2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Burak Coban (rechts) strotzt derzeit vor Selbstbewusstsein- das konnte man von seinen Ulmer Teamkollegen gegen den VfR Mannheim nicht sagen. Foto: Volkmar Könneke
Burak Coban (rechts) strotzt derzeit vor Selbstbewusstsein- das konnte man von seinen Ulmer Teamkollegen gegen den VfR Mannheim nicht sagen. Foto: Volkmar Könneke
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Im Video: SSV Ulm besiegt den VfR Mannheim

Spatzen wollen ihre Flügel stärken: Lehre aus müdem 1:0 gegen Mannheim +++ Schwere Verletzung bei Ludmann

Das glückliche 1:0 gegen Schlusslicht VfR Mannheim gibt dem SSV Ulm 1846 Fußball wichtige Hinweise für die neue Runde. Vor allem über die Außenpositionen muss der Oberligist gefährlicher werden. Mit Video.

Acht Spiele in Folge ist der SSV Ulm 1846 Fußball gegen den VfR Mannheim ungeschlagen, sieben Siege und ein Remis sind eine stolze Bilanz - auf dem Papier.

Auf dem Rasen sah dies in dieser Spielzeit alles andere als souverän aus. Die beiden 1:0-Erfolge gegen das abgeschlagene Schlusslicht kamen denkbar glücklich zustande. In der Hinrunde hatten die Mannheimer einen Elfmeter quasi dreifach vergeben - den Strafstoß und den ersten Nachschuss wehrte Ulms Torhüter Holger Betz ab, der zweite Nachschuss ging an den Pfosten, ehe Denis Werner beim unmittelbar darauf folgenden Konter den Siegtreffer der Spatzen erzielte. Am Samstag im Donaustadion mühten sich die Gastgeber 89 Minuten lang vergeblich, ehe der aufgerückte Benjamin Sturm den Ball nach einem abgeprallten Freistoß ins Netz bugsierte. Es war bereits das zweite Mal, dass der Innenverteidiger dem SSV 46 Punkte rettete. Im Heimspiel gegen den SC Pfullendorf erzielte er in der fünften Minute der Nachspielzeit das 2:2.

Trainer Stephan Baierl war nach dem 14. Saisonsieg spürbar angefressen. "Teilweise desolat" nannte er die Leistung seiner Schützlinge, einige seien "total neben sich" gestanden.

Angesprochen fühlen durften sich in erster Linie die Außenbahnspieler. Auf der linken Seite kamen von Manuel Hegen und Elias Weichler kaum Impulse, der im rechten Mittelfeld spielende Denis Werner wirkte im Spiel eins nach seiner Suspendierung übermotiviert: er verhaspelte sich allzu oft. Pech war natürlich, dass Rechtsverteidiger Johannes Ludmann (siehe Info) früh ausfiel. Olcay Kücük kam für ihn in die Partie, Stefan Hess rückte auf rechts, wo er Ludmann nicht adäquat ersetzen konnte. Antonio Pangallo merkte man die fehlende Spielpraxis an.

"Wir dürfen in der neuen Saison nicht mehr so leicht ausrechenbar sein", fordert Baierl. In der laufenden Runde verlässt sich der SSV 46 allzu gerne auf die Treffer von Bastian Heidecker (15 Saisontore), David Braig (10) und - wie im Samstag - auf Standardsituationen. "Wir müssen über außen gefährlicher werden", verlangt der Trainer.

Als Rechtsverteidiger möchte Baierl in den nächsten Tagen Markus Hain von den A-Junioren im Training testen. Bei Mario Laubmeier, der für die Position in Frage käme, stehen die Zeichen auf Trennung. Nach dem Weggang von Max Bachl-Staudinger plant Baierl mit Pangallo und Neuzugang Marco Hahn im defensiven Mittelfeld. Vordringlich ist momentan die Verlängerung der Verträge von Heidecker und Sturm. Bei beiden sind die Spatzen optimistisch, dass es klappt. Auch Robert Henning soll bleiben. Bereits verlängert wurde mit Hess, Weichler, Gelb-Rot-Sünder Kücük und Burak Coban. Der war am Samstag mit Holger Betz stärkster Spatz. Coban strotzt derzeit vor Selbstbewusstsein. "Wie Arjen Robben" sei er in der Schlussphase von außen in die Mitte gedrängt.

Das nächste Mal beweisen können sich Coban und Co. erst wieder am Dienstag, 27. April. Die Auswärtsbegegnung bei den Stuttgarter Kickers II wurde vom Verband um zwei Tage nach hinten verlegt.


157. Begegnung wird Ludmann zum Verhängnis

Schultereckgelenkssprengung Der Verdacht hat sich bewahrheitet. Verteidiger Johannes Ludmann hat sich in der dritten Minute der Partie gegen den VfR Mannheim eine Schultereckgelenkssprengung zugezogen. Diese Diagnose wurde im Bundeswehrkrankenhaus bestätigt. Der 24-Jährige wird bereits heute operiert und muss zehn bis zwölf Wochen pausieren. Damit ist die Saison für Ludmann gelaufen.

Dauerläufer Seit Ludmann im Sommer 2010 zum SSV Ulm 1846 Fußball gekommen war, hat er kaum eine Begegnung versäumt. Letztmals fehlte er im November 2011, seither war er in allen 112 Punktspielen der Spatzen dabei. Insgesamt bestritt er 157 Oberliga- und Regionalliga-Begegnungen für die Ulmer. Mit Beginn der nächsten Saison wechselt Ludmann wie berichtet zum Regionalligisten FV Illertissen.

Aufrufe: 019.4.2015, 18:16 Uhr
GEROLD KNEHR | SWPAutor