2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
Pat und Vater Ed Knobel fachsimpeln am Spielfeldrand. Das mögliche Mehr ward verpasst., Foto: ?Randow
Pat und Vater Ed Knobel fachsimpeln am Spielfeldrand. Das mögliche Mehr ward verpasst., Foto: ?Randow

In der Saison danach Lehrgeld gezahlt

Bezirksligist Heiligenhauser SV mit durchwachsener Spielzeit

Verlinkte Inhalte

Der Absteiger Heiligenhauser SV konnte nicht unverzüglich wieder zurück in die Landesliga aufsteigen und zahlte in der Saison danach Lehrgeld in der Bezirksliga. Denn insgesamt hat der HSV nach eigenen Einschätzungen eine sehr durchwachsene Saison gespielt. Der siebte Platz ist für das gesamte Umfeld absolut unbefriedigend.

Vor der Saison wurde der Trainer gefragt, was für ihn eine perfekte Saison bedeuten würde und Patrick Knobel antwortete, dass eine Saison mit dem Aufstieg am Ende perfekt wäre. Enttäuscht ist er nicht über den verpassten Nichtaufstieg, sondern viel mehr über die Entwicklung seiner Mannschaft. „Nicht nur das reine Ergebnis ist unbefriedigend, sondern auch, wie wir uns zeitweise präsentiert haben. Das ist absolut nicht zufriedenstellend”, so seine Analyse.

Dabei kam der HSV gut in die Saison, startete furios und wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Zehn Punkte aus den ersten vier Spielen ließen den HSV gleich für mehrere Wochen auf Platz eins stehen. Lobende Worte fand der Coach dabei für seine junge Mannschaft, der er guten Fußball bescheinigte. Lange Zeit durfte er sich an dem erfrischenden Offensiv-Spiel erfreuen. Doch dann ein erster Rückschlag bei der 0:8-Heimklatsche gegen SV Deutz 05.

Anschließend verlor der HSV seine Souveränität. Es folgten Licht und Schatten. So zeigte das Team nach dem Debakel eine Trotzreaktion und setzte sich mit 5:1 beim SV Westhoven-Ensen durch. Doch wieder nur eine Woche später verlor die Knobel-Elf 1:5 zu Hause gegen den FC Leverkusen. Insgesamt blieb es ein Auf und Ab. Nach guten Spielen gegen vermeintliche Aufstiegskonkurrenten folgten unerklärliche Niederlagen.

Ein Knackpunkt war die Verletzungsmisere in noch nicht dagewesenem Ausmaß. Knobel: „Dieses Mal haben uns die Verletzungen in der Breite erwischt. Ich kann keinen Schlüsselspieler nennen, der nicht ausgefallen ist. Vielmehr standen mir aus dem 22-Mann-Kader über Wochen nur sieben Feldspieler zur Verfügung”.

Das war in der Menge zu viel und konnte durch die Nachwuchs- und Ergänzungsspieler nicht kompensiert werden. So fiel der HSV oftmals in ein Loch, was sich spielerisch auswirkte, aber auch in den Ergebnissen. Zwar siegte der HSV manchmal knapp, doch spielerisch war es für Patrick Knobel selten befriedigend und so gut wie nie zufriedenstellend.

In der Rückrunde fassten Trainer und Mannschaft neuen Mut.Doch der erfrischende Fußball vom Saisonbeginn blieb aus. „Da haben viele Punkte zusammengewirkt, warum wir letztendlich nicht mehr so erfolgreich spielen konnten”, analysiert Knobel.

Als symptomatisch für die gesamte verkorkste Spielzeit sieht der HSV-Trainer das Auftreten seiner Mannschaft zum Saisonende bei der U23 des SV Bergisch Gladbach 09. „Dort haben wir dominant gespielt, verdient 2:0 geführt und bekommen in der 90. Minute den Ausgleich. Das spiegelte die unglücklich verlaufende Rückrunde wieder.”

Erfolge feierte der HSV im Kreispokal: „Das ist immer ein zweischneidiges Schwert, denn besonders in der Vorbereitung ist der Pokal eine hohe Belastung, man muss die Spiele nehmen, wie sie einem zugelost werden”, weiß Knobel. Doch wenn das Abenteuer Pokal dann so erfreulich endet wie in diesem Jahr, nimmt man diesen Aufwand immer gerne in Kauf. Besonders das Halbfinale bleibt unvergessen, als der Mittelrheinliga-Aufsteiger TV Herkenrath im Elfmeterschießen bezwungen wurde. „Das war unvergesslich und ein tolles Erlebnis vor einer Wahnsinnskulisse. Das Gleiche gilt natürlich für das Finale, denn Kreispokalsieger wird man nicht in jedem Jahr”, sagt Knobel freudig.

Nun tanken die Spieler im wohlverdienten Urlaub neue Kräfte für die zweite Bezirksligasaison, bevor Patrick Knobel am 7. Juli 2015 wieder zum Beginn der Vorbereitung bitten wird.

Aufrufe: 02.7.2015, 19:50 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Holger BieberAutor