Die "Gäste" aus dem Hildener Süden haben mit 37 Punkten, die Rang zehn und einen Nichtabstiegsplatz bedeuten, die um einen Zähler bessere Ausgangsposition. Obwohl der SV Nord in der Rückrunde stolze 27 Punkte sammelte, steht immer noch der erste Abstiegsplatz (12.) zu Buche.
Aber nicht nur diese Partie wird über den Ligaerhalt entscheiden. Die Begegnungen Büderich (13. - 36 Punkte) gegen Eller 04, RW Lintorf gegen SV Hösel (11. - 37), Reusrath - Agon 08 (14. - 35) und auch Berghausen (9. - 38) - SW 06 Düsseldorf sind nicht minder brisant. Grundsätzlich kämpfen sechs Klubs gegen die drei noch offenen Abstiegsplätze (12 - 14). BV 04 Düsseldorf, Lintorf und der nach dem 5. Spieltag nicht mehr angetretene TuSpo Richrath planen dagegen schon für die Kreisliga A.
Beide Trainer, Thomas Knüfermann (SV Nord) und Bartek Pawliczek (SpVg. 05/06), haben ihre Teams akribisch auf das Spiel des Jahres vorbereitet. Dazu zählte auch die Übungseinheit am Fronleichnam-Feiertag. "In der Vorbereitung auf die Partie haben wir nichts geändert. Dass wir nach der miserablen Vorrunde überhaupt noch so weit gekommen sind, ist schon eine tolle Geschichte. Wir dürfen jetzt nur keinen Deut nachlassen. Niemand will doch nächste Saison in der Kreisliga A kicken", betont Knüfermann. Dessen Team hat durch den 1:0-Sieg im "Abstiegs-Halbfinale" in Hösel weiter Selbstvertrauen getankt. "Auch wenn die Nervenanspannung jetzt noch größer ist: Den dort gezeigten Einsatzwillen müssen wir erneut auf den Platz bringen", unterstreicht der Norder Coach.
Bei aller fußballerischer Qualität, über die die Kontrahenten verfügen, ist das doch die Kernfrage: Welche Mannschaft bekommt zuerst ihre Nerven in den Griff? "Wem das am schnellsten gelingt, der hat schon einen gewissen Vorteil. Und die Einstellung muss hundertprozentig stimmen. Vor dem Anpfiff stehen die Chancen aber 50 zu 50. Wir sind mit einem Sieg auf jeden Fall durch, brauchen auf die anderen Ergebnisse nicht zu achten", sagt Bartek Pawliczek. Der 38-jährige 05/06-Spielertrainer ergänzt: "Das ist doch in dieser Konstellation für die Jungs eine Riesensache. Selbst wenn es nur die Bezirksliga ist. Um so etwas einmal zu erleben, spielt man doch Fußball." Mit dem offensivstarken Abwehrspieler Marvin Kurz (Sprunggelenkverletzung) beklagt der Coach einen bitteren Ausfall. Außerdem fehlt Urlauber Alex Leichner.
Kollege Thomas Knüfermann kann, inklusive des zuletzt fehlenden Torjägers Frederic Lühr, auf das aktuelle Personal zurückgreifen. Der Coach muss nur entscheiden, ob er dem nach einer Rotsperre wieder spielberechtigten Stammtorhüter Serhat Göksu (30) oder dem zuletzt zweimal zu null spielenden Emre Dagli (23) das Vertrauen schenkt. So oder so steht dem Fußball in der Itterstadt ein großer Tag bevor, dem die Hildener Fans demzufolge auch einen würdigen Rahmen verleihen sollten.