2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines
F: Andreas Altena
F: Andreas Altena

In Mettmann ist Fußball vor allem unterklassig

Einzig Landesliga-Aufsteiger ASV arbeitet gegen den Trend. Nach der Fusion mit ME-Sport ging es für den SCB Neandertal bergab.

Nach dem Abstieg von Mettmann-Sport gibt es in der Kreisstadt mit dem ASV Mettmann II nur noch einen A-Kreisligisten. Dagegen tummeln sich in der Kreisliga B Wuppertal-Niederberg nach den Aufstiegen des FC Mettmann 08 und der Drittvertretung des ASV Mettmann aus der Kreisliga C gleich vier Mettmanner Teams, da auch die Mettmanner Kickers weiterhin der Kreisliga B angehören.

Die Mettmanner Vereine können also eine kleine Stadtmeisterschaft der unterklassigen Klubs austragen. Dies ist zwar ganz nett, spricht aber nicht unbedingt für das fußballerische Niveau in Mettmann. Die große Ausnahme bildet da sicherlich der ASV Mettmann, dem der Aufstieg in die Landesliga gelang und der jetzt die Farben des Mettmanner Fußballs auf regionaler Ebene vertritt.

Kaum nachzuvollziehen ist die Entwicklung in der Sparte Fußball bei Mettmann-Sport. Nachdem bereits vor einigen Jahren der Abstieg aus der Bezirksliga erfolgte und viele Spieler dem Verein den Rücken kehrten, muss der mit rund 4500 Mitgliedern mit Abstand größte Sportverein in Mettmann erneut einen Rückschlag hinnehmen. Obwohl die Fußball-Abteilung von ME-Sport mit dem traditionsreichen SCB Neandertal, der vor zwei Jahren noch der Bezirksliga angehörte, fusionierte, erfolgte am Ende der vergangenen Saison der Abstieg in die B-Liga. Es machte nicht den Anschein, dass der Vorstand von ME-Sport alles unternahm, um seine Fußballer in der Kreisliga A zu halten. Der Fußball scheint weiterhin das Stiefkind des Vereins zu bleiben - trotz der eifrigen Bemühungen in der Jugendabteilung und bei den Frauen, die der Bezirksliga angehören.

Bitter muss die Entwicklung für die langjährigen Mitglieder des früheren SCB Neandertal sein. Nahmen sie schon mit Bauchgrimmen die Fusion hin, so muss es die Anhänger des traditionsreichen und immer rührigen Vereins SCB Neandertal hart getroffen haben, dass die Fußballer innerhalb von zwei Jahren von der Bezirksliga bis in die Kreisliga B durchgereicht wurden. Für den SCB Neandertal hat die Fusion - außer der Nutzung der schönen Sportanlage am Heinrich-Heine-Gymnasium - fast nichts gebracht. War der Preis nicht zu hoch, den der ehemalige SCB zahlen musste? Der Weggang vom Ascheplatz an der Gruitener Straße zum Kunstrasenplatz am HHG brachte die Fußballer nicht weiter - ganz im Gegenteil.

Es kommt aber noch dicker. Jetzt haben viele Spieler die Konsequenz gezogen und wechselten den Verein in Richtung ASV Mettmann II. "Wir haben vom Abstieg von ME-Sport profitiert", gibt ASV-Trainer Boris Hartmann unumwunden zu. Er freut sich, dass er mit Alfred Ziegler, Stefan und Christian Neumann, Giuseppe Chiazza, Timo Urban, Thomas Kraus und Luca Nährer gleich sieben Akteure von ME-Sport in seinen Kreisliga A-Kader aufnehmen kann. Hinzu kommen Eduard Ziegler und Imad Omeirat, die früher auch für den SCB - später MESport - aufliefen und bereits in der Winterpause zum ASV wechselten. "Obwohl uns Rafet Zeka, Claudio Salvador und Luca Montalto verlassen haben, sehe ich uns für die Kreisliga A gut aufgestellt. Immerhin habe ich einen Kader von 24 Spielern zur Verfügung."

Der ASV-Coach peilt mit seiner Mannschaft einen einstelligen Tabellenplatz in der Kreisliga A an. "Der Kader verfügt über die notwendige Qualität. Die bisherigen Testspiele gegen teilweise höherklassige Teams haben meinen positiven Eindruck unterstrichen. Die Spieler ziehen bei den Trainingseinheiten prima mit." Boris Hartmann lobt die gute Atmosphäre beim ASV Mettmann. "Der Vorstand kümmert sich nicht nur um die erste Mannschaft, sondern hat auch immer ein offenes Ohr für die Belange der zweiten und dritten Mannschaft. Die Trainer der drei Mannschaften stimmen sich gut untereinander ab. Da macht das Arbeiten in diesem Klub einfach Spaß."

Aufrufe: 016.8.2016, 15:17 Uhr
RP / Klaus MüllerAutor