2024-04-24T13:20:38.835Z

Der Spieltag
Eine richtige Bauchlandung erlebte Bernd Scheu (am Boden) mit dem FC Gundelfingen beim FV Illertissen II (von rechts Felix Hörger und Lukas Schneele). Beim neuen Spitzenreiter setzte es für den FCG eine 0:4-Pleite.	F.: Walter Brugger
Eine richtige Bauchlandung erlebte Bernd Scheu (am Boden) mit dem FC Gundelfingen beim FV Illertissen II (von rechts Felix Hörger und Lukas Schneele). Beim neuen Spitzenreiter setzte es für den FCG eine 0:4-Pleite. F.: Walter Brugger

Illertissen grüßt von der Spitze

Regionalliga-Reserve profitiert von Kotterns Punktverlust +++ Nördlingen düpiert den schläfrigen SV Mering +++ Gersthofens Horrorserie setzt sich fort

Mit einem 4:0-Heimerfolg gegen den FC Gundelfingen hat sich der FV Illertissen II an die Tabellenspitze der Landesliga Südwest geschossen. Dabei profitierten die Illertisser einerseits von ihrer Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, um den sechsten Sieg in Serie einzufahren, anderseits aber auch vom kleinen Ausrutscher des bisherigen Tabellenführers TSV Kottern beim 1:1 gegen die SpVgg Kaufbeuren. Aufhorchen ließ der TSV Nördlingen mit dem 6:2-Sieg beim Titelaspiranten SV Mering. Seine Horrorserie ohne eigenen Treffer baute der TSV Gersthofen bei der 0:6-Pleite in Fürstenfeldbruck weiter aus. Mittlerweile wartet der TSV seit 845 Minuten auf einen eigenen Treffer.

FV Illertissen II - FC Gundelfingen 4:0
Es klingt schon fast paradox, wenn Trainer Stefan Anderl nach der deutlichen Niederlage des FC Gundelfingen beim neuen Spitzenreiter FV Illertissen II davon spricht, dass seine Schützlinge phasenweise die beste Saisonleistung abgeliefert hätten. Doch ganz unrecht hatte Anderl damit nicht, denn die Grün-Weißen forderten die Illertisser mächtig. Ehe innerhalb von nur sechs Minuten die Hoffnungen auf einen Punktgewinn in die Angst vor einem Debakel umschlugen.
Vor und auch zu Beginn der Partie hatte ein heftiger Regen den Rasen tief und rutschig werden lassen. Was beinahe nach zwei Minuten schon böse Folgen für den FCG gehabt hätte. Keeper André Behrens verschätzte sich bei einem Steilpass auf Ilir Tupella, doch weil beim Abspiel dann Dominik Trautmann im Abseits stand, zählte der Treffer nicht. Noch nicht, denn in der fünften Minute hieß es doch 1:0. Trautmann nahm den Ball mit dem Oberarm, was Referee Florian Ziegler diesmal verborgen blieb. Zwar hätte dies noch folgenlos sein können, denn plötzlich sah sich Trautmann drei Gundelfingern gegenüber, doch die störten nicht entscheidend und ließen den Illertisser Torjäger abziehen – 1:0.
„In den ersten zehn Minuten waren wir schläfrig, doch dann haben wir uns enorm gesteigert und 35 Minuten ein Klassespiel abgeliefert. Nur machen wir eben keine Tore“, meinte Anderl. Wobei auch noch Pech dazu kam, als Gastgeber Sascha Endres den Ball per Kopf an die eigene Lattenunterkante beförderte und David Anzenhofer im Nachsetzen übers Tor zielte (10.).
„Wir lassen uns das nicht mehr nehmen“, motivierte FVI-Kapitän Maximilian Gauder seine Mitspieler nach der Pause, als der FCG noch einmal Druck machte. Als Anderl dem Angriff mit der Einwechslung von Stefan Winkler einen neuen Schub geben wollte, war das die Wende – allerdings in eine ungewollte Richtung. Innerhalb von sechs Minuten trafen Ilir Tupella (68./74.) und Furkan Akaydin (70.) dreimal für den neuen Tabellenführer und entschieden damit die Partie. „Diese Qualität geht uns zurzeit einfach ab und hat heute den entscheidenden Unterschied ausgemacht“, meinte Anderl hinterher pragmatisch.
„Aufgrund der Leistung der letzten Wochen ist das nicht unverdient“, sagte FVI-Spielleiter Oliver Millekat zum sechsten Sieg in Folge und der damit verbundenen Tabellenführung.
Schiedsrichter: Florian Ziegler (Hohenpeißenberg) - Zuschauer: 50
Tore: 1:0 Dominik Trautmann (5.), 2:0 Ilir Tupella (68.), 3:0 Furkan Akaydin (70.), 4:0 Ilir Tupella (74.)

