2024-05-08T14:46:11.570Z

Transfers

"Im Zentrum kann man das Spiel am besten lenken!"

Student Niklas Möhrlein wechselte vom FC Eintracht Bamberg zum FC Carl Zeiss Jena

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Der Pass liegt schon in Jena, aber gespielt hat Niklas Möhrlein noch nicht. "Ich werde erst ab Oktober eingreifen", sagt der 20-jährige. Im FuPa-Interview erklärt der Mittelfeldspieler aus Oberfranken, warum er erst mitten in der Saison eingreifen kann, wie es ihn zum FC Carl Zeiss Jena zog und wie seine Zeit beim FC Eintracht Bamberg war.

Gegen den FSV Barleben holte die Mannschaft von Stefan Treitl den ersten Dreier in der thüringischen Oberliga Süd. Ein wichtiger Sieg für den FC Carl Zeiss Jena 2 nach der Auftaktpleite zu Hause gegen den FC International Leipzig. Vier Spiele noch, dann will auch Niklas Möhrlein eingreifen: "Mein Pass ist zwar schon in Jena, aber aktuell arbeite ich in den Semesterferien in meiner oberfränkischen Heimat bei Bosch in Bamberg."

Aus Eggolsheim im Landkreis Forchheim pendelte der heute 20-Jährige in seiner Jugendzeit zwischen dem Baiersdorfer SV und dem FC Eintracht Bamberg. Der begeisterte Sportler, der als Sohn der Eggolsheimer Basketball-Legende "Kunner" Möhrlein bis zur abgelaufenen Saison Fußball und Basketball gespielt hatte, entschloss sich zu einem Sportmanagement-Studium an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Zur Zeit der Einschreibung spielte er aber noch in Bamberg beim FC Eintracht, dem er aus der Jugend entwuchs.

"Es war eine super Zeit in Bamberg", erinnert sich Möhrlein an sein Engagement bei den Domstädtern. Mit der Zweiten Mannschaft des FC Eintracht Bamberg feierte er den Aufstieg in die Kreisliga: "Die Stimmung war bombig!" Zu den Krisen kann er wenig sagen, denn zum ehemaligen FC-Vorsitzenden Matthias Zeck hätten sie als Jugendspieler keinen Kontakt gehabt. Anders verhielt es sich mit dessen Nachfolger Jörg Schmalfuß: "Er war immer offen und ehrlich zu uns."

Mit Beginn des Studiums pendelte Niklas Möhrlein zwischen seinem Studienort Jena und seinem Fußball-Verein in Bamberg. Das sollte kein Zustand von Dauer sein: "Ich wollte auf Landes- oder Bayernliga-Niveau spielen", sagt Möhrlein, "das traue ich mir zu". Seine Wahl fiel auf die Oberligisten SV Schott Jena oder die U21 des FC Carl Zeiss Jena. "Ich hatte mir die Nummer vom Trainer der Zweiten Mannschaft von Carl Zeiss besorgt und gefragt, ob ich zu einem Probetraining kommen dürfte." Der FC Carl Zeiss deswegen, weil Möhrlein es "cool" fand, wenn er es bei so einem Traditionsverein (dreifacher DDR-Meister, Einzug in das Finale im Europapokal der Pokalsieger), dessen Erste in der Regionalliga Nordost beheimatet ist, schaffen würde.

Er trainierte ein paar Monate mit - und siehe da: Der Student im dritten Semester hat sein Ticket für die Oberliga (Fünfte Liga) gezogen. Die Vorbereitung zur neuen Saison 2016/17 hat er schweißtreibend absolviert: "Wir trainierten oft zwei Mal am Tag - fast täglich!" Das war auch für den Sport-Fan viel: "Ich habe noch nie so viel trainiert!" Mit seinem Coach Stefan Treitl ist es abgesprochen, dass er bis Oktober ausfällt und sein Konto mit einem Ferienjob in seiner Heimat aufbessert: "Der Trainer hat gesagt, ab Oktober plant er mich mit ein!" Möhrlein weiß, dass es ein blöde Situation sei. Und er weiß auch, dass er dann in eine eingespielte Mannschaft kommen wird: "Da muss ich richtig ranklotzen!" Denn er will nichts Geringeres, als das Spiel steuern: "Auf der Sechs, Acht oder Zehn spiele ich am liebsten, weil man da das Spiel am besten lenken kann." Vielleicht hilft ihm dabei dann sein kommendes Nebenfach Psychologie.

Aufrufe: 016.8.2016, 12:17 Uhr
Christian DotterweichAutor