2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Christian Brandl (r.) steht nach einem Kreuzbandriss vor dem Comeback.  Archivfoto: Kahler
Christian Brandl (r.) steht nach einem Kreuzbandriss vor dem Comeback. Archivfoto: Kahler

In Abensberg bricht die Brandl-Ära an

Nach einer schwierigen Saison will der Bezirksligist mit dem Torjäger besser schlafen +++ Start erfolgt partout in Schierling.

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Ein Drehbuchautor würde eine Rüge wegen zu viel Kitsch abkriegen. Aber diese Geschichten schreibt das Leben und mithin auch der Fußball (und dort nicht nur Will Grigg): Nach fast zehn Jahren beim TV Schierling verlässt Torjäger Christian Brandl die Laabertaler und geht zum TSV Abensberg in die Bezirksliga. Und wo starten die Babonen am Freitag, 22.Juli, um 18.30 Uhr in die Saison? Genau, in Schierling beim Landesliga-Absteiger. ,,Wird Christian fit, wäre es die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte", weiß TSV-Abteilungsleiter Sebastian Kneitinger um die Brisanz. Die Partie ist das Eröffnungsspiel zur Bezirksliga West 2016/17.

Die Schierlinger Landesliga-Versicherung in Gestalt des Stürmers aus Kirchdorf ist weitergezogen nach Abensberg. Mit der Löschung der Polizze griff auch die Gewährleistung nicht mehr, die Laabertaler sind in die Bezirksliga durchgerauscht. Dort baut sich mit den Babonen ein starker Rivale auf. Im Lager der Babonen freut man sich nicht nur über den 28-jährigen Brandl, sondern auch zwei weitere Ex-Landesliga-Spieler: Keeper Michael Wehdanner (ebenfalls Schierling) sowie Franz Staller (SG Siegenburg/ Train, früher Schierling).

Auch kritische Stimmen

,,Die Personalie Brandl steht seit Bekanntwerden im Mittelpunkt. Erwartungsgemäß gab es viele positive, aber auch kritische Kommentare. Wir weichen mit Christian nicht von unserer Linie der eigenen Spieler ab. Wir haben alles gemeinsam besprochen und offen kommuniziert. Wir bleiben der TSV Abensberg", so Kneitinger.

Ein Grund, einen Spieler wie den Landesliga-Torjäger zu holen, sei, ,,dass wir nach der abgelaufenen Saison wieder mal ruhiger schlafen wollen". Zur vergangenen Spielzeit sagt auch Trainer Richard Ott: ,,Das letzte dreiviertel Jahr war voller Emotionen. Ich fand eine nervöse Situation vor. Mit neun Punkten aus neun Spielen steckte die Mannschaft tief hinten drin. Dass wir noch auf einem einstelligen Tabellenplatz landen würden, hätte ich mir nie träumen lassen."


Trennung von Peter Dobler ,,schwierigste Entscheidung"

Ott sprang im Oktober in die Bresche, als Abensberg den damaligen CoachPeter Dobler absetzte. ,,Nicht wegen der Ergebnisse, sondern wegen der Art und Weise und der Stimmung sahen wir uns gezwungen, einen neuen Impuls zu setzen", sagt Kneitinger zur ,,schwierigsten Entscheidung" der letzten Jahre. Die Spieler Bastian Schmiofski und Max Glamsch halfen zunächst aus, dann übernahm Ott und schuf eine Aufbruchsstimmung.

Nach Rang 15 in der Vorrunde stürmten die Babonen vor auf Platz fünf der Rückrunden-Tabelle. In der Summe ergab das Platz acht in der Bezirksliga. ,,Richard Ott passt wie die Faust aufs Auge zu Team und Verein. Auch der Mannschaft muss man ein großes Kompliment dafür aussprechen, wie sie seit 20. Januar für den Klassenerhalt geschuftet und Zusammenhalt gezeigt hat", betont der Abteilungsleiter. Die Winterzugänge Shkelzen Syla und Aycan Korkmaz hätten neuen Schwung in die Offensive gebracht. ,,Zudem Rang vier mit Abensberg II in der Kreisklasse und Platz zwei der dritten Garde in der Reserverunde können sich sehen lassen, täuschen aber über eine insgesamt turbulente Saison hinweg." Dieses letzte Jahr, ergänzt Ott, ,,wird mich in meiner Trainertätigkeit sicher weiterbringen".


Zwischen Platz 6 und 9 liegt das Ziel

Schon während der schwierigen Phase setzten sich Abteilung, Coach und Spieler zusammen und analysierten die Situation. ,,Wir waren uns einig, nicht noch einmal eine solche Saison erleben zu wollen", erklärt der Trainer. Schließlich fasste der TSV die namhaften Neuzugänge ins Auge. Mit Brandl, Wehdanner und Saller erfährt die Mannschaft nun ein Qualitätssteigerung. ,,Wir sehen uns deswegen aber nicht vorne dabei", so Kneitinger, ,,wir hoffen auf eine ruhigere Saison ohne dauerhaften Abstiegskampf und würden uns gerne zwischen Platz 6 und 9 einreihen. Wichtig wäre auch eine Verbesserung in der Spielidee." Jedenfalls freue man sich auf die Saison mit fünf Kelheimer Bezirksligisten."

Trainer Ott mag sich zur Zielsetzung noch nicht konkret äußern. ,,Das Trio Geiselhöring, Ergolding und Velden steht für mich auf der Liste der Meisterkandidaten ganz oben. Die anderen Teams sehe ich in etwa auf Augenhöhe." Am Montag beginnt die Vorbereitung, Christian Brandl wird nach seinem Kreuzbandriss erst später einsteigen. Bis 22. Juli will er fit sein: für den Auftritt des Ex-Schierlingers mit Abensberg in Schierling.

Aufrufe: 022.6.2016, 20:00 Uhr
Martin RutrechtAutor