SC Fürstenfeldbruck - TSV Gersthofen 6:0
Stefan Brunner war außer sich. „Beim Stand von 4:0 tritt der mich noch zusammen“, klagte der Torhüter des TSV Gersthofen und kühlte seinen schmerzenden Finger mit Eiswürfeln. Doch genau das war es, was er und Bernhard Binswanger nach der zweiten 0:6-Schlappe innerhalb von acht Tagen vermissten. „Der SC Fürstenfeldbruck war einfach bissiger, geiler auf den Sieg“, konstatierte der TSV-Betreuer. Nach der Packung in Nördlingen gab es jetzt erneut eins auf die Mütze. „Wir wissen, dass es schwer ist, aber wir haben uns viel zu wenig gewehrt“, war auch Trainer Ivan Konjevic enttäuscht.
Dabei wäre nach nicht einmal 110 Sekunden die seit acht Spielen anhaltende Torlosigkeit fast beendet gewesen. Als Christoph Werner ins Tor traf, winkte der Schiedsrichterassistent Abseits – eine Fehlentscheidung. Stefan Schnurrer vergab eine weitere Gelegenheit (7.). Auf der Gegenseite war die Gersthofer Hintermannschaft zweimal nicht im Bilde. Karol Kopec (12.) und Marian Meier (16.) nutzten dies eiskalt aus. Statt 0:1 stand es 2:0 – so ergeht es einer Mannschaft, die ganz tief im Tabellenkeller steht. Bei weiteren Möglichkeiten von Dejan Mijailovic, dem inzwischen eingewechselten Abdoul Rahmane Dia und Yeanson Stetter fehlte die letzte Entschlossenheit.
Nachdem der schmählich allein gelassene Karol Kopec drei Minuten nach dem Wiederanpfiff auf 3:0 erhöhte, war der Drops gelutscht. Außer einem Schuss von Christoph Werner, der genau auf SC-Torwart Felix Thiel zielte (55.), kam nichts mehr vom TSV Gersthofen. Bemühungen, halbwegs gefährliche Angriffe zu inszenieren, waren viel zu umständlich, dauerten viel zu lange und waren an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Spätestens nach dem 4:0 durch Meier, dem die TSV-Abwehr Spalier stand (68.), stellte die Truppe um die Regionalliga-erfahrenen Stützen Julian Maurer, Christian Rodenwald und Uli Fries auf Oktoberfest-Modus und schunkelte das Spiel nach Hause. Mit Glanzparaden verhinderte Stefan Brunner gegen Fries (53.), Ecker (80.) und Kopec (83.) weiteres Unheil. Bei zwei Freistößen von Uli Fries, die am Torgebälk landeten (70. und 76.), wäre auch er machtlos gewesen. Ebenso wie beim 5:0, das Andreas Beinhofer traumhaft in den Winkel zimmerte (85.).
Die Gersthofer Hintermannschaft befand sich nun endgültig in Auflösung und musste noch das 6:0 durch Kopec hinnehmen (87.), als zwei Gersthofer verletzt am Boden lagen. „Mund abwischen! Weitermachen!“, knurrte Konjevic. Er ist um seine Aufgabe wirklich nicht zu beneiden.
Schiedsrichter: Elias Wörz (Friesenried) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Karol Kopec (12.), 2:0 Marian Meier (16.), 3:0 Karol Kopec (48.), 4:0 Marian Meier (68.), 5:0 Andreas Beinhofer (84.), 6:0 Karol Kopec (87.)

