Jetzt hat es auch Lucas Musculus geschafft. Der Stürmer des Regionalligisten Bonner SC setzte sich gegen die Bad Honnefer Vielseitigkeitsreiterin Anaïs Neumann und den Beueler Badmintonspieler Erik Meijs durch, die die Plätze zwei und drei belegten. Für Musculus war es im dritten Anlauf der erste Wahlerfolg. Zweimal fehlten dem BSC-Angreifer nur wenige Stimmen – einmal gegen den Handballer René Lönenbach und dann gegen die Mittelstrecklerin Konstanze Klosterhalfen.
„Schön, dass es diesmal geklappt hat“, sagte Musculus, nachdem ihm die frohe Kunde zu Ohren gekommen war. „Schließlich weiß ich, wie schwer es ist, sich gegen die anderen sehr guten und sehr erfolgreichen Sportler durchzusetzen.“ Die Wahl des BSC-Stürmers kommt nicht von ungefähr. Zwölf Tore erzielte der 25-Jährige in bislang 13 Spielen für den BSC. Eine fast schon sensationelle Quote, die den gebürtigen Bergisch Gladbacher an die Spitze der Torjägerliste in der vierthöchsten Liga katapultierte. Damit hat der Stürmer wesentlichen Anteil an der bisherigen Punkteausbeute des Aufsteigers von 17 Zählern.
„Die Wahl der GA-Leser ist auch eine Wahl für den BSC“, meint deshalb der Sportler des Monats September. Nur im letzten Spiel, das die Bonner am Samstag nach erstmals enttäuschender Leistung gegen die TSG Sprockhövel mit 0:2 verloren, ging Musculus vor dem gegnerischen Tor leer aus. Auf die Frage, warum seine Sturmspitze, die in der abgelaufenen Spielzeit in der Mittelrheinliga 14 Mal erfolgreich war, nun vor dem gegnerischen Gehäuse regelrecht explodiert, hat BSC-Trainer Daniel Zillken eine einfache Antwort. „Er hat sich für diese Spielzeit sehr viel vorgenommen – und das in die Tat umsetzen können. Seine Ausdauerwerte sind spitze. Aber wie bei allem im Fußball, ist das gesamte Team mitverantwortlich, das ihm die Bälle auflegt“, ergänzt der BSC-Coach.
Für Musculus liegt es auch an der Liga. „Im Vergleich zur letzten Saison stehen die Gegner nicht so tief. Dadurch ergeben sich für mich mehr Räume.“ Nach einem Dutzend Tore möchte der Mittelstürmer sein Trefferkonto gerne weiter aufstocken. „So um die 20 Tore wären nicht schlecht“, sagt der 25-Jährige, der im elterlichen Betrieb im Bereich Markisen, Sonnenschutz und Gartenmöbel in Bergisch Gladbach arbeitet.
Das Thema Profifußball ist für Musculus dennoch nicht ganz vom Tisch. Auch wenn er sich nach eigenem Bekunden beim BONNER SC „sauwohl“ fühlt. Einmal kam der damals 18-Jährige 2009 in der 2. Bundesliga bereits für die TuS Koblenz zum Einsatz, nachdem er zuvor in der A-Jugend-Bundesliga für den 1. FC Köln gespielt hatte. „Man weiß nie, was kommt. Mit vielen Toren in der Regionalliga werde ich jedenfalls nicht uninteressanter.“