In der Anfangsphase gleich mehrere ,,Riesen" vergeben

Auch wenn es hypothetisch ist, das Spiel hätte ganz anders laufen können. Abgesehen von einem Lattenknaller von Sava-Andre Mihajlovic (11.) lagen die Chancenvorteile in der Anfangsphase eindeutig auf Boizenburger Seite. Bei einem Kopfball-Tor von Daniel Kruse ging die Fahne hoch – abseits (10.). Jonas Swenson spielte nach schön vorgetragenem Angriff den einen Querpass zu viel (13.), der mit aufgerückte Ole Grams legte sich den Ball zu weit vor (17.). Einen weiteren Riesen hatte Kruse auf dem Fuß, der nach präzisem Pass von Illia Dreval auf das Gäste-Tor zulief, aber nur einen Kullerball zu Stande brachte (20.). Die Strafe für so viele ausgelassene Möglichkeiten folgte auf dem Fuß. Bei einer lang gezogenen Flanke hatte wohl niemand Ole Schuller auf dem Schirm. Der körperlich kleinste Spieler markierte mit überlegtem Kopfballaufsetzer das 0:1 (21.). In der Folge zeigte der GSC, warum sich die Mannschaft mit beeindruckender Serie auf dem zweiten Tabellenplatz etabliert hat. Das Spiel wurde leerbuchmäßig auseinandergezogen, immer wieder der freie Mann gesucht. Bei den nächsten Treffern half der Gegner allerdings kräftig mit. Den Toptorjäger der Liga so sträflich frei zum Abschluss kommen zu lassen, ist schon grob fahrlässig. Mihailovic nahm die Einladung dankend zu Saisontor Nummer 19 an (38.). Beim 3:0 zeichnete er sich als Vorbereiter aus. In seinen scharf in den Strafraum gezogenen Freistoß sprintete Linksverteidiger Marvin Bartelt und kam unbedrängt vor dem zu zögerlich agierenden Aufbau-Keeper Luca Tim Matthies zum Kopfball (42.).

Zu Beginn der zweiten Halbzeit reichten ein Abwurf von GSC-Schlussmann Florian Kirsch und ein langer Diagonalball, um Rico Keil mutterseelenallein gelassen in beste Schussposition zu bringen. Der netzte auch schon zum 15. Mal ein (52.) und ließ die Aufbau-Fans Schlimmes befürchten. Das Spiel schlief dann aber etwas ein. Bis der kurz zuvor eingewechselte Philipp Scheller aus der Distanz ein sehenswertes Wecksignal setzte – 5:0 (74.). Die Schlussminuten dürften dem Güstrower Trainer nicht gefallen haben. Seine Spieler fuhren sichtbar herunter, wirkten in der Defensive hektisch und unkonzentriert. Was sich im Ergebnis niederschlug. Illia Dreval traf nach Ablage von Frank Owe mit sattem Schuss (82.), und Dominic Schnabl markierte noch das 2:5 (85.). Er zeigte sich als Einziger gedankenschnell, als Grams einen Freistoß innen ans Lattenkreuz zirkelte.

SG Aufbau Boizenburg: Matthies – Schnabl, Grams, Behrend, Tall, Owe, Dreval, Mahnke (83. Stehr), Swenson (77. Ader), Gellert (63. Alisch), Kruse