VfB Durach - SC Ichenhausen 1:3
Einen Tag der Premieren haben die Fußballer des SC Ichenhausen gleich in mehrerlei Hinsicht gefeiert. Die entscheidende Neuigkeit auf dem Weg zum verdienten 3:1-Erfolg beim VfB Durach: Nach einem harmlosen königsblauen Auftritt in der ersten Halbzeit wechselte Routinier Stefan Selig zum ersten Mal in der laufenden Spielzeit aus der Innenverteidigung ins offensive Mittelfeld. Die innerbetriebliche Umstellung von Trainer Oliver Schmid wirkte sich umgehend aus, denn Selig war fortan Dreh- und Angelpunkt aller Gäste-Bemühungen und leitete auch das Tor zum zwischenzeitlichen 1:1 ein. Sein Zuspiel versenkte Sebastian Hofmiller flach im Netz (56.).
Der Ausgleichstreffer war lediglich das erste Resultat einer deutlichen Leistungssteigerung des Aufsteigers. Dem war zuvor freilich herzlich wenig eingefallen. Ein einziges Mal wurde es ernsthaft gefährlich für das Tor der Allgäuer, doch der 25-Meter-Freistoß von Christoph Schiller knallte ans Lattenkreuz (35.).
Zu diesem Zeitpunkt führte Durach schon und hätte eigentlich deutlicher als mit einem Treffer vorne liegen müssen. Nach einem Freistoß besorgte Manuel Welte mit einem Kopfball das frühe 1:0 (8.). Als Roland Ostheimer etwas später allein Richtung 2:0 unterwegs war, verhinderte der Ichenhauser Torwart Simon Zeiser mit einer Fußabwehr die Vorentscheidung (21.).
Eine erkennbare Reaktion der Königsblauen blieb in dieser Phase der Begegnung aus, Durach präsentierte sich weiterhin engagierter und besaß auch die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang. Zeiser verhinderte im Duell mit Ostheimer erneut Schlimmeres (52.).
Jetzt wurde der Gast druckvoller, fand in Person von Selig endlich die zentrale Anspielstation im Mittelfeld und kam nun auch gefährlich vor das Tor der Duracher. Dass es offensiv wesentlich besser lief, hatte eine weitere Ursache im Auftritt von Daniel Dewein. Der junge Offensivspieler war vor einem Monat vom FC Gundelfingen gekommen und erhielt diesmal – passend zum Konzept des Ichenhauser Jugendstils – erstmals einen Platz in der Anfangsformation des SCI. Er hätte die Premiere sogar mit einem Tor krönen können, zielte nach einem Konter aber viel zu hoch (62.). Wenig später jedoch durften die SCI-Fans im Publikum den Führungstreffer bejubeln: Nach einer Ecke von Schiller stocherte Martin Wenni die Kugel aus fünf Metern über die Linie (74.). Den K.o. versetzte den Allgäuern dann Sven Seibold. Er hatte ab der 46. Minute den Platz von Selig im Abwehrzentrum des Landesliga-Aufsteigers übernommen. Auch vorne war Seibold präsent: Mit einem überlegten Schlenzer erzielte er sein erstes Saison-Tor für den SCI (83.) – die dritte Premiere bei diesem Allgäu-Trip.
Schiedsrichter: Ben-Erik Salb (FC Eintracht München) - Zuschauer: 265

Tore: 1:0 Manuel Welte (8.), 1:1 Sebastian Hofmiller (57.), 1:2 Martin Wenni (76.), 1:3 Sven Seibold (83.)


