2024-04-25T08:06:26.759Z

Interview
Das RWO-Team imponierte Schäfer. F: Boor
Das RWO-Team imponierte Schäfer. F: Boor

,,Imponiert hat mir die Mannschaft"

RWO Alzeys Sportlicher Leiter Hans-Karl Schäfer erwartet eine ,,ganz interessante neue Saison"

Alzey. RWO Alzey hat trotz zwischenzeitlicher Abstiegssorgen am Ende die Kurve bekommen und die Saison in der Fußball-Landesliga auf Platz sechs beendet. Ein besseres Resultat wurde zuhause verspielt, wo sich die Elf um Kapitän Kevin Boos verdammt schwertat. Woran das lag und wo in der neuen Runde der Hebel angesetzt werden soll, reflektiert RWO Alzeys langjähriger Sportlicher Leiter Hans-Karl Schäfer im Interview.

Herr Schäfer, sind Sie froh, dass die Saison endlich vorbei ist?

Vor drei Monaten hätte ich mit ja geantwortet. Nun könnte die Saison aber gerne noch drei Monate weitergehen, nach unserer jüngsten Erfolgsserie.

Wie kam es zu dem Wandel, dass sich RWO Alzey von der drittschlechtesten Hinrundenmannschaft zum zweitbesten Rückrunden-Team der Liga entwickelte? Zufall?

Ich glaube nicht, dass eine solche Entwicklung auf Zufällen basiert. Manchmal hat man im Sport halt einen Superlauf und manchmal einen Gegenlauf. Anfang der Runde waren wir die ersten drei, vier Spiele gut gestartet. Dann sind wir in den Gegenlauf geraten, aus dem wir bis zur Winterpause nicht mehr rausgekommen sind. Und in diesem Jahr lief es dann wieder.

Der Abstieg drohte. Welche Bedeutung hätte es für RWO Alzey gehabt, wenn es tatsächlich in die Bezirksliga runter gegangen wäre?

Vielleicht dieselbe wie der Bundesliga-Abstieg des VfB Stuttgart. Es ist schwierig, einen Abstieg zu verhindern, aber noch schwieriger, den Wiederaufstieg zu planen. Noch haben wir, ohne dass es hochmütig klingen soll, als ranghöchster Klub in der Region ein Alleinstellungsmerkmal, das die Arbeit manchmal erleichtert.

Wird es nächste Saison wieder so eng?

Zunächst nehme ich mal an, dass die Klasse vom Niveau her stärker wird, als sie in dieser nun ausklingenden Runde war. Die Absteiger aus der Verbandsliga, lassen wir mal dahingestellt, wie viele es am Ende sind, kommen ja alle in die Landesliga Ost. Deshalb gilt es, von Beginn an konzentriert zu Werke zu gehen. Und zu versuchen, unsere Heimresultate den sehr guten Auswärtsergebnissen anzupassen. Dann könnte es eine ganz interessante Runde werden ...

In der Auswärtsbilanz war RWO Alzey in dieser Saison die zweitbeste Mannschaft der Liga. Zuhause wurden dagegen nur 14 Punkte geholt - wie kommt es zu diesem Heimkomplex? Beängstigt er Sie?

Nein. Wir haben ja auch daheim einige Spiele unentschieden gestaltet. Dass es seltener zum Sieg reichte, lag mit an unserer Spielanlage. Für unsere schnellen Spieler Vllaznim Dautaj und Björn Grimm war es auswärts angenehmer, weil sie mehr Platz hatten. Der Gastgeber musste das Spiel machen, was uns entgegenkam. Wir müssen in der bevorstehenden Saison daheim geduldiger werden. Wenn es nach 60 Minuten noch 0:0 steht, dürfen wir nicht den Faden verlieren und ins offene Messer laufen.

In den jüngsten Heimspielen gegen TuS Altleiningen und die TSG Hechtsheim schien das schon beherzigt worden zu sein ...

Ja, vor allem haben wir in der Rückrunde gelernt, nicht den Kopf zu verlieren, wenn wir in Rückstand geraten sind.

Mit den Offensivkräften Brian Emmerich und Manuel Helmlinger sowie dem Defensivstrategen Marcel Milenkovic und dem jungen Torhüter Maik Eisenreich stehen inzwischen vier Neuverpflichtungen fest. Kommen weitere dazu?

Das kommt drauf an, was der Markt hergibt.

Wer hat Ihnen in der zurückliegenden Saison am meisten imponiert?

Im zweiten Saison-Halbjahr hat mir vor allem die Mannschaft imponiert, die Art und Weise, wie sie aufgetreten ist und die Art und Weise des Miteinanders.

Kurzer Themenwechsel: In Alzey wird sich gefragt, was mit RWO passiert, wenn Sie sich nicht mehr so engagieren ...

... dann kommt jemand anderes. Niemand ist unersetzbar. Letztlich ist es bei RWO Alzey so, wie bei allen anderen Vereinen auch. Wir hätten nichts dagegen, wenn sich noch zwei, drei Leute mehr einbrächten. Das wünsche ich uns, aber auch jedem anderen Klub.



Aufrufe: 029.5.2016, 15:30 Uhr
Claus RosenbergAutor