2024-03-28T15:56:44.387Z

Interview der Woche

"Ich will Spaß haben und Fußball spielen"

Amin Ouachchen über seinen kurzfristigen Wechsel von Ingelheim nach Hechtsheim

INGELHEIM/HECHTSHEIM. Die Meldung sorgte vergangene Woche für mächtig Aufsehen: Amin Ouachchen und Krystian Borowski sind, kaum bei der Spvgg. Ingelheim angekommen, zur TSG Hechtsheim weitergezogen. Stürmer Ouachchen ist sogar bereits für die Mainzer spielberechtigt, während bei Borowski noch Streitigkeiten über die Ablösesumme bestehen. Im Interview der Woche berichtet Ouachchen über die Beweggründe für seine häufigen Vereinswechsel – und räumt dabei mit einigen Gerüchten auf.

Amin, Du bist erst zur neuen Saison vom Italclub Mainz nach Ingelheim gewechselt und dann, nach dem zweiten Spieltag, direkt zur TSG Hechtsheim. Was war der Hintergrund?

Ich wollte einfach wieder höher als nur B- oder A-Klasse spielen. Der Italclub hatte damals ein Projekt vorgestellt, das eigentlich schon nach wenigen Wochen gescheitert ist. Es wurde viel versprochen, vor allem, dass man in die Landes- oder Verbandsliga will. Gut, wir sind auch aufgestiegen, aber von der Professionalität her hat sich gar nichts getan. Ich habe, beispielsweise im Präsidenten, auch sehr gute Menschen kennen gelernt, sodass ich die Saison zu Ende gespielt habe. Aber im Umfeld hat vieles nicht gepasst.

Was denn genau?

Beispielsweise wurde angekündigt, dass immer ein Bus da ist. Mir ist das in der B-Klasse wirklich nicht wichtig, aber es wurde eben angekündigt und dann ist nichts passiert. Oder es hat geheißen, dass die Trainingsklamotten gewaschen werden – das ist dann auch nicht passiert. Und einiges mehr. Hinzu kommt die Trainingsbeteiligung. Es standen viele Namen im Kader, aber dann waren wir zu siebt im Training. Manche waren eben nur da, um das Geld abzugreifen.

Sind die finanziellen Versprechen gebrochen worden?

Nein, die wurden alle gehalten.

Ich bin überrascht – es hatte doch geheißen, dort wird nichts gezahlt...

Ganz im Ernst – die Spieler, die dahin kommen, kommen sicher nicht umsonst. Da darf man niemandem etwas vormachen.

Was sprach dann vor dieser Saison für Ingelheim, außer, dass sie höherklassig spielen?

Dennis Kirn, der ja als Cotrainer neu gekommen ist, kenne ich schon ewig, und Trainer Jasmin Sinanovic kenne ich auch gut. Es ist ein super Verein mit einem super Umfeld und tollen Trainingsbedingungen. Das Training hat extrem viel Spaß gemacht. In der Mannschaft hat es auch gestimmt, aber es hat an einer Sache gehapert, auf der ich bestanden habe.

Ging's um etwas Finanzielles?

Überhaupt nicht. Aber ich werde demnächst selbstständig sein und habe gesagt, das es vermutlich zeitlich nicht mehr klappt, dass ich drei oder vier Mal die Woche trainiere. Das wurde auch akzeptiert. Aber klar ist ja auch, dass man mit einmal Training die Woche bei einem Verbandsligisten kaum spielen wird. Ich habe daher darum gebeten, in diesem Fall ablösefrei wechseln zu dürfen. Das wurde mir verweigert. Dabei ist das eigentlich üblich, so hat es Fortuna Mombach oder Italclub auch gemacht: Wenn man ablösefrei kommt, werden einem auch keine Steine in den Weg gelegt.

Wann war denn dieses Gespräch?

Letzte Woche Montag habe ich mit Gerhard Huber gesprochen und ihm das gesagt. Er hat gesagt, dass ein ablösefreier Wechsel nicht passieren wird. Darauf habe ich gesagt, dass ich nicht mehr für Ingelheim spielen kann. Da hat er mir viel Glück gewünscht.

Und nun bist Du ja doch ablösefrei gewechselt...

Ja, über einen Amateurvertrag geht das ja.

Wie kam der Kontakt zur TSG Hechtsheim zustande?

Das war ganz kurzfristig, über Kumpels. Die haben am Montagabend erfahren, was passiert ist, und am Dienstag hat schon Tobias Rieger angerufen und gefragt, ob ich nicht kommen möchte.

Dort ist es kein Problem, nur einmal die Woche zu trainieren und trotzdem zu spielen?

Natürlich bekomme ich keine Stammplatzgarantie. Aber ich wohne in Ginsheim, da ist es schon einmal deutlich kürzer zum Training. Und mir wurde gesagt, dass es kein Problem ist, wenn ich mal fehle.

In Hechtsheim bist Du ja auf einige alte Bekannte getroffen. Ich nehme an, die Eingewöhnungszeit ist schon vorüber?

Ja! Die Jungs haben sich gefreut – und ich mich auch –, dass das so kurzfristig geklappt hat. Es hat im Training und auch im Spiel direkt Spaß gemacht. Ich habe überhaupt keine Eingewöhnungszeit gebraucht, auch die Laufwege haben sofort gepasst.

Deine wie vielte Station im Aktivenbereich ist die TSG eigentlich?

Seit meiner Jugendzeit mein achter Verein.

Es ist ja inzwischen ein Running Gag, dass man in Mainz in jeder Wechselperiode darauf wartet, wohin es Dich nun zieht. Nervt das Dich nicht, Dich immer wieder auf neue Klubs einzustellen?

Naja, jetzt, im Alter, waren die Wechsel alle begründet. Früher hat es auch an mir gelegen. Bei Schott beispielsweise hätte ich es länger aushalten sollen, auch am Anfang in Bodenheim. Aber es ist halt Amateurfußball. Wenn es nicht mehr passt, muss man eben sagen, dass man geht. Klar ist mein persönliches Ziel jetzt länger in Hechtsheim zu bleiben. Ich will einfach nur Spaß haben und Fußball spielen.

Aufrufe: 020.8.2015, 02:00 Uhr
Torben SchröderAutor

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