FC Memmingen II - FC Affing 3:0
Die Lage ist ungemütlich. Und von Woche zu Woche verschlechtert sie sich derzeit. Die 0:3-Niederlage bei der zweiten Mannschaft des FC Memmingen stellte für den FC Affing einen weiteren Tiefpunkt dar. Auf den ersten Blick zwar ein klares Resultat – und dennoch hätten die Gäste die Heimfahrt nicht als Verlierer antreten müssen.
„Ich hatte mir gedacht, das ist eine spielstarke Mannschaft“, meinte Affings Trainer Marco Küntzel. Der 38-Jährige orientierte sich beim Urteil über den Gegner nicht zuletzt an den elf Punkten, die er in den fünf Partien zuvor holte. Im Nachhinein aber revidierte Küntzel seine Einschätzung gründlich: „Die waren auch nichts.“ Umso bitterer daher das Resultat.
Die Enttäuschung galt erst recht dem Auftreten im Allgäu. Wie sich die Abwehr präsentierte, damit konnte Marco Küntzel durchaus leben. Hier sah er Einsatz und das echte Bestreben, die Talfahrt zu beenden. „Die Defensive hat schon gewollt. Die haben versucht, sich reinzuhauen.“ Aus diesen Formulierungen darf man unschwer rauslesen, dass nicht alle Mannschaftsteile sich so verhielten, wie es der sportliche Chef vorgab. Und der sparte auch nicht mit deutlichen Worten: „Die Offensive ist nicht tauglich für den Abstiegskampf.“
Bereits vor dem Anstoß hatte Küntzel seine Leute nachdrücklich auf den Ernst der Lage hingewiesen: „Wir sind im Abstiegskampf, das sagt schon das Wort, dass man da kämpfen muss. Wenn aber drei, vier Spieler nicht den Willen aufbringen, sich dagegenzustemmen, dann wird man keine Chance haben, das Spiel zu gewinnen. Das wäre zu 100 Prozent möglich gewesen. Ich hätte mir von Memmingen mehr erwartet.“ Das Team zwei des Regionalligisten war in erster Linie darauf bedacht, Fehler der Affinger auszunutzen. Diese Marschroute erwies sich als erfolgreich. Kevin Ruiz sorgte in der 21. Minute für das 1:0, im zweiten Durchgang machten Raffael Friedrich und Harald Holzapfel alles klar.
Dass die Affinger sich partout nicht lösen können vom Keller der Tabelle, liegt auch an den personellen Problemen, die nicht abreißen wollen. Im Gegenteil: Am Samstag wurden sie eher noch gravierender. Usama Jassem, vom FC Stätzling gekommen, musste in der ersten Halbzeit raus, weil er sich am Rücken verletzt hatte. Für ihn kam Armin Failer. Dieser Wechsel ging einher mit einer Umstellung im Team, nachdem das Angebot an Innenverteidigern derzeit eher gering ist. Failer agierte nun vor der Abwehrreihe, Daniel Söllner wurde in die Innenverteidigung beordert. Bei diesem Thema wirkt Marco Küntzel, der selber verletzt aussetzte, trotz allem kämpferisch: „Da kommt wieder eine Verletzung dazu, das ist suboptimal. Aber das ist für mich keine Ausrede. Wichtig ist, dass man sich im Abstiegskampf wehrt.“
Schiedsrichter: Andreas Hummel (Betzigau) - Zuschauer: 70

Tore: 1:0 Kevin Ruiz (21.), 2:0 Raffael Friedrich (55.), 3:0 Harald Holzapfel (74.)


Die SpVgg Kaufbeuren mit Abwehrspieler Benjamin Kleiner (Mitte) erkämpfte sich beim TSV Kottern einen Punkt. F.: Michael Oswald

TSV Kottern - SpVgg Kaufbeuren 1:1
Trotz eines Übergewichts an Torchancen gelang Kottern der Siegtreffer nicht und der bisherige Spitzenreiter musste sich mit einer Punkteteilung begnügen. Keine drei Minuten waren gespielt, da tauchte Kaufbeurens Bester, Lukas Zink, frei vor dem Tor von Michael Liebherr auf. Sein Volleyschuss ging aber knapp am TSV-Tor vorbei. Nach neun Minuten machte Lukas Zink es besser und brachte seine Farben in Führung. Doch die Kotterner hatten nur vier Minuten später die passende Antwort. Stefan Liebert spielte einen langen Diagonalball auf Johannes Landerer, der nach einer wunderbaren Annahme und einer geschickten Drehung den Ball per Flachschuss im langen Eck des Gästetors versenkte. Weitere Chancen vor der Pause hatten gegen die gute Kaufbeurer Abwehr Marc Penz und Roland Fichtl.
In der zweiten Hälfte das gleiche Bild. Kottern war feldüberlegen, machte jedoch keinen Treffer – trotz großer Chancen, wie der von Marco Miller (72.), dessen Freistoß Kaufbeurens Torwart Carsten Schmelz aber aus dem Eck fischte, ehe er den Nachschuss von Fichtl glänzend parierte. Die Riesenchance auf den Sieg hatte Kottern in der Nachspielzeit. Aber der Kopfball aus zwei Metern Entfernung von Sebastian Perner landete in den Armen von Kaufbeurens Torhüter.
Schiedsrichter: Bernhard Spitzer (Innsbruck) - Zuschauer: 300

