2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse
Daniel Zweckbronner (am Ball) erhielt »Rot« für eine Zuschauer-Provokation.  Archivfoto: Rudolf Fischer
Daniel Zweckbronner (am Ball) erhielt »Rot« für eine Zuschauer-Provokation. Archivfoto: Rudolf Fischer

In einer Negativ-Schleife

Mering will die Spätfolgen des Raisting-Spiels so gering wie möglich halten +++ Kissing schenkt zu viele »Big Points« her

Wenn der gegnerische Trainer zum Verlierer kommt und sich bei diesem für das Verhalten des Schiedsrichters entschuldigt, dann lässt dies schon aufhorchen. So geschehen in Raisting zwischen Peter Bootz und Günter Bayer vom SV Mering. Anlass war der Auftritt von Florian Neiber aus Wasserburg. Der Landesliga-Referee hatte dem am Boden liegenden Daniel Zweckbronner den roten Karton vor die Nase gehalten mit der Begründung, er habe Zuschauer provoziert. So erzählte es jedenfalls der Akteur seinem Coach. Und wenig später folgte Maximilian Lutz Zweckbronner in die Kabine nach einem Allerweltszweikampf im Mittelfeld. „Ich habe das schon vor der Pause bemerkt, dass der Unparteiische kein Freund des SV Mering ist und meine Spieler gewarnt vor jedem harten Einsteigen“, sagt Bayer. Es half nichts, lächelnd habe Neiber die Meringer des Feldes verwiesen.

Trotz allem aber betont Bayer, dass – wie schon gegen Aindling – es nicht am Schiedsrichter lag, dass seine Mannschaft verlor. Bayer: „Wir sind viel zu fahrlässig ins Spiel gegangen und lagen prompt mit 0:2 zurück. Dann sind wir drückend überlegen und machen auch den Anschluss. Aber Raisting hat uns gezeigt, auf was es ankommt: Die haben von zehn Zweikämpfen elf gewonnen.“ Wie es hätte sein können, zeigte sich mit zwei Mann weniger, als die Rot-Weißen den 2:4-Anschluss schafften. Die zweite Niederlage in Folge war aber nicht mehr zu verhindern. „Den Sahnetag in Ichenhausen, ich weiß nicht, ob ich den lieber nicht gehabt hätte. Seither sind wir in einer Negativ-Schleife. Und ich weiß noch nicht, wie wir da wieder rauskommen sollen. Die Begleitumstände liegen mir mehr im Magen als die Niederlage selber“, sagt Bayer.

Fragt man Alex Bartl, den Trainer des Kissinger SC, ob Kaufbeuren beim 4:0-Heimsieg wirklich so überlegen war, kommt die etwas überraschende Antwort: „Ich finde es unglaublich, dass wir diese Spiel verloren haben.“ Die Chancen, die die Kissinger hatten, seien von der Zahl wie der Qualität her weitaus besser gewesen, als die der Spielvereinigung. Fränki Rajc hätte seine Farben gut und gerne mit zwei Toren in Führung bringen können, Jonas Gottwald traf nur den Pfosten und Noah Kusterer setzte nicht konsequent genug nach. „Ich glaube, wir könnten jetzt noch spielen und hätten nichts reingebracht. Es war einfach ein gebrauchter Tag. Was mich am meisten ärgert: Es war wieder ein direkter Abstiegskonkurrent.“ Bei allem, was dem Aufsteiger an Überraschungen schon gelang: Von den Big Points schenkte Kissing laut Bartl bislang zu viele her. „Das wird uns noch wehtun“, prophezeit er.

Aufrufe: 029.9.2015, 14:38 Uhr
Friedberger Allgemeine / Anton SchlickenriederAutor