2024-05-02T16:12:49.858Z

Pokal
Trifft mit Gutenzell im Bezirkspokalfinale auf den SV Alberweiler: VfB-Spielertrainer Philipp Birk-Braun. Volker Strohmaier
Trifft mit Gutenzell im Bezirkspokalfinale auf den SV Alberweiler: VfB-Spielertrainer Philipp Birk-Braun. Volker Strohmaier
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Im Endspiel gibt es keinen Favoriten

Alberweiler und Gutenzell kennen sich aus der Liga

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Schönebürg / sz - Im Endspiel um den Bezirkspokal stehen sich am Donnerstag, 4. Juni (Fronleichnam), um 17 Uhr in Schönebürg die beiden Bezirksligisten SV Alberweiler und der VfB Gutenzell gegenüber.

Vor dem DFB-Pokalfinale zwischen Wolfsburg und Dortmund wurden Geheimtrainingseinheiten und Gottesdienste abgehalten. Ganz so tiefgründig und verbissen gehen die beiden Kontrahenten des Bezirkspokalendspiels aber nicht in die Partie. Über Finalerfahrung verfügen sowohl der SV Alberweiler, der 2013 den Pokal gewann, und noch viel mehr der VfB Gutenzell, der zuletzt 2012 den Vereinsnamen in die Trophäe eingravieren durfte.

Die Trainer der beiden Finalisten, Günter "Gonzo" Riedmüller vom SVA und Philipp Birk-Braun vom VfB, sind sich grundsätzlich einig: Ein Pokalfinale ist auch im Amateurbereich kein alltägliches Spiel. Das Endspiel soll der schmackhafte Nachtisch einer langen Saison werden. Anders als beim 0:0 im direkten Vergleich in der Bezirksliga vor einigen Tagen wird es nun definitiv einen Sieger geben. Beide wollen den Pott unbedingt zumindest für ein Jahr in der Vereinsvitrine aufstellen.

Der SV Alberweiler hat im Saisonendspurt gleich zwei heiße Eisen im Feuer. Neben dem Pokalendspiel hat der Bezirksliga-Neuling auch noch theoretische Chancen auf den Aufstiegsrelegationsplatz. Den Fokus legt man bei den Grün-Weißen aber eindeutig auf das Endspiel. Ein Großteil der Spieler stand schon beim letzten Pokalsieg 2013 auf dem Feld. Mit dabei war seinerzeit auch Daniel Grimm, stellvertretender Abteilungsleiter des SVA und aktiver Spieler. "Wir wissen, dass Gutenzell eine 100-Prozent-Quote in den Endspielen hat, die haben wir aber auch. Der Tabellenstand ist nicht ausschlaggebend, alles ist offen. Wir wollen zum Abschied von Günter Riedmüller den Pott."

Rückendeckung erhofft er sich wie immer von der großen SVA-Anhängerschar, die zahlreich in weiß-grüner Montur mit Hupen und Fahnen und einem Fanbus anreisen wird. Für SVA-Coach Günter Riedmüller ist das Finale voraussichtlich das vorletzte Spiel mit dem SVA. Der 43-Jährige stand als Spielertrainer mit dem Team des Endspielgastgebers, dem SC Schönebürg, 2006 im Finale, unterlag dort aber dem damaligen Bezirksligisten FV Biberach. Im Endspiel erwartet er eine große Zuschauerkulisse und eine offene Partie. "Das wird eine interessante Kiste. Der VfB hat beim 0:0 am letzten Sonntag noch nicht alles gezeigt", so Riedmüller. "Im Vorrundenspiel haben wir erst in der 92. Minute gewonnen. Vielleicht brauchen wir wieder viel Geduld und gute Nerven." Bis auf den am Knie verletzten Oleg Reiter kann er auf sein komplettes Personal zurückgreifen.

Der VfB Gutenzell verfügt über geballte Endspielerfahrung. Insgesamt acht Mal standen die Rot-Schwarzen im Finale, immer hieß der Sieger auch Gutenzell. Wenn es nach dem VfB-Abteilungsleiter Bernd Bär geht, soll das ungeschriebene Gesetz der Unbesiegbarkeit in Pokalendspielen auch beim neunten Anlauf Bestand haben. Er selbst konnte bei drei Pokalsiegen als Aktiver mitfeiern. "Bei uns durfte fast jeder Trainer einmal den Pokal holen. Das wünschen wir auch unserem jetzigen. Die Partie könnte aber sehr eng werden, die Chancen stehen 50:50", sagt Bär. Als gutes Pflaster sieht der sportliche Chef des VfB den Austragungsort Schönebürg an. Dort gelang der vorletzte Pokalsieg gegen Achstetten.

Der 27-jährige VfB-Spielertrainer Philipp Birk-Braun hat auf Bezirksebene noch keine Pokalendspiel-Erfahrung, wohl aber auf Verbandsebene. Mit dem FV Illertissen stand er im WFV-Pokalendspiel gegen den VfR Aalen. Für das Finale sieht er seinen VfB gut gerüstet, weiß aber auch um die Stärken des Gegners. "Wir hatten in den letzten Wochen eine deutlich ansteigende Form. Wir spielen gegen einen taktisch sehr cleveren Gegner, der nur schwer zu besiegen ist", so Birk-Braun. "Wir versuchen und geben alles und wollen den Pokal nach Gutenzell holen." Im Endspiel kann der VfB-Spielmacher personell vermutlich bis auf den lange Zeit verletzten Stefan Reich aus dem Vollen schöpfen und hofft auf regen Zuspruch und Unterstützung der VfB-Fangemeinde.

Der Sieger ist automatisch für die WFV-Pokalrunde qualifiziert. Steht es nach 90 Minuten unentschieden, dann wird die Partie um 2x15 Minuten verlängert. Steht auch dann noch kein Sieger fest, wird das Endspiel im Elfmeterschießen entschieden. Geleitet wird die Partie vom Gespann Jan Wenzel, Svenja Neugebauer und Lars Hagenlocher von der Schiedsrichtergruppe Friedrichshafen.

Im Vorspiel des Männerfinals zwischen dem SV Alberweiler und dem VfB Gutenzell ermitteln im Endspiel die A-Junioren des Leistungsstaffel-Dritten SGM Stafflangen und der SV Burgrieden als Meister der Bezirksstaffel den Bezirkspokalgewinner (Anstoß: 14 Uhr).

Aufrufe: 02.6.2015, 21:35 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Gerhard KirchenmaierAutor