Tore: 0:1 Lukas Zink (9.), 1:1 Johannes Landerer (13.)

SV Mering - TSV Nördlingen 2:6
Eine böse Schlappe holten sich die Fußballer des SV Mering gegen Nördlingen ab. Die Nordschwaben waren während des gesamten Spiels hellwach, wogegen die Meringer die erste Halbzeit fast völlig verschliefen. Die Bayer-Schützlinge taten sich von Beginn an schwer und so war es nur eine Frage der Zeit, bis Nördlingens Stefan Raab zum 0:1 (23.) aus MSV-Sicht einköpfen konnte. Auch das war noch kein Weckruf, denn schon vier Minuten später war Merings Keeper Daniel Sedlmeier bereits ausgespielt und Alexander Nebel rettete gerade noch vor Daniel Hensolt.
Es waren dann die individuellen Fehler der Meringer, die man wohl auch als Geschenk bezeichnen kann, die zum 0:2 durch Nico Oefele in der 32. Minute und in der 41. Minute zum 0:3 durch Daniel Hensolt führten. So lagen die Meringer Kicker zur Halbzeit mit drei Gegentreffern schon fast aussichtslos hinten. „Das war ein gebrauchter Tag. Die ersten 20, 30 Minuten haben wir total verschlafen. Mit unseren individuellen Fehlern haben wir die Nördlinger regelrecht zu den Toren eingeladen“, so ein enttäuschter Meringer Trainer Günter Bayer.
In der Halbzeit musste Maximilian Lutz mit Verdacht auf einen gebrochenen Finger verletzt raus. Dafür kam Agustin Barbano, der wieder frischen Wind ins Meringer Spiel brachte. So setzte er sich in der 52. Minute auf der linken Seite stark gegen die Nördlinger Abwehr durch, bediente Manuel Müller, der souverän zum 1:3 verwandelte. Neun Minuten später war es wieder Barbano, der Daniel Zweckbronner bediente und dieser nur vom Nördlinger Keeper Kevin Maschke gestoppt werden konnte. Statt 2:3 hieß es aber fünf Minuten später 1:4 aus Sicht der Platzherren: wieder war es Nico Oefele, der nach einem abgewehrten Freistoß in der 66. Spielminute abstaubte. Geschockte und erstarrte Meringer sahen nur eine Minute später, wie die Nördlinger durch Manuel Meyer ihren Vorsprung gar auf 5:1 ausbauten. Noch einmal trafen die Meringer, als Maximilian Obermeyer, der nach starker Vorarbeit mit einer perfekten Flanke wieder Manuel Müller fand, der zum 2:5 einköpfte. Den Schlusspunkt setzten dann wieder die Nördlinger durch den eingewechselten Nicolai Geiß, der in der 90. Minute mit dem Treffer zum 2:6 den Endstand herstellte.
Merings Trainer Günter Bayer musste den Tatsachen nach dem Spiel ins Auge schauen. „Nach der Pause wollten wir zeigen, dass wir auch da sind, hatten das auch mit dem Anschlusstreffer getan, hätten sogar das 2:3 machen können. Wir waren jedoch nicht in der Lage, die Konter zu unterbinden. Nach dem 1:4 war die dann endgültig gelaufen“, meinte er.
Schiedsrichter: Michael Hochrinner (Grönthal) - Zuschauer: 140

Tore: 0:1 Stefan Raab (23.), 0:2 Nico Oefele (32.), 0:3 Daniel Hensolt (41.), 1:3 Manuel Müller (52.), 1:4 Nico Oefele (66.), 1:5 Arnold Hanschek (67.), 2:5 Manuel Müller (76.), 2:6 Nicolai Geiß (90.)

