2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview

"In Memmelsdorf möchte ich zur alter Stärke zurückkehren"

Neuzugang des SV Memmelsdorf Simon Ruß (22) im FuPa-Interview

Der 22-jährige Mittelfeldspieler kam im Winter vom Regionalligist SpVgg Bayreuth. Nach doppeltem Verletzungspech kehrt Ruß zu dem Verein zurück, für den er schon einmal die Schuhe schnürte. Zuletzt lief Ruß in der Saison 2013/2014 für den SV Memmelsdorf in der Bayernliga, wo der flexibel einsetzbare Fußballer auf 31 Spiele und vier Tore kam. Im FuPa-Inteview spricht er über seine Wechselgründe.

Herr Ruß, Sie sind zurück an alter Wirkungsstätte. Wie fühlt sich das an?

Ruß: Es fühlt sich so an, als wenn man nach Hause zurückkehrt. Ich kenne noch viele Leute aus der damaligen Mannschaft, das Sportheim und dessen Mitarbeiter haben sich kaum verändert und unter dem derzeitigen Trainer und dem aktuellen sportlichen Leiter durfte ich bereits trainieren. Ich kann viele bekannte Gesichter wiedersehen, was ein Grund war, wieso ich zurückwollte.

Wieso haben Sie sich für einen Wechsel entschieden?

Ruß: Nachdem ich in den letzten beiden Jahren aufgrund eines Kreuzbandrisses und eines Meniskusschadens kaum Fußball gespielt habe, ist es natürlich ein weiter Weg, um zurück zu alter Form zu finden. Den Schritt direkt wieder in der Regionalliga durchzustarten, habe ich als zu groß empfunden. Für mich zählt es nun vor allem Spielpraxis zu sammeln, die mir in der Regionalliga nicht garantiert wäre. Eine Möglichkeit wäre gewesen in der zweiten Mannschaft zu spielen, aber da hat mir Memmelsdorf einfach mehr zugesagt.

Bestand also stets ein loser Kontakt zwischen Ihnen und dem Verein?

Ruß: Auf jeden Fall. Meine besten Kumpels spielen in der Mannschaft. Ich habe mir viele Spiele in der Bayernliga angeschaut. Auch in der jetzigen Spielzeit habe ich mehr Memmelsdorferspiele, als Bayreutherpartien gesehen. Hier habe ich einfach meine besten Kumpels, mit denen ich jedes zweite Wochenende unterwegs bin.

Solche Jubeltrauben wünscht man sich in Memmelsdorf öfter. F: Will
Solche Jubeltrauben wünscht man sich in Memmelsdorf öfter. F: Will

Der SV Memmelsdorf ist aufgrund einiger Spielausfälle des letzten Jahres bereits letztes Wochenende in das Pflichtspieljahr 2017 gestartet. Und das nicht gerade erfolgslos. Fuchsstadt wurde 2:0 geschlagen. Wie war das Spiel aus Ihrer Sicht?

Ruß: Wir haben eine sehr gute Vorbereitung absolviert und waren entsprechend überzeugt. Wir sind aber relativ schlecht ins Spiel gestartet, haben nach drei Minuten das erste Gegentor kassiert, was wegen Abseits aber zurückgepfiffen wurde. Der Spielaufbau verlief pomadig, in die gefährlichen Räume sind wir nicht gekommen und haben dem Gegner durch zwei leichtfertig Ballverluste Chancen ermöglicht, die sie aber nicht nutzen konnten. Und wie es dann oft so kommt, machen wir aus dem Nichts das Tor, das uns die nötige Sicherheit gegeben hat. In den zweiten 45 Minuten war es ein komplett anderes Spiel. Den Sack hätten wir schlussendlich schneller zu machen müssen, haben am Ende aber noch Glück, dass wir kein Gegentor gefangen haben. Der Sieg war durchaus verdient, es hätte aber in die andere Richtung gehen können.

Jetzt reist man dieses Wochenende nach Kahl und geht als glasklarer Favorit in die Partie.

Ruß: Das Ziel sind die drei Punkte. Nach der Winterpause ist es insbesondere wichtig, die Punkte zu holen. Schönspielerei ist auf den schwierig zu bespielbaren Plätzen nicht angesagt. Wir gehen von einem starken sowie robusten Gegner aus, der dagegenhalten kann. Mit unserer schlagkräftigen Truppe müsste es aber im Bereich des Möglichen liegen, hier als Gewinner vom Feld zu gehen.

Der SVM bewegt sich im Niemandsland der Tabelle. Da fällt es schwer, Ziele zu definieren. Versuchen Sie es mal. Was erwartet die Mannschaft von sich selbst in der Rückrunde?

Ruß: Jetzt in der Winterpause wurde keine konkrete Zielsetzung besprochen. Wichtig sind zuallererst die nächsten drei Wochen, in denen wir die Punkte holen müssen, um nicht doch noch in die Abstiegszone zu rutschen. Vor dem Spiel gegen Fuchsstadt standen wir gerade einmal sechs Punkte vor dem Relegationsplatz. Wir wollen eine ruhige Saison haben. Die Zielsetzung war ja das obere Drittel der Tabelle anzuvisieren. Nachdem man gut mitgemischt hat, wurde man ein wenig durchgereicht und stand wegen ausgefallener Spieler unten drin. Die Nachholspiele haben wir aber in unserer Hinterhand. Am Ende sollte ein Rang zwischen vier und sechs machbar sein. Den persönlichen Ansporn, um die Saison auf einem der Plätze abzuschließen, hat die Mannschaft.

Aufrufe: 01.3.2017, 11:46 Uhr
Kai HeermannAutor