2024-03-27T14:08:28.225Z

Kommentar

"Im Nachfassen!"- die neue FuPa-Rubrik

Heute: Die verrückten Aufholjagden der Gruppenligisten Kinzenbach und TuBa

Tabellen, Torschützenliste, Spielberichte - all dies findet man auf den diversesten Portalen! Doch neben der "Elf der Woche" und der kürzlich etablierten "Mannschaft der Woche" bietet FuPa jetzt eine weitere neue Rubrik - "Im Nachfassen!"! Diese wird in unregelmäßigen Abständen erscheinen und beleuchtet kuriose Geschehnisse und Besonderheiten des vergangenen Spieltages - sei es in der Gruppenliga Gießen/Marburg, der Kreisoberliga Gießen oder der Kreisliga A Gießen!

Zur Premiere haben wir uns für zwei unglaubiche Aufholjadgen entschieden. Die Gruppenligisten SG Kinzenbach und TuBa Pohlheim lagen in ihren Spielen jeweils mit drei Treffern in Rückstand, beide nach 81 Minuten immer noch mit zwei Toren - und dennoch verließen beide nicht als Verlierer den Platz! Ein würdiger Einstieg in unsere neue Rubrik!

Ademi und Williams spielen Jo-jo mit Kinzenbach
"Das war schon vogelwild, was wir vor allem in der ersten Halbzeit gespielt haben", so Kinzenbachs Teammanager Felix Henkelmann. "Marburg hatte sich hervorragend auf uns eingestellt, und wir sind ins offene Messer gerannt!" Meilenweit offen muss dieses Messer gewesen sein, denn nach 42 Minuten lag der Tabellendritte bereits mit 1:4 im Hintertreffen. Alban Ademi und Del Angelo Williams waren überhaupt nicht in den Griff zu bekommen von Kinzenbachs Hintermannschaft.
Und bis zur zur 78.Minute, Spielstand 2:5, sah es auch nicht so aus, als könne Kinzenbach das Spiel noch drehen!

Lukas und das Tor des Pandera
Erst Lukas Panderas Treffer "aus dem Nichts" brachte dieses Spiel nochmal zum Kippen. "Dieses Tor hat uns nochmal Flügel verliehen. Marburg war stehend k.o.!" Nach Marvin Rühls Abstauber zum 4:5 (83.) kroch zudem die Angst in die Marburger Köpfe. So dicht stand man vor einem unerwarteten Erfolg im Abstiegskampf und jetzt drohte man doch noch alles zu verspielen! Und wenn die Angst erst den Kopf und dann die Beine erreicht, ist es meistens zu spät: Tommy Rieds Ausgleichtreffer in Minute 87 fiel fast schon folgerichtig, und wenn das Spiel nur ein bis zwei Minütchen länger gegangen wäre, der Gast hätte die Partie sicherlich noch gewonnen!
So stand unter dem Strich ein nervenaufreibendes 5:5, dass jeden ein wenig und keinen ganz zufriedenstellte.
Wer allerdings geglaubt hatte, dieses Spiel wäre das Highlight des Spieltages gewesen, der hatte die Rechnung ohne Trohe/Alten-Buseck und vor allem ohne TuBa Pohlheim gemacht! Was sich am Sonntagmittag auf dem Holzheimer Rasenplatz abspielte, toppte alles.

"Es ist vorbei...jetzt schaffens wirs...bumm...das wars!"
Selbst ein alter Hase wie TuBas Trainer Niko Semlitsch war Tage später noch baff: "Ich habe ja schon viel erlebt in meiner Karriere, aber ein solches Spiel war glaube ich nicht dabei! Aber bei meiner Mannschaft muss ich ja mittlerweile auf alles gefasst sein!"
Die im Abstiegskampf recht abgeschlagene SG Trohe/Alt.Buseck lieferte über 60, 70 Minuten eine erstklassige Partie und schlug gegen den seit Wochen stark aufspielenden Gastgeber eiskalt zu. Dabei war es ausgerechnet der in der Winterpause von TuBa nach Trohe gewechselte Risko Bulut, der seinen ehemaligen Mannschaftskameraden reichlich einschenkte und mit seinem dritten Tagestreffer zum 1:4 nach 67 Minuten alle Pohlheimer Hoffnungen zunichte machte-so schien es.
Doch ab jetzt nahm das Spiel erst richtig Fahrt auf. Nur eine Minute später verkürzte Paul Bulach auf 2:4 und als Routinier Efrim Kücükkaplan-passend zu diesem irren Spiel- eine Ecke direkt verwandeln konnte, schien Pohlheim die Partie drehen zu können. "Nach dem 1:4 dachte ich, es ist vorbei! Und als wir das 3:4 erzielt hatten, dachte ich, jetzt können wirs schaffen!, so Trainer Semlitsch zur Achterbahn der Gefühle in diesen Spielminuten. "Wir warn drauf und dran und dann bumm..3:5!"
Für das "bumm" war Trohes Jens Rasch verantwortlich, der nach 77 Minuten doch die Weichen auf Auswärtssieg zu stellen schien.
Doch Pohlheim kämpfte vorbildlich weiter, während den Gästen die Kräfte zu schwinden schienen. Kevin Rennerts traumhaftes Freistoßtor nach 81 Minuten war der endgültige Startschuss zur Schlussoffensive Pohlheims. Trohe hing in den Seilen und konnte keine Entlastungsangriffe mehr setzen. Nach 86 Minuten brach das Bollwerk in sich zusammen, als Anton Krasnic per Kopf der Ausgleich zum 5:5 gelang.

"Keine fünf Tore hat der in seinem Leben geschossen!"
In der Schlussphase drängte Pohlheim auf den Sieg, ohne allerdings noch Torchancen zu kreieren...bis zur letzten Minute der Nachspielzeit! Trainer Semlitsch beschrieb die Situation wie folgt: "Ausgerechnet der Hedro Masso. Der hat in seiner ganzen Karriere keine fünf Tore geschossen, ausgerechnet DEM fällt der Ball auf den Schlappen! Und dann trifft er ihn nicht mal richtig! Aber irgendwie ging er rein! Und das wars! Es wurde nicht mal mehr angepfiffen! Wahnsinn!" 6:5-der Pohlheimer Sieg, mit dem keiner mehr rechnen konnte, war unter Dach und Fach!


Zwei verrückte Spiele, die einmal mehr beweisen, wie nah Freud`und Leid doch zusammenliegen, aber auch, dass Fußball einfach ein geiler Sport ist.
Gabs es Kuriositäten, Besonderheiten beim Spiel ihres Vereins- sei es ein Hund, der den Schiedsrichter jagt oder ein Ball, der in der vereinseigenen Würstchenbude landete? Nicht immer müssen wie oben nur hochdramatische Spiele der Anlass sein.Schreiben sie uns unter der Adresse mannschaft-der-woche@email.de, die auch für die neue Rubrik Ihre Anlaufstelle ist. Und vielleicht findet sich ihre Geschichte in einem unserer nächsten "Im Nachfassen!"-Berichte wieder!

BildQuelle: © Paulwip/ PIXELIO/ www.pixelio.de


Aufrufe: 017.4.2014, 00:01 Uhr
Marc SteinertAutor