Gelb-Rot: Daniel Hensolt (89./TSV Nördlingen)


SV Egg an der Günz - Sportfreunde Dinkelsbühl 5:3
Nach einer kuriosen ersten Halbzeit lag der SV Egg noch mit 2:3 gegen die SF Dinkelsbühl zurück. Doch am Schluss bejubelten die Gastgeber einen Erfolg. Nach einer kurzen Spielunterbrechung wegen Gewitters (12. Minute) gingen die Egger durch Johannes Jehle in Führung (23.). Diese hielt jedoch nicht lange, denn ein Freistoß von Steffen Engelhardt rutschte in der 27. Minute ins lange Eck durch. Die Egger hatten ihrerseits auch eine Antwort parat: Durch ein Tor von Torsten Schuhwerk (30.) gingen sie erneut in Führung (30.). Doch kurz vor der Pause gab’s einen Dinkelsbühler Doppelschlag: Tim Müller erzielte per Kopf das 2:2, Philipp Müller brachte die Mittelfranken durch einen direkten Freistoß kurz darauf mit 3:2 in Führung.
In der zweiten Hälfte drückte Egg auf den Ausgleich und drängte Dinkelsbühl weit in deren Spielhälfte. Als Schuhwerk nach 50 Minuten alleine auf das SF-Tor zulief, entschied Schiedsrichter Tobias Schultes auf Abseits, was bei den Eggern keiner glauben konnte. Doch in der 70. Minute war es dann soweit: Nach einem schönen Pass von Martin Mutzel vollendete Schuhwerk überlegt zum 3:3. Das 4:3 für Egg folgte in der 78. Minute durch einen schmeichelhaften Handelfmeter, den Simon Schropp verwandelte. Nur vier Minuten später erhöhte wiederum Schropp auf 5:3, als er einen Konter erfolgreich abschloss.
Schiedsrichter: Tobias Schultes (Betzigau) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Johannes Jehle (23.), 1:1 Steffen Engelhardt (27.), 2:1 Torsten Schuhwerk (30.), 2:2 Tim Müller (44.), 2:3 Philipp Müller (45.+1), 3:3 Torsten Schuhwerk (70.), 4:3 Simon Schropp (82./Handelfmeter), 5:3 Simon Schropp (87.)

Gelb-Rot: Stephan Sachs (84./SF Dinkelsbühl)


Diesmal in der Aindlinger Startelf: Matthias Steger (unten), dem in dieser Szene Daniel Kille vom TSV Ottobeuren förmlich im Genick saß. Die Landesligapartie am Schüsselhauser Kreuz endete mit einem 1:1. F.: Peter Appel

