2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Thomas Lemke Foto: Strohmaier
Thomas Lemke Foto: Strohmaier
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"Ich will den Weg freimachen"

Fußball, Verbandsliga: Laupheims Trainer Thomas Lemke tritt zurück

Laupheim / sz - Paukenschlag in Laupheim: Der Trainer des Fußball-Verbandsligisten FV Olympia Laupheim, Thomas Lemke, ist mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurückgetreten. Der 41-Jährige informierte am Samstag nach dem 2:0-Sieg gegen den FC Albstadt die Mannschaft in der Kabine. Mit ihm aufhören wird auch Co-Trainer und Bruder Mark Lemke. SZ-Mitarbeiter Michael Mader hat mit Thomas Lemke gesprochen.

Herr Lemke, was sind die Gründe für Ihren überraschenden Rücktritt?

Es hat in den vergangenen Wochen einige Ungereimtheiten zwischen der Mannschaft und mir gegeben. Der Mannschaftsrat, bestehend aus Udo Schrötter, Sascha Topolovac und Steffen Reichl, ist schon vor vier Wochen im Auftrag der Mannschaft zum Vorstand gegangen und hat sich über meine Arbeit beschwert. Es würde nicht vorangehen, das Training sei zu lang und zu eintönig. Meine taktischen Ideen wären nicht so optimal. Nach einem Gespräch mit dem Vorstand sind dann mein Bruder und ich zu dem Entschluss gekommen, vor der Winterpause diesen Schritt zu machen. Der Vorstand wusste also schon seit dem Spiel gegen Göppingen am 14. November Bescheid.

Können Sie die Gründe nachvollziehen?

Natürlich habe auch ich gemerkt, dass nicht alles stimmt. Auch ich habe immer wieder die fehlende Weiterentwicklung einzelner Spieler angesprochen. Trotzdem hätte ich gern weitergemacht. Zumal auch der Vorstand mir signalisiert hat, dass ich bleiben soll.

Es hat also schon länger geschwelt im Team, warum erst jetzt der Schritt?

Ich wollte einen guten Abschluss, der uns mit dem Sieg gegen Albstadt auch gelungen ist. Ich wollte nicht einfach so hinschmeißen. Ich wollte den Verein auf einem Nichtabstiegsplatz übergeben und den Weg frei machen für einen Neuanfang mit einem neuen Trainer in der Winterpause. Der Verein, der ja mein Heimatverein ist, und mit dem ich so lange Zeit verbunden bin, liegt mir am Herzen, da geht es nicht um mich oder die Spieler. Es geht um den Verein, der in dieser Konstellation (Verbandsliga- und Landesligateams) weiter bestehen soll.

Was werden Sie jetzt machen?

Ich bin froh, dass das Kapitel jetzt abgeschlossen ist und ich in der Rückrunde mit der Mannschaft mitfiebern und jedem ins Gesicht schauen kann. Ich gehe mal davon aus, dass ich jetzt bis zum Sommer Pause machen und dann wieder irgendwo auf der Trainerbank sitzen werde. Jetzt muss und werde ich erst mal Abstand gewinnen.

Aufrufe: 06.12.2015, 14:07 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor