2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
Trainer David Klose (rechts) und Markus Kreuz sind mit dem VfL Frei-Weinheim an der Spitze der B-Klasse West. F: Marth
Trainer David Klose (rechts) und Markus Kreuz sind mit dem VfL Frei-Weinheim an der Spitze der B-Klasse West. F: Marth

"Ich weiß das richtig einzuschätzen"

Frei-Weinheims-Trainer David Klose im FuPa-Interview

B-Klasse-West. Der VfL Frei-Weinheim steht an der Spitze der Tabelle mit satten acht Punkten Vorsprung. Glückwünsche zur Meisterschaft hat David Klose bereits bekommen. Doch er weiß dies richtig einzuschätzen. Das der Weg zum Titel noch schwer wird, hat sein Team am Sonntag erfahren. In Gensingen wurde der Sieg erst in der Schlussphase eingefahren.

Herr Klose, herzlichen Glückwunsch zum wichtigen 3:1-Erfolg in Gensingen. Liest man die Zahlen zum Spiel, dann war es ein hartes Stück Arbeit.

Zu allererst muss man sagen, dass der Platz eigentlich keinen regulären Spielbetrieb erlaubt hätte. Der Rasen war nach dem Vorspiel der beiden Reserveteams durch. Eine Niederlage hätte uns hier, insbesondere weil mein Kollege Florian Fiessler einen exzellenten Job gemacht hat und seine Mannschaft hervorragend eingestellt hat, nicht aus der Bahn geworfen.

Für die endgültige Entscheidung sorgte wieder einmal Markus Kreuz. Wie wichtig ist dieser Mann für ihr Team?

Markus ist jedoch eigentlich der Mann für die Assists. Seine Tore sind natürlich wichtig, aber die Kunst seine Mitspieler in Szene zu setzen machen ihn aus. Teile des Gensinger Publikums hatte sich gegenüber Markus etwas danebenbenommen. Mich hätte es daher gewundert, wenn Markus ohne Torerfolg geblieben wäre.

Ihr Team führt mit acht Punkten Vorsprung die Tabelle an. Bis zum Winter bekommen Sie es noch mit Viertäler, Partenheim und Sponsheim zu tun. In der Hinrunde gab es jeweils klare Siege. Welche Ziele verfolgen Sie und Ihr Team bis zur Pause?

Über allem steht bei uns erst einmal die Trainingsbeteiligung. Am Wochenende haben wir unseren Toptorschützen Taha Altemir auf der Bank gelassen, weil er nicht im Training war. Wir behandeln hier alle gleich. Wer nicht trainiert spielt nicht. So haben wir es geschafft, dass bei uns ausschließlich Sportler spielen, für die auch Training bei Wind und 5 Grad Celsius selbstverständlich sind. Demnach lautet das Etappenziel bis zur Winterpause eine weit überdurchschnittlich hohe Trainingsbeteiligung zu erzielen. Ganz nebenbei haben meine Matchpläne jedoch, komme wer wolle, das Ziel Sieg.

Ich habe mir Ihren Start aus der Winterpause einmal angesehen. Zuhause gegen Bingen und Wackernheim und auswärts bei Bosnjak. Kein einfaches Programm. Angenommen sie gehen mit einem statten Vorsprung in den Winter, vorzeitige Gratulationen würden Sie vermutlich dankend ablehnen?

Mir wurde bereits glaubhaft am 1. Spieltag (4:0 in Viertäler) zur Meisterschaft gratuliert. Auch wenn ich darauf nichts gebe, vermeide ich gerne typische Trainerphrasen und erzähle jetzt hier nichts von „Momentaufnahmen“ oder „noch nichts gewonnen“. Wenn mir einer vorzeitig zur Meisterschaft gratuliert, will er uns entweder unter Druck setzen oder er erkennt an, was wir in den letzten Jahren hier aufgebaut haben. Beides weiß ich aber einzuordnen.

Aufrufe: 022.11.2016, 15:30 Uhr
Benjamin MarthAutor