TSV Aindling - TSV Ottobeuren 1:1
Trainer Roland Bahl hatte vor dem Heimspiel gegen das Schlusslicht TSV Ottobeuren gemutmaßt: „Wir gehen zum ersten Mal als Favorit in diese Begegnung.“ Doch seine Schützlinge haben gegen die kampf- und laufstarken Gäste diese Favoritenrolle nicht angenommen und mussten sich mit einem Punkt zufriedengeben.
Mann des Tages hätte endgültig Patrick Modes werden können, der seine Position wieder nicht in vorderster Front hatte, sondern auf seiner Lieblingsposition, der Sechs, agierte. Trotzdem war es am effektivsten, wenn Modes nach vorne ging. Bestes Beispiel war auf Vorarbeit von Johannes Putz sein prächtiger Alleingang, als er vier Gästespieler wie Slalomstangen stehen ließ und zum 1:0 abschloss. (47.). Warum „hätte werden können“? Weil Modes es war, dem mutterseelenallein vor dem Tor der Gäste in der Nachspielzeit der Überblick verloren ging und der den Ball frei übers Tor knallte. Beste Situation des TSV Aindling in Halbzeit eins war ein starkes Zusammenspiel zwischen Alexander Lammer und Matthias Steger. Letzterer hatte mit einem Pfostenknaller Pech (30.).
Doch der Tabellenletzte, der in der Vorsaison in Aindling sogar noch mit 2:1 gewonnen hatte, spielte durchaus munter mit und hatte phasenweise gegen einen tief stehenden TSV Aindling mehr Ballbesitz. So touchierte der Ball beim Schuss von Marc Michels nur das Quergestänge der Gastgeber (32.). Viel Glück hatten die Schützlinge von Roland Bahl zuvor, als ein Treffer von Julian Frei wegen Abseits keine Anerkennung fand (25.). Wäre Frei vom Ball weggeblieben, wär’s ein korrektes Tor gewesen!
Auch in Halbzeit zwei war die Begegnung von zahlreichen Fehlpässen geprägt. Der TSV Aindling konnte sich der schnellen Führung von Patrick Modes nicht lange erfreuen. Bereits einige Minuten später fiel der Ausgleich. Ottobeurens Florian Heiß wurde in den freien Raum geschickt und vollstreckte sicher zum 1:1-Ausgleich (52.). So war bei den Gastgebern alle Euphorie schon wieder dahin. „Mehr Bewegung“, forderte Trainer Roland Bahl von den Seinen. Aber weite Bälle aus der Abwehr heraus brachten lange Zeit keinen Erfolg. Ottobeuren hatte phasenweise ein kleines optisches Übergewicht, aber Aindlings Abwehr um den mit sicherem Stellungsspiel agierenden Michael Schäffler ließ sich nicht, wie beim 1:1, zum zweiten Mal düpieren.
Die besseren Gelegenheiten hatte der TSV Aindling. So war es Johannes Putz, der bei einer Riesenchance den Ball übers Tor setzte (59.). Matthias Steger gefiel mit einem Seitfallzieher, den Torwart Christoph Schäffler entschärfte (78.). Und schließlich vergab Patrick Modes in der Nachspielzeit den sicheren Sieg. Warum wohl? Weil er sich vielleicht im Abseits wähnte, der Pfiff aber nicht ertönte. So blieb es beim 1:1, „mit dem wir leben müssen“, so Bahl nach dem Abpfiff des sicheren Referees Luca Beretic aus Friedberg.
Der TSV Aindling indes hofft jetzt auf die baldige Rückkehr einiger Verletzter. Der beruflich eingespannte Tobias Völker wird schon im nächsten Spiel wieder dabei sein. Daniel Deppner soll am Montag wieder trainieren und auch Fatih Cosar könnte in absehbarer Zeit wieder dabei sein.
Der TSV Ottobeuren indes hat sich noch längst nicht aufgegeben, er wirkte in Aindling keinesfalls wie ein Schlusslicht und kann auf dieser Leistung. Die Gäste waren für Aindling laut Trainer Roland Bahl schwer zu spielen, wurden über beide Außenpositionen gefährlich, Marc Michels über links und Michael Aurbacher machte nach vorne ordentlich Dampf.
Schiedsrichter: Michael Ost (Riedlingen) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Patrick Modes (47.), 1:1 Florian Heiß (52.)


SV Planegg-Krailling - SC Oberweikertshofen 0:2
Das oberbayerische Derby war bereits zur Pause entschieden, nachdem Patrick Feicht und Mario Maric innerhalb von 120 Sekunden für den bis dato schon mit den besseren Chancen ausgestatteten SC Oberweikertshofen getroffen hatten. Wobei Feicht eigentlich flanken wollte, doch der Ball an Freund und Feind vorbei flog und plötzlich im Tor lag. Maric profitierte dann von zwei Planegger Aussetzern in der Abwehr. Die Führung war jedoch vollauf verdient und geriet in der zweiten Halbzeit ohne große Aufreger auch nicht mehr in Gefahr.
Schiedsrichter: Thomas Wagner (Freyung) - Zuschauer: 200
Tore: 0:1 Patrick Feicht (22.), 0:2 Mario Maric (24.)

Aufrufe: 021.9.2014, 21:48 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor