaffte es, der Mannschaft eine enorme Stabilität zu verleihen. Nachdem er anfangs zu kämpfen hatte, setzten die Spieler seine Vorgaben immer mehr um. Dem Meinungsaustausch zwischen Trainer und Fußballer folgte das gemeinsame Ziehen an einem Strang. ,,Am Ende hatte ich das Gefühl, immer weniger sagen zu müssen." Aber auch offensiv vermittelte der Kommunikator seinem Team neue Lösungswege und gab den Spielern mit an die Hand, ,,wie Spielzüge aussehen können". Die Grundzüge seiner Philosophie sind recht einfach zu beschreiben. So wünscht er nach dem Motto ,,Sicherheit steht über allem" ein ,,kompaktes Zentrum" und das seine Spieler ,,schnell in die Grundordnung zurückkommen". Mit dem Ball am Fuß sind die Fußballer weitestgehend frei von Vorgaben. ,,Jeder darf prinzipiell alles machen, nur in den richtigen Momenten."

Als größte Stärke bleibt den Schornsheimern dabei seine Art in Erinnerung. ,,Er ist menschlich absolut überragend. Er ist geradlinig, zuverlässig, hat nach Spielen oder Training immer für gute Stimmung im Vereinsheim gesorgt und hat seine Familie eingebunden", erklärt Hassinger. Auch bei den Spielern verfügte er über große Sympathie. ,,Er war immer sehr positiv, das war schon gut. Und er hat nicht darauf beharrt, dass er recht hat. Jeder konnte immer seine Meinung sagen und der Respekt war immer da", sagt Kevin Gauer, künftiger Co-Trainer des neuen Coachs Kurt Heil. Summa summarum war Dollmann also ein großer Gewinn für den Verein. Doch trotzdem, ist sein Abschied ,,für alle das Beste." Die ,,Tür", das betont Hassinger, ,,steht für ihn und seine Familie aber immer offen." So eine einwandfreie Trennung ist auch im Fußball nicht alltäglich.



Aufrufe: 028.6.2016, 08:00 Uhr
Nico BrunettiAutor