In Alfter ist für die Borussia mehr möglich als dieses 2:2

Die Gastgeber wurden ein wenig überrascht, denn Freialdenhoven spielte mit einer hoch verteidigenden Mannschaft. Dadurch kamen die gefürchteten Stürmer des VfL, die immerhin seit Saisonbeginn von der Fußball-Legende Jürgen Kohler trainiert werden, nicht so recht zu ihrem Spiel. Das diktierten eindeutig die Borussen, denen ihr Trainer Winnie Hannes eine sehr gute erste Halbzeit bescheinigte.

So dauerte es nur bis zur 21. Minute, ehe Freialdenhoven zum ersten Mal jubeln konnte. Über die rechte Seite war Philip Simon durchgekommen und hatte in die Mitte zu Pascal Schneider gepasst. Der nahm den Ball direkt, traf ihn genau richtig und schoss die Kugel halbhoch zum 1:0 für Freialdenho-ven ein.

„Wir haben auch danach nur wenig zugelassen“, stellte Hannes hinterher mit Genugtuung fest. Aber die Borussen schafften auch keinen weiteren Treffer mehr, bis Schiedsrichter Martin Schieren zum Pausentee pfiff.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte der VfL erwartungsgemäß den Druck, was jedoch den Gästen die Möglichkeit zu Kontern eröffnete. Und ein solcher brachte dann das 2:0 für die Borussen. Einen Ballgewinn nutzte Admir Terzic zu einem Konter im Doppelpass mit Schneider. Der bekam den Ball wunderbar in den Lauf gespielt, behielt die Übersicht und passte zu Kevin Kruth, der das Leder mit der Brust aus ganz kurzer Distanz über die Torlinie drückte.

„Anstatt dann aber unsere Chancen weiter zu nutzen, haben wir viel zu eigensinnig gespielt“, schüttelte Hannes hinterher ein wenig den Kopf. Und das sollte sich letztlich auch rächen. Zunächst parierte Torhüter Stefan Kemmerling zweimal ausgezeichnet Schüsse der gastgebenden Stürmer (70., 72.), doch die wurden immer stärker. Nach einem Stellungsfehler traf Patrick Ilk zum Anschluss (68.), bevor Patrick Dietz eine erneute Unachtsamkeit in der Freialdenhovener Hintermannschaft nutzte und zum 2:2 traf (85.).

Aber selbst danach hatte die Borussia durchaus die Chance, doch noch alle Punkte mit heimzunehmen, als Schneider bei einem Konter allein vor dem Torhüter der Gastgeber auftauchte. Aber anstatt mit einem Querpass den freien Mitspieler zu bedienen, wollte der Stürmer es allein versuchen und scheiterte letztlich am Keeper.

„Beim VfL Alfter einen Punkt zu holen, ist gut“, betonte Trainer Winnie Hannes. Aber er ärgerte sich diesmal darüber, weil drei Punkte durchaus möglich gewesen wären.

„Nach unserem 2:0 haben wir die Partie aus der Hand gegeben. Das war nicht nötig und hat sich letztlich auch gerächt.“ Hannes beklagte allerdings auch, dass er nur zwei Auswechselspieler dabei gehabt hat und deshalb die eine oder andere personelle Alternative vermisste.

Freialdenhoven: Kemmerling, Wiersberg, Kreutzer, Terzic, Schneider, Simon (85. Nock), Kruth, Sambou, Kuhnke (75. Kraus), Ebisu, Szymczewski.