2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Nicht zuletzt Spieler wie Alexander Feldmann (li.), hier gegen Lams Loderbauer, lassen die Erwartungen im Rodinger Umfeld steigen.  Foto: Tschannerl
Nicht zuletzt Spieler wie Alexander Feldmann (li.), hier gegen Lams Loderbauer, lassen die Erwartungen im Rodinger Umfeld steigen. Foto: Tschannerl

In der Zwickmühle des Erfolges

Hochkarätige Spieler, Tabellenplatz zwei nach der Vorrunde – der TB03 Roding weckt Erwartungen. Zu früh, sagt Trainer Schmidhuber.

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Bezirksliga-Aufsteiger TB03 Roding spielte eine famose Vorrunde, hatte sich ja auch auch entsprechend verstärkt. So ist Tabellenplatz zwei nicht wirklich eine große Überraschung. Die Bayernliga-erprobten Christian Kufner oder Alexander Feldmann (beide DJK Vilzing) bringen die Mannschaft nach vorne. Simon Schreiner kam aus Cham, dazu die Youngster Mario Kufner oder Maximilian Panzer, die die Chamer Jugendausbildung durchlaufen haben. Das Trainergespann Horst Schmidhuber/Tilo Porsch hat aus vielen guten Fußballern eine schlagkräftige Mannschaft geformt. Auch Spieler wie Keeper Kropf, Schwarzfischer oder Weber haben Bezirksligapotenzial. Denkt man am Esper als die Nummer zwei hinter den Tegernheimern schon eine Liga weiter?

Die Rodinger üben sich nach wie vor in Zurückhaltung, wie Trainer Horst Schmidhuber auf Anfrage unserer Zeitung sagte. „Wenn mir das vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir nach der Vorrunde 32 Punkte auf dem Konto haben, hätte ich es sofort unterschrieben.“ Noch dazu hatten die Rodinger durchaus Anlaufschwierigkeiten, auch bedingt durch viele Verletzte. Alfred Hingerl, Toptorjäger aus der Kreisligasaison, habe überhaupt noch kein Spiel bestritten. Doch mit den Erfolgen wachsen auch die Ansprüche und der TB03 ist meist der Favorit. Schmidhuber übt sich in Zurückhaltung: „Ich sehe uns nicht als die einzigen Favoriten. Die Meisterschaft wird nur über den FC Tegernheim führen, die haben sich ab Mitte der Vorrunde einfach zu konstant präsentiert.“

Lam und Vilzing auf dem Zettel

„Dahinter schätze ich auch die SpVgg Lam als Absteiger und die DJK Vilzing, mit ihrer zweiten Mannschaft sehr stark ein. Nicht vergessen, darf man auch den VfB Bach.“ Schmidhuber geht von einem harten Kampf um den Aufstieg aus: „Ich glaube, dass sich auch die DJK Vilzing II bis zum Schluss vorne halten wird, denn die hat ganz andere Möglichkeiten als wir. Auch die SpVgg Lam wird nicht locker lassen“, sagt er. Der bayernligaerfahrene Christian Kufner steht besonders im Fokus. In Roding muss der 23-Jährige Führungsspieler-Qualitäten zeigen, muss laut Trainer in jedem Spiel als Rodings Bester einiges aushalten. Alexander Feldmann fehle die Spielpraxis, in Vilzing sei er ja teilweise nur Einwechselspieler gewesen, in Roding spiele er nun dauernd. Das habe er „schon gemerkt“, so Schmidhuber.

Von einem „Riesentalent“ spricht der Rodinger Trainer, wenn er auf Mario Kufner angesprochen wird – warnt aber davor, von dem 18-Jährigen nicht gleich zu viel erwarten , er ist ja gerade einmal 18 Jahre alt.

Irgendwie hat sich der TB 03 Roding mit dieser Vorrunde in eine leichte Zwickmühle gebracht, denn durch die hochkarätigen Neuzugänge und den zweiten Platz erwartet das Umfeld nun auch, dass diese Spitzenposition in der Rückrunde verteidigt wird. „Ich stelle immer wieder fest, dass zu unseren Heimspielen immer mehr Zuschauer kommen, auch solche, die schon lange nicht mehr zugeschaut haben oder von umliegenden Vereinen. Der Zuschauerschnitt ist so deutlich nach oben gegangen. Mich freut das für die Mannschaft. Aber die Zuschauer erwarten jetzt auch immer eine gute Leistung“, sagt Schmidhuber.

Doch Druck mache man sich in Roding deswegen keinen: „Unser Ziel ist es, in der Rückrunde das Optimum herauszuholen und wenn wir zur Winterpause schon die 40 Punkte erreicht haben, dann schauen wir einfach weiter, wie es aussieht. Wir sind auf jeden Fall auf einem guten Weg und haben viele Optionen offen. Es ist einfach interessant, mit vielen weiteren Vereinen vorne mitzuspielen, wobei ich denke, dass der erste Platz an den FC Tegernheim vergeben ist.“


Traum von der Landesliga

Also träumt man in Roding insgeheim doch von der Landesliga? „Ich denke, die Landesliga ist für Roding einfach noch zu früh, denn mit dieser Mannschaft ist die Landesliga einfach noch eine Nummer zu groß, denn das ist schon eine ganz andere Hausnummer, ob du Bezirksliga oder dann Landesliga spielst“, sagt Schmidhuber. Der erfahrene Trainer kennt auch die Schattenseiten des Erfolgs: „Das Umfeld und die Struktur müssen hier noch weiter wachsen, dass konnte ja so schnell gar nicht mitwachsen.“ Schmidhuber betont jedoch: „Das ist meine persönliche Meinung, wie der Verein darüber denkt oder es handhaben möchte im Erfolgsfall, ist eine andere Frage.“

Aufrufe: 027.10.2016, 09:00 Uhr
Thomas MühlbauerAutor