2024-04-23T06:39:20.694Z

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Symbolfoto: Rinke.
Symbolfoto: Rinke.

In-Konkurrenz-Regelung ein heißes Eisen

Mit Blick auf Verbandstag viel Diskussionsbedarf in Wiesbaden +++ Gemeinsame Sitzung am 19. Januar +++ "IG" aus Sauerland, Victoria, Westend und Blau-Gelb drängt vehement auf Abschaffung

Wiesbaden. Die Vollversammlung der Wiesbadener Fußballvereine am Dienstag (19 Uhr) im Klubheim von Kreisoberligist TSG Kastel 46 wirft ihre Schatten voraus. Haupttagespunkt ist die Diskussion um die Zukunft der im offiziellen Spielgeschehen mitwirkenden zweiten Mannschaften der Kreisoberligisten.

In der A-Liga starten derzeit Reserven der Vereine TuS Nordenstadt, SV Frauenstein und Türkischer SV mit zweiten Garnituren, in der B-Liga die Unterbau-Teams von FC Naurod, Spvgg. Sonnenberg und SC Kohlheck – durchweg Vereine, die im Nachwuchsbereich sehr engagiert sind. Die übrigen Kreisoberliga-Reserven spielen in der C-Liga.

Elsenbast: Nur hü oder hott: Nach derzeitiger Regelung müssen Kreisoberliga-Klubs, wenn sie eine Zweite stellen, diese in den Liga-Betrieb integrieren. Dieser Passus könnte wegfallen, wenn beim Verbandstag im Juni in Grünberg ein entsprechender Antrag eine Mehrheit findet. Falls ja, dürften die Kreise das Spielgeschehen autark bestimmen. Sollte das so eintreten, vertritt der Wiesbadener Kreisfußballwart eine klare Linie: „Wir diskutieren und lassen die Vereine entscheiden. Nach der Sitzung am Dienstag geht ein Fragebogen raus.“ Dieser beinhaltet zwei Optionen: Zustimmung, dass alles bleibt wie bisher oder Abschaffung der in Konkurrenz spielenden Reserven. Würde Letzteres beschlossen, soll es künftig keine C-Liga mehr geben. Die Situation in der Kellerklasse bezeichnet Elsenbast als „katastrophal“. Klar ist für den Fußballwart auch: Zwischenlösungen, die eine Teilnahme am In-Konkurrenz-Betrieb auf freiwilliger Basis erlauben, sieht er nicht: „Ein Aufsplitten wäre völliger Quark.“

IG-Quartett für Abschaffung: Während die mit ihren Reserven in A- und B-Liga vertretenen Kreisoberliga-Klubs diese Haltung kritisch sehen (siehe Infokasten), wäre ein Wegfall des In-Konkurrenz-Betriebs ganz im Sinne der „Interessengemeinschaft B-Klasse“: Sie richtet auch den Fokus auf Vereine, die mit ihrer Ersten in A- oder C-Liga kicken. Michael Fritzsche (VfB Westend), Jürgen Malyssek (SV Blau-Gelb), Joachim Macholdt (SV Sauerland) und Bernd Münker (SC Victoria) bilden das IG-Quartett.

Argumente: Die Regel, dass stets zwei Spieler, die im letzten Spiel der Ersten am Ball waren, in der Reserve eingesetzt werden dürfen, könne durch Rekonvaleszenten und Urlaubsrückkehrer ausgedehnt werden. Das führe zu einer „absoluten Wettbewerbsverzerrung“. Die IG-Mitglieder beanstanden erhebliche Niveau-Schwankungen einiger Konkurrenz-Reserven im Laufe einer Runde. Dazu käme der Faktor „geringe Einnahmen“ bei Spielen gegen Unterbau-Teams. Mit einer ersten Mannschaft als Gegner kämen von Haus aus mehr Zuschauer, es werde oft das Zehnfache und mehr umgesetzt.

C-Liga ein Desaster: Die C-Liga sei ein Desaster, gehöre abgeschafft. Man spiele fast jede Woche gegen eine Zweite, sei deren Willkür ausgeliefert. „Während unsere Existenz massiv bedroht ist, geht es bei einigen wenigen KOL-Vereinen lediglich darum, ob deren Gesamtkonstrukt leistungsfähig ist. Es geht aber um alle Vereine, nicht nur um einige wenige. Reserven in Konkurrenz ab der Kreisoberliga müssen weg und die C-Liga muss geschlossen werden“, so die vier IG-Vertreter.

Aufrufe: 014.1.2016, 10:30 Uhr
Stephan NeumannAutor