2024-04-25T14:35:39.956Z

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Ichelheim ist zurück in der A-Klasse. Archiv: Hans-Bernd Glanz
Ichelheim ist zurück in der A-Klasse. Archiv: Hans-Bernd Glanz

Ickelheim kehrt in die A-Klasse zurück

SVI setzte sich im Dreikampf an der Spitze der B-Klasse 5 durch und feiert die Meisterschaft

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Oft schwang sich Stefan Eberlein in den vergangenen zehn Mona­ten auf sein Fahrrad. Wald, Wie­sen, Stille. Er brauchte Abstand vom beinharten Aufstiegskampf in der B-Klasse 5. Der Trainer des SV Ickelheim erinnert sich: „Die ganze Saison war sehr nerven­aufreibend, von Beginn an ein Dreikampf, im Gleichschritt.“ Doch letztlich ging alles gut aus: Ickel­heim lag hauchdünn vor dem SV Ergersheim und dem SSV Egen­hausen und feierte den Aufstieg.
Eines der drei Teams war an al­len 24 Spieltagen Tabellenführer, mehrfach wechselte die Führung, die gegenseitigen Duelle waren hart umkämpft. Interessanter­weise holte der SVI nur vier von zwölf möglichen Punkten gegen die direkten Konkurrenten. Doch der SVE und der SSV erlaubten sich mehr Fehler gegen die „klei­nen Teams“. So wie am vorletzten Spieltag: Ergersheim ging da­heim 0:5 gegen Weigenheim III unter und Ickelheim lag plötzlich drei Punkte vorn. „Das Geschenk haben wir natürlich dankend an­genommen“, sagt Eberlein, der plötzlich vor dem großen Erfolg stand. Doch die Krönung im Ner­venkampf sollte noch folgen.

Hin und Her vorm Saisonfinale

Letzter Spieltag, Gegner TSV Rothenburg III sagte schon am Samstag ab. Keine Spieler. Ein kampfloser Sieg hätte die Meis­terschaft entscheiden sollen? Es wurde viel telefoniert, vom Ver­band, von den beiden Vereinen. Noch am Sonntagvormittag war nicht klar, ob angepfiffen wird. Letztlich sagten die Rothenburger die Partie ihrer zweiten Formati­on aus der A-Klasse ab – schickten dafür aber natürlich eine verstärk­te Truppe nach Ickelheim. „Ein hin und her bei dieser Ausgangslage, so etwas habe ich noch nie er­lebt“, erzählt Eberlein. Doch seine Mannschaft vollendete eine tolle Saison.

Erst in der Nachspielzeit rette­te Rothenburg ein 2:2. Ickelheim hatte es geschafft und Coach Eberlein war stolz. Vor allem cha­rakterlich sei seine Mannschaft sehr gefestigt durch die Saison gegangen: „Es gab nie Gemaule. Wir hatten einen guten Spirit.“ Zwar ließ er die Spieler gerne an der langen Leine, „aber ich konn­te auch problemlos mal laut wer­den“. Diese Erkenntnis gewann Eberlein schon am ersten Spieltag beim SC Adelshofen II. 0:2 lag der SVI da nach zehn Minuten hinten. Ein grauenhafter Start angesichts der Aufstiegsambitionen.

Doch Ickelheim nahm nach ei­ner Eberleinschen Kabinenpredigt nicht nur diesen Kampf an und holte noch ein 2:2, sondern warf bis zum Schluss alles in die Waag­schale. Am Ende steht ein voll­brachter Wiederaufbau nach dem Abstieg im Jahre 2013. Der Kader ist groß und gefestigt, der Konkur­renzkampf ist gut für das Gefüge. Nach dem letzten Spiel gegen Ro­thenburg wusste Eberlein endgül­tig: „Ich kann mich zurückziehen. Die Jungs werden das auch in der A-Klasse schaukeln.“ Denn der Er­folgstrainer gab schon im Früh­jahr seinen Abschied bekannt.

Der 44-Jährige will sich erst ein­mal wieder mehr der Familie und seiner Trainerausbildung widmen. Zu viel Energie hatte diese Saison gekostet. Seinen Jungs traut er ei­nen einstelligen Tabellenplatz in der A-Klasse zu, „wenn sie weiter richtig mitziehen“. Stefan Eberlein wird sich jedenfalls sicher ger­ne das eine oder andere Spiel in Ickelheim ansehen. Anreisen kann der Bad Windsheimer ja vielleicht mit dem Fahrrad. Jetzt ganz ohne Stress.

Aufrufe: 026.6.2015, 13:40 Uhr
Bastian Lauer (WZ)Autor