2024-04-25T14:35:39.956Z

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Foto: Stephan Pick
Foto: Stephan Pick

"In der vergangenen Saison war ich Stammspieler"

FuPa-Interview mit dem Comedian Matze Knop über Amateurfußball, die bevorstehende EM und die aktuellen Reaktionen auf den "Kult-Kaiser" vor dem Auftritt am 2. Dezember in Düsseldorf

Am kommenden Mittwoch, 2. Dezember, ist Comedian Matze Knop (41) mit seinem aktuellen Programm "Diagnose Dicke Hose" im Robert-Schumann-Saal zu Gast. Vor dem Auftritt spachen wir schon einmal mit ihm, über das Dasein als aktiver Amateurfußballer bei Rot-Weiß Horn, die kommende Europameisterschaft und über das, was die Fans in seinem Programm erwartet.

Matze, was darf man in Deinem aktuellen Programm "Diagnose Dicke Hose" von Dir erwarten? Und wir müssen das fragen: Wie viel Fußball wird es da geben?

Matze Knop Natürlich kommen wir um Fußball als Thema nicht herum, das erwarten die Leute auch einfach von mir. Die eine oder andere Parodie gibt es da auch, natürlich nicht immer mit Maske vorher, weil das bei einem Bühnenprogramm so gar nicht möglich ist. Den Kult-Kaiser werden wir aber natürlich schon "erscheinen lassen", will ich es mal nennen. Wenn er schon im Moment nicht so viel sagt: Bei mir sagt er was! Aber das Programm hat inzwischen sehr viele Facetten, es sind durchaus auch viele Frauen im Publikum. Da geht es auch um Autos, um Wladimir Putin, einfach um viele Menschen, die auf dicke Hose machen. Und wir reden auch über ADHS: Wenn bei uns früher jemand gezappelt hat, hieß das noch YMCA.

Ist es im Moment nach den Geschehnissen rund um die WM 2006 schwieriger, als Franz Beckenbauer auf die Bühne zu gehen?

Knop Nein, das Gefühl habe ich eigentlich nicht. Die Reaktionen des Publikums sind nach wie vor euphorisch, wenn ich als Kult-Kaiser auf die Bühne gehe.

Bei Dir gibt es ja diverse Parodien aus dem Fußball, wie etwa auch Jürgen Klopp oder Luca Toni in der Vergangenheit. Wie erarbeitest Du Dir eine solche Parodie?

Knop Zuerst ist da bei mir natürlich immer die Idee, in der Regel aus irgendeinem alltäglichen Impuls heraus. Dann starte ich im Regelfall über die Sprache, ich komme ja auch vom Radio. Danach folgen dann die Gespräche mit dem Maskenbildner, da gibt es viel zu überlegen, und das ist auch nicht immer ganz billig. Zwischen zwei und sechs Wochen dauert es dann, bis ich mit so einem Charakter dann auftreten kann.

Funktioniert das dann immer oder verwirfst Du auch schonmal eine Idee, an der Du gearbeitet hast?

Knop Verworfen wird da eigentlich nichts. Wenn mich das noch nicht überzeugt, arbeite ich so lange daran, bis ich zufrieden bin. Das ist dann schon auch mein persönlicher Ehrgeiz. Es gibt dabei natürlich Grenzen, gerade was die optische Darstellung anbetrifft. Wenn ich jetzt Montserrat Caballé darstellen wollte, wird es natürlich schwierig (lacht).

Fußball spielt bei Dir nicht nur auf der Bühne ein Rolle, Du bist ja auch nach wie vor selbst aktiv. Auf wie viele Einsätze bei Rot-Weiß Horn (Stadtteil von Erwitte, Anm. der Redaktion) kommst Du denn noch in einer Saison?

Knop In der vergangenen Saison war ich Stammspieler, da waren wir in der Kreisliga A sogar ziemlich erfolgreich. Ob das etwas miteinander zu tun hat, weiß ich nicht. Wir haben es jedenfalls sogar bis in ein Entscheidungsspiel um den Aufstieg geschafft. Blöderweise habe ich mir zwei Spiele vor dem Saisonende die Achillessehne gerissen. Deshalb habe ich seither nicht wieder gespielt, weil das schon heftig war und man sich dann vernünftig über Training wieder herantasten muss. Ich peile da aktuell die Rückrunde an.

Über das Ende der aktiven Laufbahn hast Du aber nicht nachgedacht?

Knop Auf gar keinen Fall. Wenn man etwas macht, muss es auch Ziele geben. Und man sollte das körperlich auch in der Kreisliga A auf keinen Fall unterschätzen. Ich spiele da ja nicht, weil mich irgendwer aus dem Fernsehen kennt, sondern weil wir da etwas erreichen wollen.

In der Tat bist Du ja seit Deiner frühen Jugend als Fußballer aktiv. Oft hört man in den Vereinen von den erfahreneren Spielern, dass die Geselligkeit und das Miteinander nicht mehr so ist, wie das noch vor 20 Jahren war. Empfindest Du das auch so?

Knop Nein, das sehe ich nicht unbedingt so. Das kann aber auch damit zusammenhängen, dass ich nun wirklich bei einem Dorfverein spiele. Da gibt es ein Sommerfest abwechselnd bei jemandem im Garten, eine Weihnachtsfeier und die obligatorische Mallorca-Fahrt wird immer direkt wieder gebucht, wenn wir gerade von dort zurück sind. Dann ist hier und da immer wieder ein Mannschaftsabend, das ist ehrlich gesagt so viel, dass ich mich oft frage, wie ich das noch unterbringen soll.

Das ist aber doch auch gerade das Schöne am Amateurfußball, oder? Gerade die Geselligkeit könnte doch der Schlüssel sein, eine Mannschaft auch ohne das große Geld zusammenzuhalten.

Knop Ja natürlich. Wir hatten da in der abgelaufenen Saison auch zwei Trainer, die sich wirklich darum gekümmert haben, dass dann soweit auch immer alle da waren. Generell ist ja das Schöne an der Kreisliga, dass man gewisse Gesichter auf dem Platz in regelmäßigen Abständen wieder sieht und sich dann darüber freuen kann. Und wenn sie nicht mehr auf dem Platz zu sehen sind, dann stehen die Jungs eben am Rand. Aber ganz ohne Geld wird es heute immer schwieriger, vor allem dann, wenn man auch nur ein wenig nach oben möchte.

Nachdem der Fußball jüngst für den Terror missbraucht wurde, gibt es ja massive Diskussionen um Großveranstaltungen jeglicher Art. Wie gehst Du damit um, wenn Du aktuell auf die Bühne gehst?

Knop In dem Moment, in dem ich auf die Bühne gehe, mache ich mir darüber ehrlich gesagt keine Gedanken. Mein Job ist es, den Leuten von oben Spaß und Freude zu vermitteln, und ich glaube nicht, dass das mit solchen Gedanken im Hinterkopf funktionieren würde.

Im Sommer steht die Europameisterschaft in Frankreich an. Gibt es schon etwas, dass Du uns im Hinblick darauf verraten kannst?

Knop Ich selbst fange immer schon ein Jahr vorher an, mir über so etwas so meine Gedanken zu machen. Aber ich habe in der Vergangenheit festgestellt, dass die Medien da in der Regel doch deutlich kurzfristiger planen, da passiert vor März im Prinzip wenig. Ich habe auf jeden Fall schon Ideen. Letztlich muss man dann sehen, ob man vielleicht einen Song macht oder anderen Ideen verstärkt nachgeht. Aber auch in das Programm fließen natürlich laufend aktuelle Dinge ein.

Tickets für den Auftritt in Düsseldorf und natürlich auch für andere Spielorte gibt es unter www.matzeknop.de.


Aufrufe: 027.11.2015, 08:03 Uhr
Sascha KöppenAutor